Diesen Sommer bin ich dein
wanderten
bereits allmählich ab. Und die Duchess-Witwe of Redfield zog sich zurück, um zu
Bett zu gehen.
Kit und Lauren
brachten sie in ihr Zimmer hinauf. Sie hatten gerade zusammen Walzer getanzt,
und Kit hatte sich stark an ihren ersten Walzer erinnert gefühlt, als er ihre
Schönheit erkannt hatte, von ihrer scheinbar kalten Würde eingeschüchtert
worden war, sich aber herausgefordert gefühlt hatte, sie aus ihrer
Selbstzufriedenheit aufzurütteln.
Seine Großmutter
war müde. Heute Abend war nichts von ihrer grimmigen Unabhängigkeit zu spüren.
Anstatt mit ihrer gesunden Hand ihren Stock zu umfassen, hatte sie einen Arm
durch Laurens und den anderen durch Kits Arm geschoben und stützte sich schwer
auf beide. Aber Kit wusste, dass es ein außerordentlich glücklicher Tag für sie
gewesen war.
»Gute ... Nacht.«
Sie ließ Laurens Arm los, als Kit die Tür zu ihrem Ankleideraum öffnete und
ihre Ankleidefrau zu ihrer Hilfe herbeieilte. »G ... guter Junge.«
»Gute Nacht,
Großmama.« Er drückte sie liebevoll, während sie ihn auf die Wange küsste.
»Gute Nacht.« Sie
wandte sich um und küsste Lauren, die sich zu ihr gebeugt hatte, um sie auch zu
umarmen, ebenfalls auf die Wange. »Liebes ... Kind.«
»Gute Nacht, Madam.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.« In Laurens Augen schimmerten Tränen,
als sie Kits Arm wieder ergriff.
»Wir haben gerade zusammen
getanzt«, sagte er, während sie wieder nach unten gingen. »Wenn wir in den
Ballsaal zurückkehren, werden wir andere Partner erwählen müssen.«
»Dann werden wir
das«, sagte sie. »Das gebietet die Höflichkeit.«
»Wäre es unhöflich,
wenn wir draußen spazieren gingen?«
Sie schüttelte den
Kopf. »Für diesen Tanz hat ohnehin schon jeder einen Partner.«
Es befanden sich
noch immer einige Leute draußen, hauptsächlich die jungen Cousins, die
zusammenstanden und plauderten. Kit führte Lauren an ihnen vorbei, und sie
grüßten fröhlich. Sie spazierten schweigend durch die französischen Gärten und
über die jenseitige Wiese, bis sie zu der kleinen Holzbrücke über den
Wasserlauf kamen. Dort blieben sie in schweigendem Einvernehmen stehen und
stützten die Arme auf das Holzgeländer. Unter ihnen plätscherte das Wasser,
aber es war in der Dunkelheit unter den Bäumen nicht zu sehen. Im Gegensatz
dazu waren die Wiese, die Blumenbeete und das Haus in Mondlicht gebadet.
Kit seufzte. »Ein
langer Tag ist fast vorüber.«
»Aber ein
wunderschöner Tag. Er war perfekt, nicht wahr? Perfekt für deine Großmutter und
perfekt auch für alle anderen.«
»Ja«, stimmte er
ihr zu.
Er konnte vom Haus
fernes Lachen hören. Und den leisen Klang von Musik. Es war gut, mit Lauren
allein zu sein. Sie war eine angenehme Begleitung. Er hatte erst kürzlich
erkannt, ein wie wichtiger Bestandteil von Freundschaft die Fähigkeit war,
gemeinsam schweigen zu können. Und sich dabei ebenso wohl zu fühlen wie dann,
wenn man alleine war. Nein, sogar wohler.
»Kit«, sagte sie
leise, »wir haben das Richtige getan, oder?«
Er verstand die
Frage sofort.
»Wenn du allein
hierher gekommen wärst«, fuhr sie fort, »hättest du jetzt das Gefühl, ohne
Wahlmöglichkeit zu einer Verlobung gezwungen zu sein. Du hättest es vielleicht
immer übel genommen, und deine Familie hätte es gespürt, selbst wenn du es
nicht ausgesprochen hättest. Es wären Peinlichkeit und Misshelligkeiten und
Feindseligkeit entstanden, wohingegen nun Friede und Liebe und Harmonie
herrschen. Es war nicht falsch, oder?«
»Es war nicht
falsch«, antwortete er, tastete nach ihrer Hand auf dem Geländer und umschloss
sie.
»Wenn alles vorüber
ist«, sagte sie, »wird die Harmonie bleiben, und du wirst die Freiheit haben,
deine Zukunft selbst zu bestimmen.«
»Von morgen an«,
erwiderte er, »werde ich die Freiheit haben, dich heftiger zu umwerben. Ich
werde es tun. Sei gewarnt. Ich werde dich davon überzeugen, dass der beste
Ausgang dessen, was hier begonnen wurde, unsere Hochzeit sein wird. Glücklich
bis in alle Ewigkeit und so weiter.«
»Kit«, sagte sie
nach einem kurzen Schweigen. »Ich werde morgen mit Tante Clara und Gwen
abreisen.«
»Nein!« Seine
Finger schlossen sich fest um ihre. Panik verkrampfte sein Inneres.
»Es ist die beste
Lösung. Du wirst mir gewiss zustimmen, wenn du darüber nachdenkst. Sie kommen
aus meinem Zuhause. Sie haben mich als Anstandsdamen hierher begleitet. Sie
wollen rasch nach Hause zurückkehren, weil Elizabeth mit dem neuen Baby
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