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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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Katy und sah sich um. Erst jetzt fiel ihr auf, dass die Wände mit einer ganzen Sammlung ausgestopfter Tiere und Vögel vollgepflastert waren.
    »Jemand hat dem Wirt vor Jahren einen knapp zwei Meter großen ausgestopften Leguan geschenkt, und seitdem sammelt er Tiere. Cool, hm?«, sagte Rick.
    »Hm, kann sein. Ich selber bin etwas minimalistischer«, erwiderte Katy und dachte mit Sehnsucht an die sauberen, übersichtlichen Cocktail-Bars, die sie in ihrem früheren Leben gern besucht hatte.
    »Nee, das ganze Weiß und der Chrom überall, da könntest du ja in einer öffentlichen Toilette einen heben. Und das Bier schmeckt so wo normalerweise auch wie Pisse«, meinte Rick kichernd.
    Rick war zweifellos von den dreien der am meisten auf
sein Image bedachte Typ und ein großer Fan jener Markenbekleidung, die auf den Tribünen der Fußballstadien so populär war. Dennoch war er im Grunde seines Herzens immer noch ein Bursche aus dem Norden.
    »Wir müssen hin und wieder hierherkommen, um Braindeads Vögelchen zu besuchen«, fügte Ben hinzu.
    »Er hat eine Freundin!«, rief Katy aus. »Wo ist sie denn?«, wollte sie wissen und inspizierte das Pub nach geeigneten Kandidatinnen.
    »Direkt hinter dir!« Ben lachte. »Darf ich vorstellen? Gloria. Der Papageientaucher. Braindead hat vor Jahren an ihr Gefallen gefunden, als sie vom Fensterbrett fiel und Kopf voran in seinem Schoß landete.«
    »Und er saß hier, sah hinunter und sagte«, fuhr Rick fort, der jetzt vor lauter Lachen kaum noch weiterreden konnte. »Katy, er sagte, ohne zu zögern: ›Na, so ein Vögelchen ist genau mein Typ.‹«
    Ben und Rick konnten sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. Sie genossen diese Geschichte wahrscheinlich zum hundertsten Mal. Katy konnte nicht anders, als in ihr ansteckendes Lachen einzufallen. Es waren diese Momente mit Ben und seinen alten Schulfreunden, die sie so liebte. Wenn Geplänkel und Geschichten sich abwechselten, wie es immer nur zwischen echten Freunden möglich war. Das entschädigte sie fast für die Tatsache, dass die Zeit, in der sie so mit ihren alten Freundinnen zusammengesessen und Unterhaltungen wie diese geführt hatte, irgendwie vorbei war.
    »Ich habe ein paar Chips für Gloria gekauft«, verkündete Braindead, der gerade mit den Drinks zurückkam. »Und wir, finde ich, sollten mit einem Black Gold anfangen, das den weiten Weg von Schottland hier herunter
gefunden hat. Und für dich, meine liebe Katy, habe ich nicht ein, sondern gleich zwei J2O – als neuerliche Entschuldigung für mein vorheriges schlechtes Benehmen.«
    »Vielen Dank, Braindead, ist schon vergessen«, sagte Katy.
    »Welche Chip-Sorten hast du genommen?«, fragte sie und stellte plötzlich fest, dass sie am Verhungern war.
    »Krabbencocktail, natürlich. Gloria isst nur Fisch«, lautete die Auskunft des todernsten Braindead.
    »Natürlich.« Katy lächelte und griff sich eine der Tüten, bevor Braindead sie für seine gefiederte Freundin requirieren konnte.
    Sie nahmen einen Schluck und knabberten dann alle geräuschvoll einen Moment lang still vor sich hin.
    »Ach ja«, seufzte Braindead schließlich. »Ich schätze, das machte es wieder wett, dass ich meinen geheimnisvollen Gast und noch dazu seine Nachfolgerin aus meinen Top Five verloren habe.«
    »Schneller Themenwechsel«, sagte Ben und verpasste Braindead einen Tritt unter dem Tisch.
    »Unser sensationeller Mangel an Organisation lässt uns gerade noch zwei Wochen Zeit, um Ricks Junggesellenabschied auf die Reihe zu kriegen. Also, die wichtigsten Dinge zuerst: Wie viele Leute werden kommen, Rick?«
    »Da seid mal ihr zwei. Dann rechne ich mit vier Jungs von der Arbeit. Barry, Dave und Jacko vom Fußball und Danny und Chris vom College. Also komme ich, mich selbst eingeschlossen, auf zwölf Personen«, erklärte Rick, wobei er sie an den Fingern abzählte.
    »Gut. Und nun: zu Hause oder auswärts?«
    »Ich habe von einem Striptease-Boot in Prag gehört, das man für den Nachmittag mieten kann. Es ist wirklich
effizient, weil du dich an deiner eigenen Privatbar abfüllen und diese Strip-Einlage abhaken kannst, bevor du am Abend um die Häuser ziehst. Was meint ihr?«, fragte Rick und sah begeistert von Ben zu Braindead.
    »Auf Booten wird mir leicht schlecht«, grummelte Braindead mit einer Hand auf dem Magen.
    »Ich bin eigentlich der Meinung, dass die Kombination von Privatbar und Stripperin es dir ermöglichen sollte, ein geringfügiges Unwohlsein zu überwinden«, befand Rick

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