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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Finger zitterten. »Sie haben eine Waffe, Jeshoh.«
    Der Vizerat sagte nichts.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie eine besitzen, und doch halten Sie sie auf Shar gerichtet.«
    »Weil ich etwas verteidigen muss, Keren. Ich verteidige unser Recht auf ein gemeinsames Leben.«
    Sie erblasste, zitterte. Vergeblich bemühte sie sich, die Kontrolle über ihre Gefühle zu behalten. Als sie sprach, durchzogen Seufzer ihre Worte, und auch sie verzichtete mit einem Mal auf die förmliche Fassade. »Du warst beim Treffen, warst meiner Meinung! Der Plan der Aufständischen kann alles zerstören, wofür wir gearbeitet haben! Bitte sag mir, dass du dich ihnen nicht angeschlossen hast.«
    Jeshoh richtete seine Waffe auf Ezri. »Sie. Setzen Sie sich auf meinen Platz.«
    Dax’ Blick ging zwischen ihm und Shar hin und her, doch sie gehorchte.
    »Wenn du das tust, verlieren wir vielleicht alles, Jeshoh!«, flehte Keren. »Dabei muss sich doch gar nichts ändern. Wir können unseren Kampf fortsetzen – ehrenvoll.«
    »Genau da liegst du falsch, Liebste. Ohne Veränderung haben wir keine Zukunft.«
    »Wohin bringen Sie uns?«, fragte Ezri.
    Das Shuttle hatte die Planetenatmosphäre verlassen. Vor dem Fenster erstreckte sich das kalte, sternenklare All.
    »Das erfahren Sie früh genug«, antwortete Jeshoh. Abermals zielte er auf Shar. »Bereiten Sie den Warpflug vor.«
    Wie Vaughn erwartet hatte, behielt das Kriegsschiff der Cheka seinen Abfangkurs bei. Also handelte es sich um einen vorhersehbaren Gegner. Sehr gut. Bowers’ Schätzung nach würden die Cheka heute Nacht auf die Avaril treffen, fünf Stunden vor Vanìmel. Wobei »treffen« das falsche Wort sein dürfte , dachte er. Das wird eher ein Hinterhalt. Und die Defiant war der Joker. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass die yrythnyschen Politiker hinter Nogs Entführung steckten, doch Vaughns Bauchgefühl sagte ihm etwas anderes. Fürst J’Maah würde vom Auftauchen der Cheka vollkommen überrascht sein. Nach wie vor belauschte Bowers den Funkverkehr der Avaril und des Kriegsschiffes und wartete auf wertvolle Informationen.
    Auch der Rest der Besatzung war konzentriert bei der Arbeit. Niemand wollte irgendetwas dem Zufall überlassen. Vaughn war die Stationen abgegangen, hatte Chief Chaos Transportersimulationen begutachtet und Prynns Analyse des zu durchfliegenden Sektors gehört. In der Datenbank hatten Vater und Tochter gemeinsam nach Methoden gesucht, um die Ausweichmanöver der Defiant effizienter zu gestalten. Bowers durchsuchte derweil jede Sensormessung auf Hinweise über das Cheka-Schiff und erstellte eine Strategie. Lankford, einer der Steueroffiziere, hatte die Navigationsdaten um die den Cheka entwendeten Sternkarten ergänzt und auch die Netzwaffen verortet. Die gesamte Mannschaft zeigte bewundernswerten Einsatz, fand Vaughn.
    Insbesondere der Maschinenraum. Nogs Team oblag die schwierigste Arbeit. Die Ensigns Permenter, Senkowski und Leishman saßen in einem Labor und gingen überraschend konzentriert zur Sache, bedachte man, welchen Druck sie seit zwölf Tagen ertragen mussten. Andererseits kämpften sie um ihren geliebten Chief. Das mochte ihre Mühen erklären.
    Besonders Permenter hatte den Sinn eines Krachmachers schnell begriffen, nachdem Vaughn ihr diese Taktik des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts erklärt hatte.
    »Wurde ein Flugzeug oder ein U-Boot von einem Gegner erfasst, setzte es einen Krachmacher ab«, hatte sie zusammengefasst. »Das Geschoss wurde daraufhin abgelenkt und folgte dem Krachmacher und nicht länger dem eigentlichen Ziel. Richtig?«
    »Ganz genau«, hatte Vaughn geantwortet.
    »In dem Fall sollte das Shuttle der Avaril der Krachmacher sein.« Gedankenverloren hatte sie an ihren Nägeln gekaut. »Die Cheka sollen glauben, sie hätten es mit zwei Avarils zu tun. Ihren Sensoren misstrauen. Vielleicht sogar falsche Daten erhalten.«
    »Wieder richtig. Schaffen Sie das?«
    Sie hatte genickt. »Solange Ihnen bewusst ist, dass auch die echte getroffen werden könnte.«
    »In unserer Situation ist mir Fifty-Fifty jederzeit lieber als hundert Prozent.«
    »Gutes Argument, Sir«, hatte Permenter zugestimmt. »Ich kümmere mich drum.«
    Vaughn hatte den Maschinenraum lächelnd verlassen. Ob wir Nog retten – und die Avaril überlebt – mag davon abhängen, wie gut wir unseren Job machen. Und diese Leute hier wollen, dass Nog stolz auf sie ist!
    Vaughn setzte seinen Gang durch das Schiff fort – ohne spezielles Ziel. Dies war

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