Diesen Sommer bin ich dein
albern.«
Sie seufzte zufrieden. Sie hatte einen Augenblick lang vergessen, dass dies der
letzte Tag war.
»Lauren«, sagte er,
Ach möchte, dass wir heute Abend unseren Hochzeitstermin verkünden.«
jetzt war sie
endgültig wach.
»Nein, Kit.«
»Warum nicht?«,
fragte er. »Wir sind verlobt, und ich dachte, du hättest mich vielleicht lieb
gewonnen - und meine Familie auch. Du musst wissen, dass ich dich lieb
gewonnen habe.«
»Ja.« Sie hob eine
Hand und strich eine Locke zurück, die ihm in die Stirn gefallen war. Sie fiel
erneut herab, als sie die Hand wieder fortnahm. »Aber das gehört nicht zu
unserem Handel, Kit.«
»Zum Teufel mit
unserem Handel!«
»Rede nicht so«,
sagte sie. »Es ist keine schöne Ausdrucksweise.«
»Meine zutiefst zerknirschte
Entschuldigung, Madam.« Er grinste sie an. »Es gehörte auch nicht zu unserem
Handel, einer fleischlichen Beziehung zu frönen. Wir müssen heiraten, weißt du.
Du könntest sehr wohl schwanger sein.«
»Das hoffe ich
nicht«, sagte sie. »Es würde alles verderben. Ich glaube, hier ist etwas
Wundervolles geschehen, Kit, viel mehr, als wir jemals hätten vorausahnen
können. Ich glaube, wir haben einander dabei geholfen, uns zu befreien.
Wirklich frei zu werden, nicht nur von gewissen gesellschaftlichen Beschränkungen,
sondern von allem, was uns am Glücklichsein gehindert hat - in deinem
Fall jahrelang, in meinem Fall ein ganzes Leben lang. Wir müssen uns jetzt
nicht binden, bevor wir auch nur eine Chance hatten zu versuchen, auf eigenen
Beinen zu stehen.«
Er sah zu ihr
herab, die Augen plötzlich leer und unergründlich.
»Ist es das, was du
glaubst?«, fragte er sie. »Dass wir unsere jeweiligen Freiheiten gefunden
haben? Dass unsere Heirat eine nicht wünschenswerte Falle wäre?«
Ja, es war das, was
sie glaubte - mit dem Verstand. Ihr Herz war etwas völlig anderes. Aber
ihr Herz hatte keinerlei Anteil an ihrem Handel. Und es wäre höchst unfair zu
erklären, Zuneigung sei keine Grundlage für eine Heirat. Einst hatte ihr das
vollkommen genügt. Aber Kit war nicht Neville. Mit ihm war sie nicht
aufgewachsen wie eine Schwester mit einem Bruder. Kit war anders. Zuneigung
würde bei ihm nicht genügen, nicht wenn von einer Seite etwas vollkommen
anderes als Zuneigung bestand.
»Das glaube ich
wirklich«, sagte sie und zwang sich, seinen Blick unbewegt zu erwidern. »So
lautete unser Handel, erinnerst du dich? Dass die Verlobung für dich real wäre,
dass du mich in deiner Ritterlichkeit davon zu überzeugen versuchen würdest,
sie nicht zu lösen. Dass es für mich eine Scharade wäre. Dass ich sie lösen
würde, wenn der richtige Zeitpunkt käme.«
»Noch nicht«, sagte
er rasch.
Sie atmete ein, um
ihm zu sagen, dass sie morgen abreisen würde, aber sie sprach es nicht aus.
»Noch nicht«,
stimmte sie ihm sanft zu, und er legte sich wieder aufs Gras zurück.
Sie wandte nicht
den Kopf, aber sie wusste, dass er ebenso in den Himmel starrte wie sie, fern
von Schlaf und Entspannung, auch wenn viele Minuten verstrichen, bis er sich
schweigend erhob und eine Hand ausstreckte, um ihr aufzuhelfen.
Kapitel 21
Nach dem Abendessen
stand Lauren mit Kit, dem Earl und der Countess zur Begrüßung an den Türen zum
Ballsaal. Die Witwe saß innen auf einem bequemen Stuhl, auf drei Seiten von
großen Blumenbänken umgeben - ihre eigene, private Laube, wie sie bei ihrem
Anblick gesagt hatte. Dort wurde sie von allen Vorübergehenden begrüßt und
geküsst und mit Geschenken überhäuft.
Lauren hatte nach
ihrer Rückkehr vom See überhaupt keine Gelegenheit gehabt, sich auszuruhen.
Abgesehen vom Baden und Umkleiden und Frisieren, hatte sie es auf sich genommen,
der Countess dabei zu helfen, die Dekorationen zu kontrollieren, welche die
Dienstboten während des Nachmittags angebracht hatten. Der Ballsaal wirkte wie
ein Garten. Es war Laurens Idee gewesen, die Farben, abgesehen von Weiß, auf
verschiedene Rosa- und Purpurschattierungen zu beschränken. Und Grün natürlich,
das bei Blumenarrangements so häufig vernachlässigt wurde. Sie habe eine Begabung
für Farben Countess anerkennend versichert.
Es herrschte nicht
annähernd so viel Gedränge wie auf einem Londoner Ball, aber der Raum war
dennoch erfreulich bevölkert, bevor der Tanz begann. Die meisten Gäste waren
nicht ganz so elegant gekleidet wie Londoner, und auch nicht mit so viel
kostbarem Schmuck behangen; sie trugen alle lediglich ihr Bestes und wirkten so
strahlend und festlich. Sie
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