Dieser Kuß veraendert alles
stellte ihn auf den Boden, wo er sich in einen praktischen Kinderstuhl mit Griffen verwandelte. Karen wurde hineingesetzt und sah den anderen zu.
Niemand riss Geschenkpapier schneller auf als Jody.
"Cowboy-Hut", verkündete er. "Danke, Tate! Cowboy-Pyjama!
Danke, Mom! CD-Spieler! Danke, Tate! Affe mit Knopfnase!
Danke, Mom!"
Amy öffnete einen Karton und hob das Rüschenkleid heraus, das er für Karen ausgesucht hatte. "Ich fand die Schleifen so hübsch", sagte er verlegen und nahm hastig einen Schluck Kaffee. "Aber das, das du für sie genäht hast, ist hübscher."
"Das hier ist viel eleganter." Amys Augen funkelten. "Es ist wunderschön, Tate. Einfach bezaubernd."
"Mal sehen, wie du das hier findest", sagte er und schob ihr ein ungeöffnetes Paket hin. Er hatte sich gedacht, dass eine Frau, die gerade ihre Umstandskleider weggelegt hatte, etwas Hübsches in ihrer Normalgröße brauchte, und einen Sweater, eine Hose, eine Bluse und eine Daunenjacke mit Pelzbesatz an der Kapuze ausgesucht.
"Ich habe die Kassenzettel aufgehoben, falls dir etwas davon nicht gefällt." Er griff hinter die Couch und holte einen riesigen, in rotes Zellophanpapier mit grüner Schleife gehüllten Obstkorb hervor. "Das hier wird nicht umgetauscht. Das essen wir nämlich."
"Das reicht ja für eine Armee!" rief Amy lachend aus, und ihm wurde warm ums Herz. "Mir gefällt alles, aber warten wir ab, was ihr Männer sagt, wenn ich es anprobiere. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, welche Größe ich jetzt habe."
"Ich weiß nicht, ob der Stil dir gefällt", sagte er, "aber ich wette mit dir um zwei Orangen und eine Banane, dass die Größe hinkommt."
"Du klingst so sicher." Sie lächelte kokett. "Hast du dich beraten lassen?"
"Nicht nötig", erwiderte er. "Habe ein verdammt gutes Auge."
Sie verschwand hinter dem Baum, tauchte mit einem fröhlich eingewickelten Paket wieder auf und drückte es ihm in die Hände. "Für deins gibt es keinen Kassenzettel. Das einzige, das ich ändern kann, ist der Sitz."
Er konnte kaum glauben, dass sie das Western-Shirt mit all den aufwendigen Verzierungen selbst genäht hatte. Und den flauschigen, blauen Bademantel mit dem aufgestickten Monogramm und Hufeisen. Tate lächelte verlegen, als er ihn über seiner Jeans und dem T-Shirt anprobierte. Bisher hatte ihn nie sonderlich interessiert, was er im Haus trug, aber er sah ein, wie sinnvoll ein Bademantel war, wenn man das Haus dazu hatte. Er überlegte sogar, ob er ihn gleich morgen früh mit ein Paar Tropfen seines Aftershave einweihen sollte.
"Gefällt dir die Farbe?"
"Es ist eine tolle Farbe." Ganz anders als Kennys. "Wir wussten ja, dass du beschäftigt bist, aber wir hatten keine Ahnung, wie beschäftigt du warst. Stimmt's, Jody? Ma'am, Sie haben sich an Ihrer Nähmaschine wirklich selbst übertroffen."
"Das nehme ich als Kompliment." Sie betrachtete ihr Werk und war stolz darauf, wie es an ihm saß. Sie überprüfte die Länge der Ärmel, rückte den Kragen zurecht und strich mit der Hand über das flauschige Material, bis es perfekt an seinem breiten Oberkörper saß. "Ist er bequem an den Schultern?"
"Er passt großartig."
"Ich dachte mir, du würdest gern eine Tasche haben", sagte sie.
"Mit zwei Fingern zog er das aufgestickte H des Monogramms nach. "Woher wusstest du, dass davor noch ein C
gehört?"
"Ich habe einen Blick in deinen Führerschein geworfen."
"Hast in meinen Taschen gewühlt, was?"
"War ganz einfach", erwiderte sie lächelnd. "Du hast deine Hose im Bad gelassen. Aber im Führerschein steht nur ,Tate C.
Harrison', also weiß ich noch immer nicht, wofür das C steht."
"Carter", sagte er. "Nach meinem Vater."
Ihre Blicke trafen sich und tauschten Gefühle aus, die keiner von ihnen zu benennen wagte. Er wollte sie küssen, lang und tief. Sie wollte die Arme um ihn legen und ihn an sich ziehen, in dem neuen Bademantel, den sie für ihn genäht hatte.
Aber sie lächelte nur und klopfte auf die einzelne Tasche.
"Die ist nicht dazu, um Zigaretten darin unterzubringen."
"Sondern?"
"Ich weiß nicht. Vielleicht das Portemonnaie."
"Gute Idee. Damit ich es immer griffbereit habe."
Amy setzte sich neben dem Baby auf den Fußboden und testete den Schaukeleffekt des neuen Babysitzes, während sie den Blick über das bunte Geschenkpapier-Chaos wandern ließ.
"Was war in dem kleinen Päckchen, Jody? Habe ich das verpasst?"
"Hab's noch nicht aufgemacht", sagte Jody und holte das letzte Päckchen unter dem Baum hervor. "Das habe
Weitere Kostenlose Bücher