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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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gewonnen. Sie hätte Lord Ravensberg um ein
Haar eilig eine Nachricht zukommen lassen, um alles rückgängig zu machen.
    Um ein Haar. Aber sie war zunächst zum
Frühstück hinuntergegangen, und Elizabeth hatte sie nach dem Abend in Vauxhall
befragt.
    »Es war sehr angenehm«, hatte sie erwidert.
Und nach einem Moment des Zögerns: »Elizabeth, er hat mich gebeten, seine Frau
zu werden, und ich habe ja gesagt.«
    Elizabeth war trotz ihrer Leibesfülle
aufgesprungen und hatte Lauren umarmt und begeistert gelacht und ihr
versichert, dass sie trotz allem, was Tante Sadie und ihresgleichen sagen
mochten, eine weise Wahl getroffen habe.
    »Du hast letztendlich nach deinem Herzen
entschieden, Lauren«, hatte sie gesagt. »Ich bin so unendlich stolz auf dich
und teile dein Glück.«
    Lord Ravensberg hatte kaum eine Stunde
später vorgesprochen, um mit dem Duke of Portfrey zu sprechen, obwohl er
keineswegs Laurens Vormund war. Es war ein Besuch, den Lauren nicht von ihm erwartet
hatte, den Elizabeth aber anerkennend kommentierte.
    Es hatte anscheinend plötzlich außer Frage
gestanden, einfach mit ihrem Verlobten nach Alvesley davonzufahren. Wie hatte
sie, Lauren Edgeworth, auch nur einen einzigen Moment lang glauben können, dies
könnte möglich sein? Plötzlich wurde alles sehr formell und korrekt.
    Es waren Ankündigungen vonnöten - bei
Lord Ravensbergs Familie, dass sie sie erwarten sollten, bei ihrem Großvater in
Yorkshire, ihrer Familie auf Newbury Abbey, ihren Verwandten in London und der
vornehmen Gesellschaft insgesamt.
    Die Verlobung - die falsche Verlobung
- wurde erschreckend real und war überhaupt kein sorgloses Abenteuer
mehr. Onkel Webster hatte vor Missfallen gepoltert und den Viscount -.in
dessen Abwesenheit - einen unverschämten Schnösel genannt. Tante Sadie
hatte nach ihrem Riechsalz gerufen, und Wilma hatte wortreich erklärt,
sprachlos zu sein. Joseph hatte leicht belustigt gewirkt, aber über den Wunsch
hinaus, Lauren möge glücklich werden, hatte er nichts dazu geäußert. Der Duke
of Portfrey hatte seine Meinung kundgetan, dass Lord Ravensbergs berüchtigte
Heldentaten lediglich ein Hörnerabstoßen gewesen seien. Die Militärberichte
über ihn erzählten eine ganz andere und sehr beeindruckende Geschichte, hatte
er hinzugefügt. Er und Elizabeth hatten an dem Tag, bevor Lord Ravensberg nach
Alvesley abfuhr, um seinen Eltern die Neuigkeit mitzuteilen, und zwei Tage,
bevor die Anzeige in allen Morgenzeitungen erschien, zur Feier des Ereignisses
ein großes Familiendinner ausgerichtet.
    Lauren hatte natürlich unmöglich allein
oder nur mit einer Zofe als Begleitung nach Alvesley fahren können, obwohl die
Reise an einem Tag zu bewältigen war. Und sie hatte die Reise auch unmöglich in
Lord Ravensbergs Begleitung machen können. Ein solches Benehmen wäre einfach
nicht angemessen gewesen - sie waren schließlich nicht verheiratet.
Elizabeth stand einen Monat vor ihrer Niederkunft und konnte nicht reisen. Und
Tante Sadie wollte Lauren nicht bitten, sie zu begleiten.
    Tante Clara, die Duchess-Witwe von
Kilbourne, übernahm diesen Part sowie Gwendoline, die verwitwete Lady Muir. Sie
waren den ganzen Weg von Dorsetshire nach London gekommen, um mit Lauren zu
weinen und zu lachen und sie zu drücken, bis ihre Rippen knackten - und
um sie auf Einladung der Countess of Redfield nach Alvesley zu begleiten.
    Alles verlief sehr formell, sehr
angemessen.
    Lauren fühlte sich von der ungeheuren Größe
der Lüge niedergedrückt, die sie in die Welt gesetzt hatte. Sie hatte nicht
einmal Gwen die Wahrheit gesagt. Und es war keine Nachricht von Lord Ravensberg
gekommen, die ihr vermittelt hätte, wie gut - oder wie schlecht -
seine Ankündigung in Alvesley aufgenommen worden war. Nur der Brief mit der
formellen Einladung seiner Mutter.
    »Ah«, sagte Tante Clara, aus einem Schlummer
erwachend, der die beiden jüngeren Frauen zum Schweigen veranlasst hatte, so
dass Lauren mit ihren Gedanken und ihrem Gewissen allein gewesen war, »das muss
es sein. Ich gestehe, ich bedauere nicht, dass die Reise zu Ende ist.«
    Die Kutsche - diejenige des Duke of
Portfrey, mit allem Prunk seines herzoglichen Wappens, dem prächtig livrierten
Kutscher und den Vorreitern - hatte gerade ein kleines Dorf durchquert
und verlangsamte nun die Fahrt, um durch ein massives schmiedeeisernes Tor zu
fahren, das ein Pförtner weit öffnete. Er trat beiseite, blickte in die Kutsche
und verbeugte sich dann respektvoll.
    »Oh, Lauren.« Gwen

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