Dieser Kuß veraendert alles
lebten, zu unserer Heimat zu machen." Ein tiefes Durchatmen und eine kurze Kopfbewegung holten sie in die Gegenwart zurück. "Sie lebt noch immer dort. In Florida."
"Kluge Frau. Im Winter würde ich auch nicht aus Florida weg wollen. Wohin ist dein Vater gegangen?"
"Wer weiß? Ich habe ihn nie wieder gesehen."
Er nahm einen Schluck Cidre. Etwas, das sie gesagt hatte, ließ ihn nicht los. "Würdest du ihn auch einen Zigeuner nennen?"
"Unter anderem." Sie lächelte. "Er war rastlos. Er war vielseitig. Auf seine Art war er liebenswert."
"Würdest du sagen, er war ein Träumer?"
"Oh, ja, das war er."
Er sah ihr in die Augen. "Weißt du, du hast auch einen Träumer geheiratet."
"Ken war ganz anders als mein Vater. Er war vielleicht kein sehr guter Geschäftsmann, aber er hat seiner Familie ein Zuhause gegeben. " Sie zuckte mit den Schultern. "Es wundert mich, dass mein Vater sich nie als Cowboy versucht hat. Es hätte gut zu ihm gepasst, glaube ich."
"Zu mir auch." Sehr gut sogar, dachte er, als er den Arm von ihren Schultern und das Glas in beide Hände nahm. "Nur, dass man mir eine verflixte Schafherde aufgedrückt hat."
"Man hat sie dir nicht aufgedrückt." Sie biss sich auf die Unterlippe. "Du kannst jederzeit gehen", fügte sie leise hinzu, ohne ihn anzusehen.
"War doch nur..." Verdammt, warum war sie so empfindlich?
"Ich habe beschlossen, dich und die Kinder durch den Winter zu bringen, und genau das tue ich. Vor dem Frühjahr werde ich kein Land verkaufen. Und ich habe es mit dem Weiterziehen nicht eilig."
"Ich möchte nur nicht, dass du dich zum Bleiben verpflichtet fühlst."
"Tue ich nicht. Ich habe nichts Besseres zu tun. So einfach ist das", erwiderte er.
So einfach? Von wegen. Sie starrten auf den Christbaum, bis er das Schweigen nicht mehr ertrug.
"Kann mir keinen schöneren Ort vorstellen, um den Winter zu verbringen und mir den Hintern abzufrieren..." Er sah hoch und glaubte, in ihren Augen den Anflug eines Lächelns zu erkennen. "Ich kenne in Florida niemanden, der mich den Winter über aufnehmen würde. Du?"
"Keine Seele."
"Außerdem ist Weihnachten." Er griff nach ihrer Hand.
"Weihnachten gehe ich nirgendwohin."
"Dann wünsche ich dir Frieden, Cowboy." Sie küsste ihn auf die Wange. "Und fröhliche Weihnachten", flüsterte sie.
9. KAPITEL
Jody sah Tate nicht am Küchentisch sitzen, als er am Weihnachtsmorgen auf seinem Steckenpferd ins Wohnzimmer geritten kam. Tate hatte schon Kaffee gekocht und trank gerade seine erste Tasse. Er lächelte, als er Jodys "Wow" hörte. Nach einer kurzen Pause ging der Jubel weiter. "Wow! Wow! Mom!
Tate! Seht euch das an!"
Tate goss eine zweite Tasse Kaffee ein und schob sie über den Tresen, als Amy mit dem Baby auf dem Arm um die Ecke bog. "Der Weihnachtsmann hat in diesem Jahr sogar Kaffee gekocht, was?" staunte sie mit einem schläfrigen Lächeln. "Was für ein Typ."
"Spezieller Weihnachtsservice für Mütter, die um zwei Uhr morgens stillen", erwiderte Tate und ging zu ihr, um dem Baby über die Wange zu streichen.
"Fröhliche erste Weihnachten, kleiner Liebling."
Große Augen schienen zu fragen, was die ganze Aufregung zu bedeuten hatte. "Wir haben Weihnachten", erklärte er und ließ den Finger unter das weiche Babykinn gleiten. ,Bist du bereit?" Karen zappelte und belohnte ihn mit einem Lächeln.
Ihr Bruder kam in die Küche galoppiert. "Los, Leute! Beeilt euch!"
Amy lachte. "Da drin ist nichts, das dir wegläuft, Jody." Sie warf Tate einen warnenden Blick zu, als sie ins Wohnzimmer gingen. "Jedenfalls hoffe ich, dass es nichts ist, was Hufe hat."
"Sieh mal, Mom!" Jody hopste auf einem kleinen Sattel herum, den der Weihnachtsmann unter den Baum gelegt hatte.
"Genau meine Größe! Vielleicht steht draußen ja das Pferd dazu!"
"Immer mit der Ruhe", sagte Tate. "Zufällig weiß ich genau, dass der Weihnachtsmann keine lebenden Tiere bringt, ohne vorher Mom um Erlaubnis zu fragen." Er musste lächeln, als er Amy erleichtert aufatmen hörte. "Aber er weiß, dass jeder Cowboy einen guten Sattel braucht. Für alle Fälle."
Eine Babypuppe, die größer war als Karen, wurde von ihrer Mutter unauffällig auf ihre Weichheit getestet. Die Sportkarre, die für die unterschiedlichsten Aufgaben umgebaut werden konnte, stieß ebenfalls auf Begeisterung. "Der Weihnachtsmann hat gehört, dass die, in der Jody gefahren wurde, nicht mehr geländetüchtig ist."
"Wirklich toll, dieser Weihnachtsmann." Amy hob den gepolsterten Sitz aus der Karre und
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