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Diese eine Nacht mit dir

Diese eine Nacht mit dir

Titel: Diese eine Nacht mit dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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Schoß. Gypsy sah, dass er seine Akten weggeräumt hatte.
    „Wir landen bald“, meinte er. „Schnall dich an.“
    Mit diesen Worten schnallte er sich und die sehr zufrieden dreinblickende Lola an. Gypsy musste daran denken, wie unbefangen er vom ersten Tag an dem Baby gegenüber gewesen war. Und er wurde auch immer sicherer im Umgang mit ihr. Beim Verlassen des Penthouse heute Morgen hatte die Kleine sich in seine Arme gekuschelt, während er sie sorgsam gegen die Blicke der Paparazzi abschirmte. Diese Seite hätte Gypsy nicht bei ihm vermutet. Sein Verhalten brachte sie ziemlich durcheinander. Obwohl sie felsenfest davon überzeugt war, dass Ricos Interesse nur so lange dauern würde, wie alles neu für ihn war.
    „Hast du dir schon immer Kinder gewünscht?“, platzte sie spontan heraus.
    Rico warf ihr einen kurzen Blick zu. „Ich meine … du scheinst gerne mit Lola zusammen zu sein …“, erklärte sie etwas verlegen.
    Rico fühlte, wie der feste kleine Körper seiner Tochter sich vertrauensvoll an ihn schmiegte. Und plötzlich wusste er, dass er ohne zu zögern sein Leben für sie opfern würde. Gypsys Frage verwirrte ihn. Über Kinder hatte er nie nachgedacht. Er hatte auch nie welche haben wollen. Wie sollte er ihr erklären, dass er eigentlich nie gewusst hatte, was Vaterschaft bedeutete. An seinen Vater besaß er keine guten Erinnerungen, an die er sich hätte halten können.
    Doch als er Lola zum ersten Mal gesehen hatte, da wusste er instinktiv, was Vatersein heißt. Und da konnte er mit einem Mal auch den Schmerz seines leiblichen Vaters nachempfinden. Umso mehr hasste er seinen Stiefvater für dessen grausames Verhalten. Und … etwas in ihm verhärtete sich … er hasste Gypsy noch mehr dafür, dass sie ihm verweigert hatte, Vater sein zu dürfen.
    Aber das konnte er ihr nicht sagen. Während sie schlief, hatte er sie die ganze Zeit über anschauen müssen. Sie hatte so unschuldig ausgesehen. Mit aller Kraft musste er sich beherrschen, sie nicht auf das Bett zu legen, um sie dort zu verführen. Er hasste sich dafür, dass er sie mit solcher Leidenschaft begehrte. Er wollte die Kontrolle über sein Verlangen zurückgewinnen, wollte immun sein gegen ihren Charme. Ihre wilde Schönheit sollte ihm nichts anhaben können. Aber sie verzauberte ihn wie am ersten Tag.
    Er bemühte sich, ein undurchdringliches Gesicht aufzusetzen. Zu groß war seine Angst, sie könnte etwas von seiner inneren Unruhe bemerken. „Ob ich Kinder wollte oder nicht, ist nicht länger von Bedeutung. Ich habe jetzt Lola. Und der Grund, warum ich mich gut mit ihr vertrage, ist, dass sie meine Tochter ist. Mein Fleisch und Blut. Und ich werde alles tun, was in meiner Macht liegt, um sie zu beschützen.“

8. KAPITEL
    Während sie über die breiten Boulevards von Buenos Aires fuhren, gingen Gypsy immer noch Ricos leidenschaftliche Worte durch den Kopf. Sie waren auf dem Weg zu Ricos Bruder. Obwohl der Wagen Klimaanlage besaß, lief Gypsy der Schweiß in kleinen Rinnsalen zwischen den Brüsten hinunter. Als sie aus dem Flugzeug in die gleißende Sonne hinausgetreten war, hatte sie das Gefühl gehabt, in einem Backofen gelandet zu sein.
    Zum Glück war unter all den Anziehsachen für Lola auch eine Sommergarderobe gewesen. Und so trug sie jetzt ein entzückendes Kleidchen mit lauter bunten Punkten, dazu Sandalen und das passende Höschen.
    Sie saß in ihrem Kindersitz und schaute mit großen Augen nach draußen. Ab und zu drehte sie sich mit strahlendem Lächeln zu Gypsy um und deutete auf ein Auto oder einen Hund. „Auto!“, quietschte sie dann begeistert. Oder „Wauwau!“
    Rico saß vorne beim Fahrer und unterhielt sich mit ihm auf Spanisch. Geduldig wandte er sich immer wieder um, wenn Lola schon wieder auf ein Auto zeigte. „Sehr gut, mi nenita …“
    Gypsy schluckte schwer und sah aus dem Fenster. Wann würde Rico wohl aufhören, sie mit unversöhnlichen Blicken anzusehen? Und warum sehnte sie sich danach?
    Sie fuhren jetzt durch eine vornehmere Wohngegend mit großen Villen, die fast unsichtbar hinter hohen Bäumen und blühenden Büschen lagen. Der Wagen fuhr langsamer, zwei schmiedeeiserne Torflügel schwangen auf und gaben den Weg frei zu einer langen Auffahrt. Sie führte zu einem großen Vorplatz und einem umwerfend schönen Haus.
    Auf den Eingangsstufen konnte Gypsy eine gut aussehende, schlanke Frau erkennen. Sie hatte kurze schwarze Haare und trug ein pausbäckiges, schwarzhaariges Baby auf dem Arm. Neben den

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