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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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meinen Top Five zu haben, der mich überraschen könnte. Wie auch immer, gestern sah sie so aus, als würde es ihr am geeigneten Potential mangeln, deshalb dachte ich dann, ich sollte meinen geheimnisvollen Gast einfach gnadenlos abservieren und an ihrer Stelle dich als todsicheren Treffer auf die Liste setzen.«
    »Todsicher was?«, fragte Katy.

    »Todsicher, dass du herrliche Titten hast. Bei einem geheimnisvollen Gast kann man das schließlich nie so genau abschätzen, weißt du«, gab Braindead zurück.
    Katy warf einen Blick über die Schulter auf den zufrieden dreinblickenden Braindead, der in seinem üblichen Knitter-Look, als käme er gerade aus dem Bett, auf der Rückbank ihres Autos lümmelte.
    An und für sich mochte sie die Art, wie Bens Kumpels immer nur über Zeug redeten, auf das es im Leben wirklich ankam – was dann irgendwie das Zeug, auf das es wirklich und absolut ankam, nicht mehr so bedeutsam erscheinen ließ.
    »Ich danke dir vielmals für diese kleine Lektion, Braindead, wie man seine nicht trinkende, schwangere Fahrerin auf keinen Fall behandeln sollte«, sagte Ben. »Sag Katy, dass es dir sehr leid tut, und versprich ihr, dass du sie aus deinen Top Five streichen und nie mehr wieder an ihre herrlichen Titten denken, sondern ihr den ganzen Abend lang Unmengen J2O-Saft spendieren wirst.«
    »Okay, hab schon kapiert, was du meinst«, stimmte Braindead zögerlich zu.
    »Den Fahrer zu verärgern, ist nie gut. Entschuldige Katy. Deine herrlichen Titten sind für immer vor meinem geistigen Auge verschwunden. Aber um eines bitte ich dich: Lass mich bitte, bitte nie auf einem Volksfest um dieses farbige Gesöff da bitten.«
    »Volksfest! Ja was für ein Volksfest denn? Ich dachte, wir gehen in dieses Pub in Otley!«, rief Katy.
    »Tun wir ja auch«, sagte Ben schnell. »Als Braindead Volksfest sagte, meinte er, dass dort gerade eine Woche mit ein paar zusätzlichen Biersorten angesagt ist, kein richtiges Volksfest also. Nichts Großes.«

     
    OTLEY VOLKSFEST stand auf dem riesigen Transparent, dass quer über die Hauptstraße gespannt war, als sie in den kleinen Marktflecken einfuhren.
    »Nanu!«, sagte Ben. »Sie setzen ein paar zusätzliche Biersorten auf die Karte, und schon meinen sie, dass sie ein schillerndes Oktoberfest ausrichten. Pass auf Katy, es tut mir echt leid. Ich dachte wirklich, es wäre keine große Sache. Wir müssen nicht lange bleiben. Vielleicht etwas, das wir später unserem Knirps erzählen können – hm? Das erste Volksfest im zarten Alter von minus vier Wochen.«
    »Ja, vielleicht. Aber jetzt stehst du erst mal riesig in meiner Schuld«, erwiderte Katy, als sie in den Parkplatz des Pubs einbog.
    »Schon akzeptiert. Komm schon, Junior, lass uns ein paar Bierchen probieren«, sagte Ben an Katys ausladende Rundung gewandt.
    Als Katy das Pub betrat, klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Der Raum wogte regelrecht vor verschwitzten, übergewichtigen Männern mittleren Alters, die über ihrem lauwarmen Bier hingen. Und dann waren da so merkwürdige Frauen. Mit der Betonung auf »merkwürdig«. Die weiblichen Anwesenden hatten alle lange Haare ohne Frisur, trugen Männerhemden und ließen einen grimmig-entschlossenen Gesichtsausdruck sehen, der besagte, dass ihre Männer nie und nimmer einen Abend ohne sie mit ihren Kumpels ausgingen – selbst wenn sie gar keinen Spaß daran hatten mitzukommen.
    Das Schlimmste an diesem Wirtshaus war, dass es für sie absolut keinen Platz gab, um sich hinzusetzen und ihre geschwollenen Fußknöchel zu entlasten. Ben bemerkte Katys panischen Gesichtsausdruck und packte die
nächste Gelegenheit beim Schopf, ihnen allen einen der begehrten Plätze in der überfüllten Kneipe zu verschaffen.
    »Lady mit Baby. Da kommt eine Lady mit Baby!«, brüllte er zu Katys absoluter Verlegenheit.
    Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen schoss, als sie fühlte, wie sich die Blicke der Unmengen Zecher schier in ihren geschwollenen Bauch bohrten.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir diesen Tisch nehmen, meine Herren?«, fragte Ben zwei stabil gebaute Männer aus Yorkshire, die perfekt unter einem der Fenster saßen. »Meine Freundin hier kommt jeden Moment nieder, und ihr Rücken bringt sie um«.
    Katy setzte sich, lehnte sich zurück und stieß sich den Kopf an. Sie drehte sich säuerlich um – um sich Auge in Auge mit einem ausgestopften Papageientaucher mit Glasaugen gegenüberzusehen, der sie vom Fensterbrett aus anglotzte.
    »Was ist denn das?«, fragte

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