Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
Vom Netzwerk:
Cheka könnten die Ergebnisse stehlen und gegen uns verwenden. Die bestehenden Daten liegen daher auch hinter wahren Schutzwällen vergraben.« Sie runzelte die Stirn, dachte nach. »Sie benötigen eine große Menge DNA-Proben, um Zusammenhänge zu ermitteln und Schlussfolgerungen zu ziehen, richtig?«
    »Ja«, antwortete Shar. »Die Zytogenetik ist eines meiner Spezialgebiete, von daher bin ich durchaus qualifiziert, eine Genkarte zu erstellen. Mit den nötigen Daten könnte ich recht schnell arbeiten.«
    »Lassen Sie mich sehen, was ich tun kann«, sagte Keren. »Vielleicht weiß ich einen Weg.« Sie hatte sich schon zum Gehen gewandt, als sie herumwirbelte. »Oh, fast hätte ich den eigentlichen Grund meines Kommens vergessen: Die Cheka haben unsere Verteidigungslinien erneut durchbrochen.«
    »Zum dritten Mal seit unserer Ankunft.« Feindliche Späher hatten bereits die Paarungsgebiete und planetaren Siedlungen angegriffen – und das stets so schnell, dass das Militär Mühe hatte, überhaupt rechtzeitig zu reagieren.
    »Die Cheka werden ungeduldig. Ich weiß von wenigstens drei unter ihrer Knute stehenden Systemen, die sich gegen sie auflehnen. Wenn sie ihren militärischen Vorteil zumindest zahlenmäßig halten und weiter expandieren wollen, müssen sie ihre Armeen vergrößern.«
    »Stehen Friedensverhandlungen mit den Cheka außer Frage?«, hakte Shar nach. »Die Cheka wollen den Wendepunkt in Ihren DNA-Strängen isolieren, richtig? Warum geben Sie ihnen nicht einfach die Computermodelle oder kryogenisch konservierte Zellmuster?«
    »Die Cheka geben sich nur mit befruchteten Eiern zufrieden, mit denen sie experimentieren und deren Entwicklung sie manipulieren können. Sie operieren, verändern. Sie beobachten, wie bestimmte Gene im Laufe des Heranreifens aktiviert werden, und entwickeln anhand dieser Erkenntnisse eine eigene Genkarte.«
    »Erfolgreiche Forschung bedarf mitunter unorthodoxer Methoden«, warf Shar ein. Nach den Standards der Föderation mochte das Vorgehen der Cheka unethisch sein, aber die Cheka-Gesellschaft vertrat vielleicht andere Wertvorstellungen, wenn es um Experimente an lebenden Testobjekten ging.
    Keren riss die Augen auf, starrte ihn an. »Sie denken logisch. Das ist Ihr erster Fehler. Die Cheka handeln nicht logisch.«
    Shars Einschätzung nach neigten die Yrythny dazu, die Cheka schlicht als böse zu klassifizieren. Aber das änderte nichts an dem drohenden Krieg, der mit jedem Mal, dass sie die Verteidigungslinien durchbrachen, und mit jedem Schiff, das den Netzfallen zum Opfer fiel, realer wurde. »Trotzdem verstärkt die Cheka-Blockade die Zwietracht unter den Yrythny. Ist ein Kompromiss wirklich undenkbar?«
    »Ich will Ihnen mal was zeigen.« Keren war bei der Tür, bevor Shar sein Terminal ausschalten konnte.
    »Ich muss zu einer Besprechung«, protestierte er. Jede Verschiebung raubte ihm weitere kostbare Forschungsminuten.
    »Betrachten Sie sie als abgesagt«, erwiderte Keren. »Auf mein Geheiß.«
    »Aber …«
    »Bitte, Thirishar. Das hier ist wichtiger.«
    Wie die Nachricht auf seine Arbeitsstation an Bord der Avaril gelangt war, erfuhr der Commander nie. Er wollte Dax eine vorab aufgezeichnete Subraumbotschaft zukommen lassen und sie über die neueste Hürde informieren, als ihm ein gelb blinkendes Licht auffiel. Er berührte es und aktivierte unwissentlich eine Audio-Nachricht. M’Yeoh hatte recht gehabt: Ein Schattenhändler hatte sie gefunden. Der Fremde nannte Zeit und Ort eines Treffens, bei dem die Bedingungen ihres Unterfangens besprochen würden. Vaughn solle allein kommen.
    Wie befohlen, stand der Commander schließlich im Flur vor der Suite des Cheka. Ob er klopfen sollte? Jenseits dieser Tür wartete der Schattenhändler, ein Cheka namens L’Gon. Falls er nicht log, besaß er eine Fuhre, die Vaughns Problem lösen konnte. Blieb die Frage, ob L’Gon sich an die Vaughn aufgetragenen Regeln hielt und ebenfalls allein gekommen war. Vaughn bezweifelte es. Da drinnen mochten der Generalmeister der Cheka, diverse Soldatenverbände und die wie auch immer geartete Standardentourage des Generalmeisters warten. Das wäre wahrscheinlicher als ein einziger Vermittler. Gab es denn keinen anderen Weg, um diesen Job zu erledigen …
    Noch vor zwei Stunden hatte Vaughn mit Nog, Bashir und einigen Ingenieuren zusammengesessen und Computersimulationen betrachtet, die Nogs Idee einer Defiant -Verteidigung darstellten. Jede Legierung, die Nog erstellt hatte, versagte. Die

Weitere Kostenlose Bücher