Dieser Kuß veraendert alles
"Sind deine Finger... ?"
"Nur ein wenig steif, das ist alles."
Sie schob ihm die Jacke von den Schultern, nahm ihm erst den Stetson, dann den Schal ab. "Was ist mit deinen Ohren?"
Er stöhnte auf, als sie die Hände auf seine Ohren legte. Sie wusste, wie sehr die plötzliche Wärme schmerzte, aber er ließ es reglos über sich ergehen. Er lächelte sogar ein wenig. "Sie sind noch da?"
"Aber eiskalt. Wie die Wangen..." Sie presste die Handflächen an sein Gesicht, um ihn zu wärmen. Was würde sie sehen, wenn sie das Licht einschaltete? Eine frische, rote Hautfarbe oder bläuliche Verfärbungen? Sie spürte, wie er zu zittern begann, und ihr Körper zitterte mit. Sie wusste nicht, ob vor Erleichterung oder Angst.
Er legte seine Hände auf ihre, und sie fühlten sich so steif und kalt an, dass sie vor Mitgefühl hätte weinen können.
"Ich weiß nicht, ob ich meine Stiefel ohne Brechstange ausziehen kann. Meine Füße sind zu Eisblöcken gefroren."
"Ich ziehe sie dir aus. Setz dich." Sie zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor. Das Angebot schien ihn zu überraschen, aber er setzte sich und hob ein Bein, damit sie den Stiefel packen konnte.
Sie kehrte ihm den Rücken zu, stellte sich über sein Bein und zog. Sein Fuß musste sich strecken, als sie ihm den Stiefel auszog, und er hielt geräuschvoll den Atem an.
"Wenn es weh tut, fängst du schon an aufzutauen", sagte sie und stellte sich über das andere Bein.
"Großartig. Und Hunger habe ich auch. Ist noch was vom Abendessen übrig?"
"Ich mache dir gleich etwas. Und diesmal werde ich dir ein Bad einlassen..."
Als der zweite Stiefel vom Fuß rutschte, fiel sie nach hinten und landete auf Tates Schoß. Er legte die Hände um ihre Hüften, und sie sah über die Schulter.
Er lächelte. "Warum sitzen wir im Dunkeln?"
Sie erwiderte sein Lächeln, schüchtern, wie ein Kind, das auf den Knien des Weihnachtsmanns saß. "Weil ich aus dem Fenster geschaut habe."
"Ich dachte, du bist schon im Bett." Er spielte mit dem Gürtel ihres Bademantels und drehte sie zu sich herum. "Das Haus war dunkel..."
"Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich habe die Kinder genommen und bin die Straße entlanggefahren. Ich habe den Sheriff angerufen, aber er meinte, ich sollte dir..." Sie schloss die Augen, und er berührte ihre Wange. "Oh, Tate, deine Hände sind noch immer so kalt."
"Dein Gesicht ist warm."
"Ich war nicht sicher, ob..."
Er legte die Arme um sie, und sein Kuss beendete die Ungewissheit.
Er war wieder da. Sie tastete über sein Gesicht, die Ohren, den Hals, um ihm etwas von ihrer Wärme zu geben. Aber seine Lippen waren schon warm. Sein Kuss war ihr willkommen. Sie war mehr als froh, ihn wieder bei sich zu haben.
Sie schob die Hände unter den Kragen seines Flanellhemds und strich über die breiten, athletischen Schultern unter dem TShirt. Es erregte sie, ihn so zu spüren, und sie wusste, dass er es ihr ansah.
Mit den Daumen strich sie über seinen Hals. "Nur ein einfaches
T-Shirt drunter, Tate? Wie unvernünftig."
"Es sah nach einem schönen Tag..." Er schloss die Augen, und die mächtigen Schultern erbebten unter ihren Fingern.
"Amy, du könntest mich ganz ausziehen. Meine Finger sind noch steif."
Es würde mir nicht schwer fallen, dachte sie. Sie könnte seinen Körper mit ihrem wärmen. Es war so gut, ihn wieder in den Armen zu halten, so gut, dass sie kaum noch glauben konnte, es jemals nicht gewollt zuhaben.
"Ich lasse jetzt das Wasser ein." Hastig stand sie auf und zog ihn hoch. "Wir müssen dich warm bekommen."
"Ich glaube, das wird mir gefallen."
"Gehört alles zum Auftauen. Wie gefällt es dir bisher?" Sein leises Aufstöhnen war unmissverständlich, und sie wechselte rasch das Thema. "Jody hat sich schreckliche Sorgen gemacht.
Er musste immer daran denken, was Ken passiert ist. Dauernd hat er gefragt: ,Wo ist Tate?'"
Sie schaltete das Licht im Flur ein. Er blinzelte wie ein Mann, der gerade aufgewacht war.
"Ich gehe zu ihm, damit er weiß, dass ich zurück bin. Meinst du, ich kann ihn wecken?"
"Gute Idee. Ich habe ihn ins Bett geschickt, aber er schläft bestimmt nicht sehr fest." Sie berührte seinen Arm. "Dazu ist er viel zu besorgt."
Tate nickte. Sie wollte ihm sagen, was er hören wollte, was sie noch nicht zugegeben hatte. Dass auch sie schrecklich besorgt gewesen war. Er drehte sich um und ging den Flur entlang. Sie hörte, wie Jodys Tür aufging, und trotz des rauschenden Badewassers konnte sie die Stimmen hören, die eine hell und
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