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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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unbedingt aus dem Weg gehen musste.
    »Du schaffst das schon! Und überhaupt bekommst du ja Zwillinge. Du bist in jedem Fall eine Heldin, wenn sie da sind«, hörte Katy sich sagen.

    »Glaubst du? Du klingst genau wie meine Freundin Karen. Sie sagt mir auch immer, dass ich nicht so albern sein soll, ist aber gleichzeitig echt nett zu mir«, erzählte Alison.
    »Wahrscheinlich vermisst du deine Freundinnen jetzt besonders«, sagte Katy, bevor ihr klar wurde, dass sie sich gerade auf eine Unterhaltung mit ausgerechnet der Frau einließ, mit der sie auf gar keinen Fall sprechen sollte.
    »Total«, sagte Alison, wobei ihr eine Träne die linke Wange hinunterkullerte. »Ich hatte gedacht hierherzuziehen, wäre perfekt. Ich habe alles sorgfältig geplant – wie man das eben so tut, wenn man eine Familie hat, an die man denken muss, nicht wahr? Aber es ist hart, keine Freunde und keine Familie um sich zu haben. Und Matthew arbeitet jetzt als Partner bis spät am Abend, deshalb bin ich viel Zeit allein.« Eine weitere Träne sickerte aus ihrem linken Auge.
    »Bitte, nicht weinen!«, sagte Katy und merkte, wie sie zum zweiten Mal an diesem Abend die Panik packte. »Du bist doch gerade erst umgezogen. Du wirst neue Freunde finden, wenn deine zwei Kinder erst einmal auf der Welt sind. Alle sagen, dass das so läuft«, erklärte Katy verzweifelt bemüht, das Leck zu stopfen, aus dem es auf Alisons Wangen tropfte.
    »Du hast recht; ganz bestimmt sogar. Tut mir leid, dass ich eine solche Heulsuse bin. Pass auf, wir kennen uns zwar nicht näher, aber Matthew hat mir erzählt, er erinnert sich vage daran, dass ihr zusammen auf die gleiche Schule gegangen seid. Willst du nicht mit Ben an diesem Wochenende zum Abendessen vorbeikommen? Ich glaube, ich kriege einen Schreikrampf, wenn ich mich nicht bald mit erwachsenen Menschen unterhalten
kann – und zwar nicht nur mit Matthew und dieser Hebamme. «
    Die Einladung stand im Raum, und Katy starrte Alison entgeistert an. Wie hatte das passieren können? Wie konnte sie hier stehen und sich von der Frau des Mannes, der sie womöglich geschwängert hatte, zum Abendessen einladen lassen?
    In diesem Moment sah sie aus dem Augenwinkel, dass etwas oder jemand rasant auf sie zuschoss. Sie schaute genauer hin. Ja, es war wirklich Matthew, der offensichtlich den Rekord im Sprinten durch ein Krankenhauszimmer brechen wollte.
    Er kam an der Stelle an, wo Alison und Katy eng beieinander standen, so dass ihm die Peinlichkeit erspart blieb, eine Bruchlandung hinzulegen.
    »Was ist passiert? Warum weinst du?«, fragte Matthew etwas außer Atem.
    »Ach, ich bin nur ein wenig albern, Liebling«, erwiderte Alison. »Ich habe Katy gerade erzählt, dass sie mich an Karen erinnert, und dann hat mir Karen plötzlich gefehlt, und dann sind die Tränen eben geflossen. Dumm, ich weiß. Egal, sag Katy und Ben, dass sie am Samstag zum Abendessen kommen müssen, damit ich nicht vor lauter Langeweile durchdrehe. Ihr könnt euch an die alten Zeiten erinnern, und Katy kann mir alle deine Geheimnisse verraten, wie du zu Schulzeiten wirklich warst. Er hat doch bestimmt gut ausgesehen, oder?«
    »Die zwei haben bestimmt schon etwas geplant«, erwiderte Matthew; die Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Du kannst nicht erwarten, dass sie alles stehen und liegen lassen, nur um uns zu unterhalten.«
    »Nein – keine Pläne«, tönte da eine Stimme aus dem
Off. »Wir würden sehr gerne kommen, dann kannst du mir das signierte Programmheft von den Meisterschaften zeigen, mit dem du bei Richard angegeben hast.«
    »Perfekt, dann ist das also ausgemacht!«, erklärte Alison, zog eine gedruckte Visitenkarte aus ihrer Tasche und reichte sie Katy. »Wir sehen euch dann um halb acht.«
    Und damit flitzte sie den Korridor hinunter, Matthew im Schlepptau. Das Leck hatte sich auf wundersame Weise geschlossen, ein zufriedenes Lächeln lag nun auf ihrem Gesicht.

Zehn
    »Wir müssen einen Zahn zulegen, Rick und Braindead werden schon auf uns warten«, drängte Ben, sobald sie draußen waren.
    »Was?«, fragte Katy, die kaum zuhörte und nach dem Ausgang der Ereignisse in den letzten fünf Minuten mit ihren Gedanken ganz woanders war.
    »Weißt du noch? Wir gehen mit ihnen auf ein Bier, damit wir Ricks Junggesellenabschied organisieren können«, informierte sie Ben.
    »Ach je, das hatte ich völlig vergessen! Willst du nicht allein hingehen? Ihr wollt mich doch gar nicht dabeihaben, oder?«, fragte Katy.
    »Natürlich wollen wir

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