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Diese eine Woche im November (German Edition)

Diese eine Woche im November (German Edition)

Titel: Diese eine Woche im November (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wallner
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sollte sein Dankgebet zu Pippa schicken. Ohne sie wäre es diesmal schiefgegangen. Er steckt die Hände in die Taschen. Ein tolles Mädchen, ein unglaublich tolles Mädchen.
    ***
    » Wir sollten damit aufhören. « Sie essen Pizza auf der Straße, weit genug vom Schauplatz ihres Reinfalls entfernt. Eine große Pizza, so groß wie die Gefahr, der sie entronnen sind.
    » Womit aufhören? « , fragt Tonio.
    » Damit. «
    » Dem Klauen? « Er kaut. » Leute wie wir werden niemals einen besseren Job finden. «
    » Leute wie wir? Was sind wir denn für Leute? « , fragt sie mit vollem Mund.
    » Wir sind nichts und wir haben nichts. Ohne die Arbeit, die uns Rinaldo gibt, werden wir es nie zu was bringen. «
    » Das seh ich anders. « Pippa pult die Peperoni von ihrem Pizzastück. » Für mich ist das nur der Einstieg, bis ich genug Kapital zusammenhabe. «
    » Kapital? «
    » Ich will mein eigenes Geschäft. «
    » Du willst Geschäftsfrau werden? «
    » Warum nicht? « Sie schaut in seine erstaunten Augen. » Und du, du Meisterdieb, was willst du vom Leben? «
    » Ich denk nicht viel an morgen. Irgendwie wird es schon weitergehen. «
    » Du tust so tough, dabei bist du ein Träumer. « Pippa wirft ihre Serviette auf den Müll, der im Kanal vorübertreibt. » Du glaubst, Tonio, der arme Junge, kommt irgendwann aus der Kloake heraus, in der er steckt. « Sie zeigt aufs Wasser. » Das klappt aber nicht. Wir leben nämlich in der Kloake. «
    Verwundert sieht er sie an. Noch nie hat Pippa so zu ihm gesprochen.
    » Was wirst du Rinaldo sagen? « Sie beißt die Pfefferschote vom Stiel.
    » Worüber? «
    » Dass du schon wieder keine Beute bringst. «
    » Das regle ich. «
    » Nimm mich mit ins Hauptquartier « , sagt sie plötzlich drängend.
    » Wozu soll das gut sein? «
    » Ich bitte dich. «
    » Rinaldo will es nicht. «
    » Spiel dich bloß nicht auf « , erwidert Pippa heftig. » Nur weil du mit einer blonden Prinzessin ausgegangen bist, bist du noch lange kein Prinz! «
    Ihm fällt fast das Pizzastück aus der Hand. » Woher weißt du das? «
    Pippa könnte sich ohrfeigen, nicht den Mund gehalten zu haben.
    » Spionierst du mir etwa nach? «
    » Quatsch « , antwortet sie schroff. » Als du dich wegen der Brieftasche so verrückt aufgeführt hast, hab ich mir Sorgen gemacht. Und deshalb … « Sie zuckt die Schultern.
    » Bist du mir nachgeschlichen? «
    » Ich habe euch zusammen gesehen, das ist alles. «
    » Wo? «
    » Vor dem Hotel. «
    Tonio schweigt. Soll er ihr böse sein, dem treuen Kumpel, der ihn rausgehauen hat? Ohne Pippa säße er jetzt auf der Wachstube der Carabinieri.
    » Wie, ähm … « Er legt den Brotrand auf die Pizzapappe. » Wie gefällt dir die Deutsche denn? «
    Pippa starrt ihn an. Der verliebte Kerl will tatsächlich mit ihr über seine Flamme reden. » Wie ich sie finde? Großkotzig, arrogant und einen Kopf zu groß für dich. «
    » Großkotzig ist sie. « Tonio grinst. » Und solange man sie nicht kennt, hält man Julia für arrogant. « Er runzelt die Stirn. » Aber zu groß? Sie hatte hohe Absätze an. «
    » Julia heißt deine Prinzessin? «
    » Wie lange warst du hinter uns her? « Er schmunzelt.
    Sie würde ihm seine gute Laune am liebsten aus der Fresse hauen. » Länger als du. «
    » Was heißt das? «
    » Nachdem du dich getrollt hast, ist deine Schöne noch mal ausgegangen. «
    » Unmöglich. «
    » Wieso? «
    » Ihr Vater hätte es nicht erlaubt. «
    » Der Herr Papa hat sie sogar begleitet. «
    » Erzähl keinen Scheiß. « Er packt sie bei den Schultern. » Das erfindest du. «
    Es macht ihr Spaß, den großen Liebhaber zappeln zu lassen. » Deine Süße hat Geheimnisse vor dir, gleich nach dem ersten Date? Das sieht nicht vielversprechend aus. «
    » Wann ist sie ausgegangen? Und wohin? «
    » Kaum warst du weg, hat Blondie das Hotel verlassen und ein Boot bestiegen. «
    » Mit ihrem Vater? «
    » Und zwei anderen Typen. Der eine sah schneidig aus. « Sie grinst, weil Tonio so kleinlaut wird.
    » Was für Typen? «
    » Ihr Begleiter war größer als du, auch um einiges älter. Cool, so ganz in Schwarz. Er trug sogar schwarze Handschuhe. «
    Da ist es wieder, das Bild, das sich Tonio eingebrannt hat. Der Mann im Boot. Der Mann mit dem Beil.
    » Hast du ihn sprechen hören? « , fragt Tonio aufgeregt. » Hatte er eine tiefe Stimme? «
    » Die waren zu weit weg. Ich glaube, die haben nicht viel geredet. Sie sind aufs Boot gegangen. «
    » Welches Boot?
    » Das vor dem Don Giovanni

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