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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Lebenszweck besteht darin, dem großen Ganzen zu dienen. Und doch glaube ich, auch als Individuum meinen eigenen Beitrag leisten zu können.«
    »Da sind wir uns ziemlich ähnlich, Shar«, sagte Keren schließlich. »Ich kannte nie etwas anderes als ein Leben in der Gemeinschaft. Jetzt aber will ich Neues kennenlernen, mein Schicksal selbst bestimmen. Ich frage mich nur, warum Sie nicht taten, was Ihr Volk von Ihnen erwartete. Sie könnten nach Hause gehen, eine Familie gründen. Und wenn Ihrer Pflicht Genüge getan wurde, wären Sie frei.«
    »Und doch wäre ich gefangen, wo immer ich auch bin. Das Leben meines Kindes, meiner Partner … Der einzige Weg zu dem Leben, das mir vorschwebt« – vielleicht einem Leben mit Thriss , fügte er gedanklich hinzu – »führt über die Lösung des Problems, das mein Volk plagt.«
    »Ich verstehe.« Keren deutete voraus. »Es ist nicht mehr weit bis zum Tal.«
    Von so weit oben wirkte das Tal wie ein Flickenteppich. Shar sah gepflegte Felder voller Gemüse, kleine Bauernhäuser, grasende Shmshu -Herden. Ein Fluss schlängelte sich durch das Land, silbrig schimmernd in der Mittagssonne.
    »Ich glaube, der Andere hat Sie geschickt, Ensign ch’Thane«, sagte Keren halb lächelnd.
    Shar schwieg, doch seine Antennen juckten vor Aufregung. Hier sind Antworten.
    Der vor ihnen liegende Weg war mit dichtem Blattwerk überdacht. Shar und Keren begannen ihren Abstieg.
    Es hatte Vorteile, mit Ferengi zu arbeiten. Sie waren so pragmatisch. Was immer nötig war, um ein Geschäft abzuschließen, akzeptierten sie ohne Murren. Als Vaughn Nogs Arbeit mit der Bitte um ein Gespräch außerhalb der Avaril unterbrochen hatte, hatte der Ferengi nicht einmal die Stirn gerunzelt. Stattdessen hatte er seine Aufgaben schlicht unter Permenter und Leishman aufgeteilt und war seinem Kommandanten in den Kern gefolgt.
    Nun saßen sie in einer dunklen Ecke eines gut besuchten Casinos. Soeben hatte ein Kellner ihre Bestellung aufgenommen. Vaughn hob warnend den Finger, um Nog am Sprechen zu hindern. Dann nahm er seinen Trikorder und scannte die nähere Umgebung. Erst danach entspannte er sich. Ein chipgroßes Gerät aus seiner Jackentasche lag auf dem Tisch. Als er es berührte, blitzte eine Kontrolllampe auf.
    »Ein Signalstörer?«, erriet Nog.
    Vaughn nickte. »Ich habe keinerlei Anzeichen für akustische oder andere Sensoren gefunden, aber die wirklich guten Abhörgeräte …«
    »… sind sowieso unauffindbar«, beendete Nog den Satz.
    »Richtig. Dieses kleine Wunderwerk verwendet der Sternenflottengeheimdienst mitunter, um den Tal Shiar zu nerven.« Der Kellner brachte die Getränke und einen Korb voller Snacks, und Vaughn bezahlte ihn mit dem Geld von M’Yeoh.
    »Bevor ich’s vergesse«, sagte Nog, als der Mann wieder gegangen war. »Ich habe heute Morgen unsere Berichte an Colonel Kira abgeschickt. Sie kommen drei Tage zu spät, aber den Grund dafür wird sie verstehen, wenn sie sie öffnet.«
    »Gute Arbeit. Und Ensign ch’Thanes Brief?«
    »Reitet auf der Übertragung Huckepack. Die Ops wird ihn ohne Probleme finden.«
    »Gut zu wissen, dass wir auch mal einen Posten von unserer Liste streichen dürfen.« Vaughn nippte an seinem Drink.
    »Ich schätze, Ihr Treffen mit L’Gon verlief nicht gut.«
    Vaughn blickte zu den anderen Gästen – den Tänzerinnen auf dem Laufsteg, den Gestalten an den Glücksspieltischen und dem Tresen. Der Lärm der Lüftungsanlage und die Musik machten es nahezu unmöglich, hier drinnen belauscht zu werden, und doch wollte er vorsichtig sein. »Er wollte die Tarnvorrichtung.«
    Nog riss die Augen auf. »Im Ernst? Wir bewachen die Defiant seit dem ersten Tag! Niemand Unbefugtes hat das Reparaturgelände betreten oder verlassen, ohne von meinen Sensoren erfasst zu werden.«
    »Dann sollten wir unsere Aufmerksamkeit den Befugten widmen«, entgegnete Vaughn. »Irgendjemand spielt den Cheka Informationen zu, und ich will wissen, wer. Was ist mit den yrythnyschen Ingenieuren?«
    »Warum sollten die mit den Cheka verkehren?« Nog nahm den Korb und legte gedankenverloren ein Muster aus Knabberkram auf den Tisch. »Ich denke eher, der Fehler geschah, als wir zur Börse gingen.«
    »Inwiefern?«, fragte Vaughn und nahm einen Schluck seiner Weinschorle.
    »An dem Tag hörte ich sehr genau zu, was Runir uns erklärte. Ich habe mich seitdem sogar ein wenig ins Thema eingelesen.«
    Vaughn lachte.
    »Ich bin ein Ferengi!«, erinnerte Nog ihn unnötigerweise. »Wenn es ums Geschäft

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