Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
Vom Netzwerk:
er ungewohnt still war. Schließlich legte er die Serviette beiseite und schob seinen Stuhl etwas zurück. “Das war wirklich gut, Ma’am.”
    Dana lächelte. “Danke. Freut mich, dass es Ihnen geschmeckt hat.” Sie berührte Callie an der Hand, um sie auf sich aufmerksam zu machen. “Bist du fertig?”
    Callie nickte, nahm ihren noch halb vollen Teller und trug ihn in die Küche.
    Sobald sie den Raum verlassen hatte, fragte Dana: “Wissen Sie, was mit ihr los ist?”
    Wills Miene war ernst. “Ich sag’s Ihnen später, wenn sie im Bett ist.”
    Der Gedanke, mit ihm allein zu sein, nachdem Callie schlafen gegangen war, beunruhigte Dana etwas, und sie bestand darauf, dass Will ihr nicht beim Aufräumen half, sondern mit Callie ins Wohnzimmer ging. Bald hörte man von dort den Fernseher. Nachdem sie die Küche wieder in Ordnung gebracht hatte, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und war erstaunt, dort nur Will vorzufinden. Den Hut hatte er vor dem Essen abgenommen. Aber in dem weißblau gestreiften Hemd und den Jeans, auch wenn diese etwas weniger abgetragen waren, war er immer noch ganz der Cowboy.
    “Wo ist Callie?”, fragte sie.
    Rasch stand Will auf, den Hut in der Hand. “Sie ist schon nach oben gegangen. Sie möchte, dass Sie ihr nachher noch gute Nacht sagen.”
    “Setzen Sie sich doch wieder.”
    Er hockte sich auf die Sofakante und knetete seine Hutkrempe. “Dies ist ein sehr schönes Haus.”
    “Danke, aber ich habe nicht vor, hier noch lange wohnen zu bleiben. Es ist viel zu groß für Callie und mich.” Als Rob und sie sich dieses Haus gebaut hatten, hatten sie noch mehr Kinder haben wollen. Doch dieser Traum war vorbei. Außerdem konnte sie sich ein Haus von dieser Größe nicht mehr lange leisten.
    Sie ließ sich neben Will aufs Sofa fallen, allerdings mit einigem Abstand zwischen ihnen. “Also, was ist los mit Callie?”
    “Eigentlich nichts.”
    “Das nehme ich Ihnen nicht ab. Dazu kenne ich meine Tochter zu gut.”
    Ernst sah er sie an. “Tatsächlich?”
    Sie sprang auf. “Wie können Sie es wagen?”
    Will stand ebenfalls wieder auf, wobei er seinen Hut beiseite warf. “Es geht mich ja wahrscheinlich nichts an …”
    “Ganz recht.”
    “Aber ich werde Ihnen trotzdem meine Meinung sagen, um Callies willen.” Er trat einen Schritt auf sie zu. “Ich weiß, es ist manchmal schwierig, mit ihr umzugehen. Und ich weiß, wie weh es tut, dass Sie nicht mit ihr sprechen können. Aber vielleicht, wenn Sie sich ein bisschen mehr anstrengen …”
    “Sie haben ja keine Ahnung, wie sehr ich mich schon anstrenge. Als sie ein Baby war, war alles, was sie brauchte, meine Liebe. Jetzt braucht sie so viel mehr, und ich kann es ihr nicht geben. Aber das heißt nicht, dass ich mich nicht bemüht hätte. Wahrscheinlich mehr, als Sie je ahnen würden.” Dana seufzte und lächelte schwach. “Tut mir leid. Ich wollte nicht so rührselig klingen.”
    Will erwiderte ruhig: “Manchmal tut einem ein bisschen Selbstmitleid ganz gut. Aber das ist nicht Ihr Problem in Bezug auf Callie.” Er strich sich übers Kinn. “So wie ich die Sache sehe, sollten Sie Callie gegenüber etwas lockerer und fröhlicher sein. Sie weiß, dass Sie sie lieben. Aber sie muss auch wissen, dass Sie sie verstehen.”
    “Manchmal gelingt mir das nicht.”
    “Weil Sie sie als taubes Kind betrachten und vielleicht zu sehr behüten wollen. Versuchen Sie, sie als Kind zu sehen. Lassen Sie es zu, dass sie ihre Schwingen ausprobiert.”
    Dana wurde ärgerlich. “Sie können ja gar nicht wissen, wie man sich als Elternteil fühlt. Vor allem als Elternteil eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen.”
    Ein Schatten huschte über Wills Gesicht. “Da haben Sie recht.”
    “Callie ist mein Leben. Ich bin für sie verantwortlich.”
    “Und Sie würden alles tun, um sie zu beschützen.”
    “Weil ich Angst habe, dass sie verletzt werden könnte.”
    “Sie wird innerlich viel mehr verletzt sein, wenn Sie sie nicht sie selbst sein lassen.”
    “Wieso glauben sie, dass Sie hier der Experte sind, Will?”
    Nach einem Moment antwortete er: “Mir ist meine Freiheit immer sehr wichtig gewesen. Und ich vermute, dass sie für Callie ebenso wichtig ist.”
    “Was ist Ihnen denn außerdem noch wichtig?”
    Will lächelte, doch erneut lag ein Anflug von Trauer in seinen Augen. “Ein gutes Essen. Sie können mich jederzeit gern wieder einladen.”
    Danas Ärger schwand. Sie trat an das Regal neben der Stereoanlage und strich mit den

Weitere Kostenlose Bücher