Dieser graue Geist
gezogen hatte.
»Das ist richtig. Wir wollen potenzielle Sicherheitsrisiken ausmerzen und scannen nach biologischen und anderen Bedrohungen für die anwesenden Diplomaten.« Ros Stab schob seit Akaars Ankunft Sonderschichten. Zh’Thane soll sich hüten, es noch schlimmer zu machen! , dachte sie.
»Dennoch wird es einen Notfallplan geben. Zum Beispiel für Admiral Akaar oder Premierminister Shakaar.« Ihre Antennen bogen sich leicht nach vorne.
»Bedaure. Die Regeln, die für den niedersten Müllfrachter gelten, gelten auch für den Admiral und den Premierminister. Solange kein bewaffneter Angriff stattfindet oder ein medizinischer Notfall vorliegt …«
»Ich brauche eine medizinische Notfallgenehmigung für mein Schiff«, platzte es aus zh’Thane heraus.
»Warum?«
»Das ist privat.«
Ro weigerte sich, nachzugeben. »Ohne vom medizinischen Stab attestierte Unterlagen müssen Sie sich hinter allen anderen anstellen.«
»Ich bin Ratsmitglied der Föderation, Lieutenant«, sagte zh’Thane gefasst, doch der warnende Unterton in ihrer Stimme war unüberhörbar. »Sie dürfen mich beim Wort nehmen.« Dann beugte sie sich vor und sah Ro herausfordernd an.
Ro erwiderte den Blick gelassen. Harte Worte und aggressive Körpersprache schüchterten sie nicht ein. »Wenn ich einen Barren Latinum für jeden Prominenten hätte, der mich schon um Privilegien bat, wäre ich heute bereits im Ruhestand auf Risa. Wir befinden uns im Zustand erhöhter Wachsamkeit.« Warum glaubten wichtige Leute stets, dass die Regeln nicht für sie galten?
»Der Krieg ist vorbei«, blaffte zh’Thane zurück. »Ich fürchte nicht um meine Sicherheit. Sind Sie nicht ein wenig übervorsichtig?«
»Hätte ich nicht kürzlich einen unprovozierten Jem’Hadar-Angriff miterlebt, würde ich Ihnen vielleicht zustimmen. Unsere bekannten Feinde sind ruhig – es sind die unbekannten, auf die wir achtgeben müssen.« Die Opfer, die Schäden an den Primärsystemen der Station und die Panik hingen Ro immer noch nach. So etwas wollte sie nie wieder durchmachen. Und wenn Sicherheit nur durch Unbequemlichkeit erreichbar war, hatte sie kein Problem damit, diese einzufordern.
»Vielleicht sollte ich mit Colonel Kira sprechen«, sagte zh’Thane.
»Dieses Privileg haben Sie natürlich. Falls jedoch ein medizinisches Problem die Umgehung unserer Sicherheitsprotokolle erforderlich macht, wird der Colonel die gleichen Unterlagen wie ich benötigen.«
Zh’Thane wirkte unentschlossen. »Dies ist kein …« Sie brach ab, versuchte es erneut. »Lieutenant, bitte glauben Sie mir: Die Sicherheit der Station ist mir ebenso wichtig wie Ihnen. Doch die Situation …« Abermals unterbrach sie sich. Sie schloss die Augen und atmete tief durch, als wollte sie sich beruhigen. Als sie sie wieder öffnete, wirkte ihr Blick flehend. »Bitte zwingen Sie mich nicht dazu.«
»Bei allem Respekt, Ratsmitglied«, sagte Ro sanft. »Ich kann Ihnen nur helfen, wenn Sie mir helfen, Ihre Lage zu verstehen.«
»Ich weiß.« Zh’Thane umklammerte die Armlehnen ihres Sessels, den Oberkörper und die Antennen angespannt. Dann atmete sie tief aus. »Ich rede mir schon lange ein, es sei unnötig, einen Außenstehenden ins Vertrauen zu ziehen. Nun erkenne ich, wie töricht das war. Lieutenant, bitte verstehen Sie: Derartiges Vertrauen fällt vielen Angehörigen meines Volkes nicht leicht. Versichern Sie mir, dass alles, was ich sage, unter uns bleibt?«
Ro starrte sie an. Wie zerbrechlich und machtlos zh’Thane mit einem Mal wirkte! Was immer sie umtreibt, kostet sie offenkundig immense Überwindung. »Ich hege keinerlei Absichten, Ihre Privatsphäre zu verletzten, Ratsmitglied. Vielleicht sollten Sie wirklich direkt mit dem Colonel …«
»Nein«, sagte zh’Thane fest. »Wenn ich nicht irre, sind Sie mit Thirishar befreundet. Er bewundert und respektiert Sie. Das wird es mir einfacher machen. Dennoch muss ich auf Ihre Diskretion bauen können.«
Ro ließ die Hand zur Konsole gleiten und aktivierte den Privatsphärenmodus ihres Büros, sodass sie vom Geschehen auf der Promenade abgeschottet waren. Sie benutzte diese Funktion selten, höchstens bei Verhören und Gesprächen mit geheimen Informanten. »Das können Sie. Es sei denn, Ihr Anliegen bedroht die Sicherheit der Station.«
Zh’Thane nickte. »Akzeptabel … Wissen Sie, dass Thirishars Bündnispartner an Bord sind?«
»Ja«, antwortete sie. »Ich sorgte für ihre Unterbringung in seinem Quartier, wie er es von mir
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