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Diese Nacht darf niemals enden

Diese Nacht darf niemals enden

Titel: Diese Nacht darf niemals enden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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jeder, der bei dieser Bank angestellt ist, jede Firma, die sich von dieser Bank Geld geliehen, jede Institution, die irgendwie mit der Bank zu tun hat, vor dem Ruin. Für Rochemont-Lorenz hätte es einen tödlichen Dominoeffekt haben können. Das konnte ich nicht riskieren. Und Heinrich von Lorenz wusste es. Er hat mir die Pistole auf die Brust gesetzt. Er wusste, dass eine massive Finanzspritze nur dann keinen Verdacht auf dem Aktienmarkt erweckt, wenn es einen guten Grund für sie gibt.“ Guy machte eine Pause. „Wie zum Beispiel den, dass ich sein Schwiegersohn werde.“ Er sah zu Alexa, die so weit weg war, so weit weg von der Welt, in der mit astronomisch hohen Summen jongliert wurde, von einer Welt aus einem dichten Netzwerk von Reichtum und Macht. „Ich wollte Louisa nicht heiraten, aber ich sah auch nichts Ungewöhnliches darin. Seit über zweihundert Jahren gehen wir solche Ehen ein, sowohl innerhalb der Familie als auch außerhalb. Louisas Eltern sind eine solche Ehe eingegangen, und bei meinen Eltern war es – zumindest anfangs – ähnlich. Wenn man damit aufwächst, erscheint es einem normal. Man akzeptiert, dass es von einem erwartet wird.“
    Er schwieg. Das Summen des Computers war das einzige Geräusch im Raum. Und das Pochen von Alexas Herz, das ihr Dinge zuflüsterte, die sie nicht hören wollte. Dann fuhr Guy leise fort.
    „Ich hielt eine solche Ehe keineswegs für ungewöhnlich und hatte mich damit abgefunden, bis zu dem Zeitpunkt, als ich dich auf der Gala wiedergetroffen habe. In dem Moment änderte sich alles. Ich wollte dich haben, und ich war fest entschlossen, dich zu bekommen. Ich musste dich in meinem Leben haben, ich konnte ohne dich nicht auskommen. Aber ich durfte Lorenz Investment auch nicht fallen lassen. Dafür stand zu viel auf dem Spiel.“
    An dieser Stelle unterbrach Alexa ihn. „Und das hast du auch nicht. Ich verstehe es, Guy, wirklich.“ Ihre Stimme wurde härter. „Ich verstehe auch, warum du gedacht hast, du könntest die Bank retten, eine emotional leere Ehe führen und dazu eine außereheliche Affäre mit mir haben. Ich verstehe es … aber ich kann mich dafür nicht hergeben. Niemals. Und nur deshalb bin ich ja hier. Um deiner Frau zu versichern, dass ich mich niemals dazu bereiterklären werde.“
    „Ah ja, meine Frau.“ In Guys Miene zeigte sich keine Regung.
    „Genau. Du sagtest …“ Fast war es ihr unmöglich, die Worte über die Lippen zu bekommen. „Du sagtest, sie sei sehr verliebt und letztlich doch sehr glücklich in ihrer Ehe. Wenn sie es also von mir hören muss – dass ich nicht mehr das für dich bin, was du beschrieben hast –, so werde ich es ihr sagen.“ Sie stählte sich gegen die Emotionen, die in ihr tobten. „Wo ist sie?“
    Guys Augen funkelten seltsam. „Louisa ist in den Flitterwochen.“ Die Zeit schien stillzustehen, als er auf Alexa zuging. „Ich sagte es dir doch schon – sie ist überglücklich und hoffnungslos verliebt in ihren Mann. Nur“, schloss er, „dass nicht ich ihr Ehemann bin.“

11. KAPITEL
    Alexa hörte die Worte, die er sagte, laut und deutlich. Nur ergaben diese für sie keinen Sinn.
    Guy fasste leicht nach ihren Ellbogen. Langsam ließ sie die verkrampft gehaltenen Arme sinken.
    „Ich sagte dir doch, dass Louisa sich einverstanden erklärt hat, mich zu heiraten. Auch sie sah keinen Grund, der dagegen sprach. Allerdings schien jemand anders einen Grund zum Widerspruch zu haben“, erklärte er. „Jemand, den sie schon eine ganze Weile kannte. Dieser Jemand machte ihr klar, dass eine Heirat ohne Liebe, aus rein dynastischen Gründen, der Bannfluch für die Seele ist. Jemand“, fuhr er fort, „der sie überzeugt hat, ihn stattdessen zu heiraten, weil er sie liebt. Und nachdem er ihr die Augen geöffnet hatte, erkannte sie, dass sie ihn ebenfalls liebt. Und so“, seine grünen Augen begannen zu funkeln, „hat sie mich versetzt und ist mit ihm durchgebrannt.“
    So vieles ging in Alexa vor, sie hatte das Gefühl, in einem Elektrizitätsfeld zu stehen.
    „Und was ist nun mit der Bank?“, war alles, was sie sagen konnte – weil es das einzig Ungefährliche war.
    „Wieder im grünen Bereich, genau wie geplant.“
    Sie runzelte die Stirn, versuchte zu verstehen. „Aber sagtest du nicht, dass du dazu Louisa hättest heiraten müssen?“
    „Nein.“ Er hielt ihren fragenden Blick gefangen. „Die Welt musste nur denken, dass ich Louisa heiraten werde. Das wurde mir nach der Wohltätigkeitsgala klar. Da

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