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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Bestellung an ein glotzendes Dabo -Mädchen weiter. Das fehlte noch, dass er einen Augenblick von »Laren in Action« verpasste!
    »Esst. Trinkt. Spielt. Geht.« Ro drängte die Gaffer, sich wieder ihren ursprünglichen Aktivitäten zuzuwenden. Sobald sie begriffen, dass die Show tatsächlich vorüber war, kamen sie dem Wunsch nach. Das Dabo -Mädchen brachte Ros Wasser, und sie leerte das Glas in einem Zug. Als die Andorianerin gefesselt war, ergriff Ro sie am Arm und zog sie in Richtung Ausgang. »Sie und ich unterhalten uns mal in meinem Büro, Thriss.«
    Thriss wehrte sich nicht. Bevor Ro die Bar verließ, wandte sie sich an Quark. Ihre Stirn lag in Falten, und ihr Mund stand offen, als wollte sie etwas sagen.
    »Ist was?«, fragte Quark.
    »Nur drei zu eins für mich?«
    »Beim nächsten Mal setze ich höher an«, versprach er ihr grinsend. Was für eine Frau!
    Wann immer sie ihn traf, machte Macets Äußeres Kira zunächst sprachlos. Die Ähnlichkeit war außergewöhnlich.
    Seine Stimme hatte das gleiche rollende Timbre, die gleichen Höhen und Tiefen, selbst die gedehnte Sprechweise war purer Dukat. Kira sah ihn im Profil: die gebogene Nase und das ausgeprägte Kinn waren ein Schatten an ihrer Wand. Krampfhaft verdrängte sie das Bild von Dukats Hand an Merus Kinn, von seinen Fingern, die über die hässliche Narbe im Gesicht ihrer Mutter strichen. Von dem blauen Seidenkleid, das er ihr schickte, damit sie es zu einer Dinnerparty trug – als sei sie ein dekoratives Accessoire, dessen alleiniger Zweck darin bestand, ihm zu gefallen. Kira sah ihn am Altar der Pah-Geister stehen, damals auf Empok Nor und umgeben von seinen devoten Anhängern. Doch Dukat war nicht mehr. Kasidy hatte bestätigt, was Kira in einer Vision der Propheten erfuhr, und Kira glaubte daran. Es tröstete sie.
    Vor allem jetzt.
    »Ich hatte erwartet, Sie erst morgen zu treffen«, sagte sie Macet. »Verzeihen Sie, dass ich die Trager nicht persönlich willkommen heißen konnte. Premierminister Shakaar übertrug mir diverse Aufgaben, darunter die Planung des Empfangs …« Sie sah zu ihm. Er stand völlig reglos da. Keine Geister …
    »Wegen eben dieses Empfangs will ich mit Ihnen sprechen.« Macet näherte sich nun ihrem Tisch. »Alon Ghemor möchte Bajor im Namen des cardassianischen Volkes ein Geschenk überreichen. Eigentlich wollten wir es dem Premierminister privat übergeben, aber da Shakaar unsere erste Begegnung für den Empfang angesetzt hat, scheint es nur angemessen, die Übergabe dort abzuhalten.« Direkt vor Kiras Tisch blieb er stehen, die Hände vor sich gefaltet.
    Sein Auftreten ist nahezu nobel , dachte sie. Und seinem Mund fehlt Dukats grausamer Zug. Dennoch schüttelte es sie innerlich. Kira schürzte die Lippen. »Ensign Beyer aus meinem Stab koordiniert die Planungen. Wenden Sie sich einfach an sie.«
    »Eine kleine Bitte«, fuhr er fort. »Wir würden gern ein paar Worte sagen. Insgesamt benötigen wir nicht länger als fünfzehn bis zwanzig Minuten.«
    Kira sah zu ihrer Konsole – dankbar dafür, den Blick abwenden zu können – und rief Beyers Daten bezüglich des Empfangs auf. Es war gut, dass sie Musik eingeschaltet hatte. Die lebhaften Jazzmelodien füllten die ansonsten peinliche Stille mühelos. »Nach dem, was ich hier sehe, sollten wir nach dem Dessert eine halbe Stunde erübrigen können.«
    Macet bestätigte das Angebot mit einem Lächeln. »Ich bin sicher, Botschafterin Lang wird sich freuen.«
    »Dann lasse ich das arrangieren. Wäre es zu viel verlangt, Sie zu fragen, was wir erwarten dürfen?« Meine Damen und Herren, bitte begrüßen Sie Skrain Dukat! In seiner ersten Nummer wird er einen Pah-Geist einladen, vom Premierminister Besitz zu ergreifen.
    »Etwas, das unserem Besuch den richtigen Kontext verleiht, wie ich denke«, antwortete Macet ernst. »Mehr möchte ich vor dem Empfang lieber nicht sagen.«
    Kira runzelte die Stirn. »Ich will ehrlich sein, Macet: Ich hasse Überraschungen.«
    »Diese werden Sie mögen.«
    Ganz ruhig, Nerys. Das ist immer noch der Mann, der uns bei der Europani-Evakuierung half – und zwar von sich aus. »Wenn das so ist, freue ich mich auf Ihre … Überraschung. Danke für Ihren Besuch.«
    Macet rührte sich nicht vom Fleck, wirkte nahezu erwartungsvoll. Kira richtete sich auf. Sie wollte verdammt sein, wenn sie in seiner Gegenwart nachgab. Doch selbst stehend musste sie den Kopf in den Nacken legen, um seinem Blick zu begegnen. Die breiten Schultern unterstrichen die

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