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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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sie bestimmt nicht, weil sie ja eine Frau ist. Keine Frau ist echt scharf auf Fußball«, fügte er schnell hinzu, als Ben ihm einen leicht verwirrten Blick zuwarf.
    »Alles klar, Jungs, macht schon, uns läuft die Zeit davon. Ein Bad oder eine DVD, welche DVD auch immer – beide Ideen sind gut. Und jetzt mach bitte weiter, Matthew«, forderte Joan ihn auf.
    »Okay. Nun, als Nächstes dachten wir, dass es eine gute Idee wäre, wenn sie eine Freundin oder ihre Mutter anruft. Jemand, der schon einmal Wehen durchgestanden hat und ihr versichern kann, dass ihre Empfindungen ganz normal sind«, fuhr Matthew fort.
    »Tut mir leid, dass ich dich wieder unterbrechen muss, aber glaub mir, wenn du Katys Mutter kennen würdest, dann würdest du sie bestimmt nicht für irgendeine Form der Schmerzlinderung anrufen. Sie weigert sich zu akzeptieren, dass Katy schwanger ist, und glaubt, dass ich ihr das Leben versaut habe. Ich kann förmlich hören, wie sie durch die Nase schnaubt, wann immer ich mit ihr telefoniere«, sagte Ben.
    »Zu mir war sie immer sehr nett«, meinte Matthew.
    »Du kennst Katys Mum?«, fragte Ben verwirrt.
    »Ja, ehm, ich und Katy waren in der Schule in derselben Klasse, weißt du. Es war wohl beim Sporttag oder bei einer Schulfeier oder so. Dove Valley war die Einbeziehung der Eltern immer recht wichtig«, stotterte Matthew daher.

    »Scheiß drauf! Je weniger wir heute von diesen Müttern sehen, desto besser ist es«, erklärte Ben. »Dennis, der für die Schulberatung an meiner Schule zuständig ist, hat neulich vom Vater eines Jungen eins auf die Birne verpasst bekommen. Dieser Bursche sagte doch glatt, er wolle nach dem Schulabschluss eine Firma aufmachen, die Thai-Frauen importiert, um sie mit britischen Männern zu verheiraten. Dennis wusste nicht, was er darauf sagen sollte, deshalb fragte er den Typen, ob er es für ethisch okay halte, Frauen so zu behandeln – ihnen ein schreckliches Leben zu bescheren, bei dem sie nach der Pfeife eines erbärmlichen alten Sacks tanzen müssten. Es stellte sich heraus, dass sein Vater ein alter erbärmlicher Sack war, der seit achtzehn Monaten mit seiner Thai-Flamme verheiratet war. Ein paar Stunden später ist er ins Zimmer marschiert und hat ihm einfach eins auf die Birne gegeben. Heutzutage willst du eine Gefahrenzulage, wenn du Lehrer bist, das kann ich dir sagen.«
    »An welcher Schule arbeitest du gleich wieder?«, fragte Matthew.
    »Castle-Hill-Gesamtschule«, antwortete Ben.
    »Das muss ich mir wirklich mal merken«, sagte Matthew.
     
    Am Ende des Kurses hielt Joan ihre zusammenfassende Ansprache: »Also Leutchen, ich hoffe, ihr hattet jetzt ausreichend Gelegenheit, darüber nachzudenken, was während der Wehen passiert und wie ihr das Beste aus dieser wunderbaren Erfahrung machen könnt, euer Neugeborenes auf dieser Welt willkommen zu heißen. Denkt an die Millionen Menschen, die das vor euch schon durchgestanden haben. Aber die Geburt eures Babys ist etwas absolut Einzigartiges und sollte als eine der wichtigsten Erfahrungen
in eurem ganzen Leben geschätzt und in Ehren gehalten werden. Seht es so und nicht als etwas, das mit künstlichen Mitteln unterbunden werden sollte. Ihr Frauen seid gesegnet – wirklich gesegnet! – mit einem Körper, der das Wunder vollbracht hat, ein Kind zu empfangen. Zweifelt jetzt also nicht an eurem Körper. Zweifelt nicht daran, dass ihr dieses Wunder zu Ende bringen könnt. Ihr könnt das ganz von selbst, wenn ihr es wirklich wollt. Ich glaube an euch, an jede Einzelne. Noch letzte Fragen, bevor wir Schluss machen?«
    »Also wenn mir die erste Rückenmarkspritze nicht alle Schmerzen nimmt, kann ich dann eine zweite kriegen?«, fragte Charlene.
    Joan starrte Charlene ein paar Sekunden lang an, bevor sie mit einem Seufzer antwortete: »Sie werden dir geben, was der Arzt nach Rücksprache mit dir für richtig hält und was notwendig und gut für das Baby ist. Okay, Leutchen, das reicht für heute. Ihr könnt die Stühle auf dem Weg nach draußen einfach stapeln, und wir sehen uns dann nächste Woche wieder.«
    »Ich wünsche mir so sehr, eine natürliche Geburt zu haben, aber ich habe Angst, dass ich dazu nicht in der Lage sein werde und dass ich dann dass Gefühl habe, die beiden im Stich gelassen zu haben«, sagte Alison fast schon den Tränen nahe zu Katy, als sie zur Tür schlurften.
    Katy sah sie zum ersten Mal einfach nur als eine Frau, die Angst vor der Entbindung hatte, und nicht als Matthews Ehegespons, dem sie

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