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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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seiner Disziplinarkonferenz zurückkehrte, doch er war nicht gekommen. Sie hatte Anichent, Zhadi und sogar die Schule aufgesucht, bis ihr aufgefallen war, dass Thriss ebenfalls fehlte. Wie lange hatte Dizhei in diesem Korridor gestanden und darauf gehofft, die Partnerin möge sie zum Essen begleiten? In der Erinnerung schien es endlos. Als Thriss endlich erschien, war sie so erschöpft gewesen – körperlich wie emotional –, dass sie sich kaum bewegen konnte. Sie war ins Bett gefallen und zwischen Schlaf und Wachsein hin- und hergeglitten, während Dizhei neben ihr saß – taub vor Neid, Sorge und Angst – und nicht wusste, was sie tun sollte. Es Charivretha sagen? Thriss’ Zhavey ? Den Älteren? Wenn sie das tat, mochte alles vorbei sein! Die Älteren konnten Thriss und Shar bestrafen und damit alles aufs Spiel setzen, wofür Dizhei lebte.
    Also hatte sie Thriss’ Geheimnis bewahrt. Aber das Vertrauen in sie hatte an jenem Tag irreparablen Schaden erlitten.
    »Du musst uns dafür hassen …« Thriss’ Stimme brach.
    »Das könnte ich nicht«, entgegnete Dizhei und hoffte, es klang überzeugend. »Nie.«
    Ein Arbeiter trat aus einem Geräteraum und nickte höflich. Dizhei wartete, bis er gegangen war. Dann sagte sie: »Wir können hier nicht sprechen.«
    Ein paar Schritte entfernt fand sie eine dunkle Ecke, die ihnen mehr Privatsphäre garantierte. »Wie du weißt, bin ich nicht die einzige Shei meiner Zhavey «, fuhr sie dort im Flüsterton fort. »Dank zweier älterer Geschwister sah ich, was nach einem Shelthreth passiert. Ich glaube, ich verstehe es sogar besser als Anichent. Er hält unsere Verpflichtungen für präzise festgelegt, unverhandelbar. Und alles, was sie untergräbt, schmerzt ihn sehr.«
    »Weshalb er auch nicht gerade begeistert war, als Shar sofort nach dem Krieg diesen Posten hier annahm«, kommentierte Thriss.
    Dizhei nickte. »Genauso wenig, wie von dem Risiko, dass du und Shar eingegangen seid.«
    »Hat er es immer gewusst? Wie du?«
    »Anichent ahnte es vermutlich auf intuitiver Ebene, aber er weiß es erst seit Shar in den Gamma-Quadranten aufbrach. Weil ich es ihm sagte.«
    »Deshalb ist er wütender auf mich als sonst.«
    Abermals nickte Dizhei.
    »Es tut mir so leid, sh’za .« Thriss beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. »Ich will für uns alle nur das Beste. Bitte glaube mir. Ich kann’s kaum erwarten, Zhavey zu sein. Ich fürchte nur, dabei ohne eure Hilfe keine allzu gute Figur zu machen.«
    Dizhei wusste, dass Thriss gute Absichten hegte, niemanden verletzen wollte. Wenn sie ihr nur glauben könnte, wäre ihrer aller Leben bedeutend einfacher. Doch sie hatte ihr zu viele Jahre hinterhergeräumt und reparieren müssen, was immer die sorglose Thriss zerbrach, um die Partnerin nun beim Wort nehmen zu können. Kurz erwog sie, die Unterhaltung weiterzuführen, doch die fortgeschrittene Zeit überzeugte sie vom Gegenteil. Eine schnelle Umarmung würde genügen müssen.
    Die Hand auf Thriss’ Rücken, schob sie die Gefährtin in Richtung von Matthias’ Büro. Es war schon immer Dizhei zugefallen, Thriss auf etwaige Probleme hinzuweisen. Vermutlich oblag es auch hier ihr und ihrer sanften Strenge, ihre schnellstmögliche Rückkehr nach Andor zu gewährleisten.
    Die Kunde von der geplanten Ausstellung verbreitete sich schnell auf der Station. Tag für Tag wurde Kira schon vor dem Mittagessen mit Anfragen der Art überschüttet, dass die Gemälde so nah/weit wie möglich an/von bestimmten Quartieren/Arbeitsplätzen/Tempeln entfernt präsentiert werden sollten. Kira besah sich die möglichen Räume und ahnte, dass keiner alle Parteien zufriedenstellen würde. Morgen wollte eine Kuratorin des bajoranischen Museums in Ashalla die Station besuchen. Kira wollte sich mit ihr besprechen, bevor sie sich für einen Ort entschied. So konnte sie den Zorn wenigstens auf vier Schultern verteilen.
    War die Ausstellung schon ein großes Thema, übertrafen die Friedensgespräche es noch. Selbst Kira hoffte, die Zeit zu finden und die Delegierten in Aktion beobachten zu können. Doch der Status des Gelben Alarms verlangte viel zu oft ihre volle Aufmerksamkeit. Wer in Deep Space 9 nur den Weltraumhafen sah, verstand die Bedeutung der erhöhten Sicherheitsbestimmungen. Trotzdem waren so manche Schiffskommandanten ob der Plan- und Kursänderungen, der Frachtinspektionen und anderer Umstände merklich ungehalten. Sie gaben sich sehr verständnisvoll, solange niemand sie selbst um Verständnis

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