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Dieser Mann ist leider tot

Dieser Mann ist leider tot

Titel: Dieser Mann ist leider tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bishop
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nächsten erreichbaren T-Schiff von Kennedy Port zurückkehren, und Ihr Gesamtaufenthalt – die Reisezeit eingeschlossen – wird nicht länger als drei Wochen dauern.«
    »Cowboys sind keine Meerschweinchen-Pfleger, Minister.«
    »Ja, das weiß ich. Aber Färsen auf den Mond zu verfrachten, kommt nicht in Frage. Betrachten Sie die Breschnew-Bären als verschiffbaren Ersatz.«
    Haustiere zur Verbesserung der Moral beim Personal der Mondbasis, dachte Cal. Und ich, schon wieder erpreßt, ihr blechbüchsenreitender Major Tom mit Stetson, Aufseher und Treiber einer Miniherde von Meerschweinchen.
    »Es gibt einen Mann drüben in Alabama, den ich als Boss für den Auftrieb bekommen kann, Cal. Er hat es schon mal gemacht. Und wenn Sie wieder da sind, sind Sie für immer da, und Sie werden nicht noch mal abgezweigt.«
    »Mußten die anderen Zivilisten nicht ein wenig Training in Texas absolvieren, bevor die NASA sie raufließ?«
    »Die Trainingszeit wurde bei jedem Kandidaten kürzer. Bei Ihnen wird’s eine Woche dauern. Aber Sie fahren übermorgen. Vergessen Sie Ihre Arbeit hier. Denken Sie schon mal an das Abenteuer Luna.«
    »Ich gehe unter einer Bedingung.« Törichte Tollkühnheit, dachte Cal. Aber einen Versuch ist es wert.
    »Sie sind nicht in einer Position, in der Sie Bedingungen stellen könnten, fürchte ich.«
    »Trotzdem.«
    »Okay. Aus Neugier, wenn auch aus keinem anderen Grund. Was wollen Sie?«
    »Daß die NASA die Breschnew-Bären, die wir hinaufbringen, im ›Happy Puppy Pet Emporium‹ kauft.«
    Berthelot dröhnte vor Lachen; er bog sich vornüber, um die machtvollsten Jauchzer unterzubringen. Dann sagte er prustend: »Gemacht.«
    »Gemacht?«
    »Na klar. Mir ist es schnuppe, wessen Breschnew-Bären hingeschickt werden. Glauben Sie denn, das ›Happy Puppy‹ hat zwei trächtige Weibchen?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Denn jeder dort oben sollte eins haben. Am Ende jedenfalls. Und warum fünfzig Stück hintransportieren, wenn sie sich so fruchtbar vermehren?«
    Nein, das wäre dumm, dachte Cal. Aber wenn das Personal in der Mondbasis sie gar nicht will? Cal unterdrückte die Frage, denn der Präsident, der Landwirtschaftsminister und die hohen Tiere der NASA in Texas hatten offensichtlich bereits klar entschieden, was die Bewohner von Von Braunville benötigten, um glücklich und produktiv zu bleiben.
    »Ihre Loyalität gegen Mr. Kemmings ist bewundernswert, Cal. Ich hoffe, es ist eine Eigenschaft, die Sie auch auf Ihren neuen Boss übertragen.«
    Als Cal nicht antwortete, sagte der Minister: »Wir werden veranlassen, daß die NASA alle sechs Tiere aus dem ›Pet Emporium‹ requiriert Mr. Kemmings kann damit rechnen, daß er bis Freitag bezahlt wird – sobald seine ›Bären‹ ein tierärztliches Attest von einem Meerschwein-Inspektor des Landwirtschaftsministeriums haben. Ich schicke morgen einen unserer Leute nach West Georgia Commons, damit er sie sich ansieht.«
    »Muß die NASA denn keine Angebote einholen?«
    »Was, zum Teufel, wollen Sie?« blitzte Hiram Berthelot. »Soll Ihr alter Boss uns die Meerschweinchen verkaufen? Oder soll die NASA die legalen Beschaffungskanäle benutzen, die Sie mit Ihrer ›Bedingung‹ – nachdem Sie nun einmal beschlossen haben, Ihre Verbindungen spielen zu lassen, annulliert haben? Bitte sagen Sie mir das.«
    Mein Gott, dachte Cal, jetzt habe ich ihn geärgert. Natürlich. Ich bitte ihn, eine Ausnahme von der Regel zu machen, und dann deute ich an, daß er nicht fair spielt.
    Betreten sagte Cal: »Ich möchte, daß die NASA bei Mr. K. kauft.«
    »Abgemacht. Das habe ich doch gesagt, oder? Und jetzt hören Sie auf damit!«
    Aber sofort lächelte der Minister wieder. Er war in Bluejeans, einer Jeansjacke und Arbeitsstiefeln in das Wellblechgebäude gekommen, und jetzt half er Cal, die Pferde für die Nacht zu versorgen. Mit ansteckender Energie bewegte er sich durch den an einen Maschinenschuppen erinnernden Stall, füllte sechs große Kaffeebüchsen mit Hafer und murmelte den Pferden Unsinn zu, während er die Dosen in den Boxen an ihren Platz stellte. Dann ging er mit Cal durch die heraufziehende Dämmerung zu dem rostfleckigen Dart, der unweit des Schuppens unter einer Ulme stand.
    »Ihr Abendessen wird sicher kalt. Sie sollten machen, daß Sie wegkommen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Aber zu Cals Überraschung setzte Berthelot sich auf den Vordersitz und legte die Hände auf die Oberschenkel.
    »Soll ich Sie zu Ihrem Haus hinauffahren, Sir?«
    »Nein, Cal. Sie sollen an

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