Diesen Cowboy muss ich küssen
“Kannst du dir in zwei Wochen ein paar Tage freinehmen?”
Dana hob den Kopf. “Wie bitte?”, fragte sie überrascht.
“Dir freinehmen, nur für ein langes Wochenende, mit mir.”
Sie überlegte. “Ich weiß nicht. Ich habe bei der Arbeit sehr viel zu tun. Und ich bin nicht sicher, ob Rob Callie länger nehmen würde.”
“Callie ist mit eingeladen.”
Hoffnung regte sich in ihr. “Wohin willst du uns denn mitnehmen?”
“Nach Hause. Das heißt, zum Haus meiner Eltern. Es ist in den Bergen, in der Nähe von Kerrville.”
“Du willst, dass ich deine Eltern kennenlerne?”
“Ja. Ich denke, es wäre vielleicht gut, wenn du mal ein bisschen rauskommst.” Will strich ihr das Haar aus der Stirn. “Wenn du es einrichten kannst, könnten wir Freitagmorgen losfahren. Die nächsten beiden Wochenenden bin ich nicht in der Stadt, sondern auf zwei Rodeos. Zu Callies Reitstunden werde ich natürlich da sein, aber ansonsten bin ich ziemlich beschäftigt.”
“Ich schau mal, was sich machen lässt. Nach meinen vielen Überstunden müsste ich eigentlich einen freien Tag bekommen können.”
“Gut.”
“Was werden deine Eltern denken, wenn du eine geschiedene Frau und ihre Tochter mitbringst?”
“Sie werden Callie lieben.” Will grinste. “Und dich werden sie tolerieren.”
Dana zog ihm das Kissen unterm Kopf weg und tat, als wollte sie ihn damit schlagen.
Schützend hielt er die Arme hoch. “Das war doch bloß ein Scherz.”
Lachend ließ Dana sich zurückfallen.
Will schnappte sich das Kissen, richtete sich halb auf und drückte ihre Hände aufs Bett. “Bist du müde?” Sein Lächeln war sündhaft sexy.
“Nein, aber …”
“Das zweite Mal ist immer das Beste.”
Und er hatte recht. Dana hatte nicht gewusst, dass derartig intensive Gefühle überhaupt möglich waren. Dass es tatsächlich einen Mann wie Will gab, der so auf ihre Bedürfnisse und ihr Vergnügen achtete. Der ihr so viel Lust bereiten konnte.
Wenn er sie doch auch lieben könnte.
Als die Schauer der Leidenschaft langsam abgeebbt waren, kamen Dana Wills Worte von vorhin wieder in den Sinn. Er wollte keine Kinder, niemals. Keine Verpflichtungen. Keine Bindungen. Will begehrte sie leidenschaftlich, das hatte er ihr gezeigt, aber er würde sie niemals für immer wollen. Gerade diesen Mann, der nicht nur sie, sondern auch ihre Tochter akzeptierte, konnte sie niemals haben. Oder vielleicht doch?
Streng dich mehr an, sagte Dana sich. Durchbrich die Mauer, die er um sein Herz herum errichtet hat.
Ein langes Wochenende mit ihm würde sie womöglich weiterbringen. Sie wünschte sich sehr, Will Baker, diesen vielschichtigen Mann, zu verstehen. Vielleicht konnte sie ihm sogar helfen bei dem Problem, das ihn so stark belastete, auch wenn sie es wahrscheinlich nicht lösen konnte.
7. KAPITEL
Callies schriller Schrei erschreckte Dana dermaßen, dass sie fast die Kaffeedose fallen ließ, die sie gerade ausspülte. Hastig griff sie nach einem Handtuch und lief von der Küche in die Eingangshalle, in der Annahme, dass ihre Tochter sich die Hand in der Tür eingeklemmt hatte oder etwas Ähnliches. Aber als sie die Halle erreichte, stand die Tür weit offen. Da erblickte Dana den schwarzen Pick-up und Callie, die quer über die Auffahrt rannte. Callies Schrei war also ein Ausdruck überschäumender Freude gewesen.
Will war da.
Prüfend betrachtete Dana das Gepäck im Flur. Sie hatte hauptsächlich Sommersachen eingepackt - Shorts, Badezeug und auch ein paar Kleider. Nachdem sie die Alarmanlage eingeschaltet und überall das Licht ausgemacht hatte, kehrte sie zur Haustür zurück. Doch als sie Will nun die Stufen heraufkommen sah, Callie auf den Schultern, überfielen sie auf einmal Skrupel.
Sollte sie es sich nicht besser noch einmal überlegen? Nein, sagte sich Dana und schaute in das strahlende Gesicht ihrer Tochter, Callie würde mir das nie verzeihen.
Sobald Will die Schwelle erreicht hatte, hob er Callie hoch über seinen Kopf und stellte sie vor sich auf die Füße. Er trug Jeans und ein hellblaues T-Shirt mit der Aufschrift:
Lassowerfer tun es in Rekordzeit.
Dana wich Wills Blick aus, konnte jedoch nicht verhindern, dass sie errötete. In den letzten beiden Wochen hatte sie ihn nur zweimal gesehen, jeweils zu Callies Reitstunden.
Mit einem breiten Lächeln trat er ein und schob seinen Hut mit dem Daumen nach hinten, ehe er einen langen Pfiff ausstieß und auf die Gepäckstücke deutete, die an der Treppe standen.
“Na, ob wir
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