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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Rolle um so vieles gefährlicher und
schmerzhafter und einsamer war. Es ist nichts Trauriges oder jämmerliches an
Euch, Sydnam Butler. Ihr seid ein großer Held, und ich achte Euch hoch.«
    Sein Lächeln geriet
schief und eher einfältig.
    »Ja wirklich«,
sagte sie ernsthaft, »Liebe kann ein Gräuel sein, wenn sie darauf beharrt, den
Geliebten in Watte zu hüllen, wenn sie der Kraft dessen nicht vertraut, dem sie
gilt. Ich bin mir sicher, dass Ihr Euch zum tüchtigsten Verwalter der Welt
herangebildet habt.«
    Sie lachten
gemeinsam, wandten sich um und kehrten zum Haus zurück.
    »Ihr werdet mit Kit
reden müssen«, sagte sie, als sie sich der Terrasse näherten. »Selbst wenn Ihr
ihn fesseln und knebeln müsst.«
    »Das glaube ich
nicht«, sagte er, obwohl er über ihre Worte lächeln musste.
    »Bitte!«, flehte
sie.
    Baron Galton war
zusammen mit Sir Melvin Clifford mit dem Ruderboot zu der Stelle am Flussufer
gekommen, wo sich alle Männer und jungen zum Angeln versammelt hatten, aber
zurück zum Haus ging er lieber mit Kit zu Fuß und überließ dem Earl seinen
Platz in der Kutsche.
    »Ein verflixt guter
Platz zum Angeln«, sagte er.
    »Wir hatten dort
immer Spaß«, stimmte Kit ihm zu. »Es gibt nur wenige entspannendere Beschäftigungen
an einem schönen Vormittag.«
    Die Übrigen gingen
voraus, sprachen anscheinend alle auf einmal und trugen den Morgenfang nach
Hause. Kit verlangsamte seinen Schritt, um sich der Gangart des älteren
Gentlemans anzupassen.
    »Ich habe die Absicht,
Sir«, sagte er, als niemand sonst mehr in Hörweite war, »Erkundigungen
einzuholen. Ich war mehrere Jahre Erkundungsoffizier, wie Ihr wisst, und
unterhalte einige nützliche Kontakte sowohl zum Außenministerium als auch zum
Kriegsministerium. Auch kenne ich viele Offiziere, die noch aktiv sind. Ich
glaube, ihr solltet erfahren, was ich vorhabe. ich hoffe, genau herauszufinden,
wo, wann und wie Mrs. Wyatt, Laurens Mutter, Eure Tochter, starb.«
    »Warum?« Baron
Galton sah ihn wachsam an. »Warum, zum Teufel, wollt Ihr das wissen?«
    Kit überraschte
sein beinahe feindseliger Tonfall. »Wolltet Ihr das selbst nie herausfinden,
Sir?«
    »Niemals!«,
versicherte ihm der alte Mann. »Ein Unglück stieß ihnen zu, und sie starben,
und wir erhielten keine Nachricht darüber. Das ist alles. Menschen -
Söhne, Töchter, Eltern - sterben jeden Tag, Ravensberg. Wir können sie
nicht zurückbringen, wenn sie erst einmal gegangen sind. Es ist sinnlos, Zeit
und Geld und Mühe aufzuwenden, nur um herauszufinden, was wir bereits wissen.
Am besten ist es, sie in Frieden ruhen zu lassen und sein eigenes Leben
fortzuführen.«
    Vielleicht eine
vernünftige Haltung, aber es schien recht unnatürlich für einen Vater, sich so
wenige Gedanken um das Schicksal seiner Tochter zu machen.
    »Ihr habt damals
keine Nachforschungen angestellt, Sir?«, fragte Kit.
    »Wann -
damals? Sie haben nie viele Briefe geschrieben. Wir erfuhren erst nach Jahren,
dass sie überhaupt vermisst wurden. Da wären Nachforschungen bereits sinnlos
gewesen.«
    »Hat der Earl of
Kilbourne nicht versucht, seinen Bruder ausfindig zu machen? Oder
herauszufinden, was mit ihm geschehen war?«
    »Hört zu,
Ravensberg.« Baron Galton war stehen geblieben und betrachtete Kit unter
buschigen Augenbrauen streng. »Ich hege keinerlei Zweifel, dass Ihr ein kluger junger
Mann seid und Eure Verlobte beeindrucken wollt, indem ihr herauszufinden
versucht, was zehn oder fünfzehn Jahre lang niemand herausgefunden hat. Aber
folgt meinem Rat und lasst davon ab. Weckt keine schlafenden Hunde.«
    Kit erwiderte
seinen Blick reglos. »Gütiger Himmel, Sir«, erwiderte er, als er plötzlich
verstand. »Ihr wisst es!«
    Der alte Gentleman
schürzte die Lippen und sah ihn nachdenklich an. »Lasst davon ab«, wiederholte
er.
    Kit beugte sich ein
wenig zu ihm, die Hände auf dem Rücken verschränkt. »Ihr wisst es. Aber Lauren
nicht. Warum? Was ist geschehen?«
    »Sie war ein Kind,
darum«, antwortete der Baron verärgert. »Sie hatte bei Kilbourne und seiner
Countess ein gutes Zuhause. Sie war glücklich und sicher. Sie hatte
Spielgefährten in ihrem Alter und gute Aussichten. Sie war erst dreijahre alt,
als ihre Mutter ging, kaum mehr als ein Baby Sie vergaß sie rasch, wie Kinder
es tun. Kilbourne und seine Frau wurden ihre Eltern. Sie hätte es nicht besser
treffen können. Ihr könnt selbst sehen, dass die Witwe Lady Kilbourne sie liebt
wie ihre eigene Töchter.«
    »Ihr glaubt, Lauren
hätte ihre

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