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Dieser Mann ist leider tot

Dieser Mann ist leider tot

Titel: Dieser Mann ist leider tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bishop
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Tropische Fische, Ringeltauben, Hamster, grüne Schlangen und so weiter. Die eingerahmten Socken verhinderten, daß Augustus vergaß, wer er gewesen war. Die Schar der Tiere verhinderte, daß er vor der Einsamkeit kapitulierte.
    Geistesabwesend streute Gus ein wenig Fischfutter in die Aquarien und sah zu, wie seine Lieblinge sich den Weg nach oben bahnten, um die Leckereien zu verspeisen. Er schaute auf seine Armbanduhr: Sechs Uhr siebenundfünfzig. Der Morgen war angebrochen. Seit fast einer Stunde war es hell. Er stellte die Schachtel mit dem Fischfutter beiseite, schaltete den Fernsehapparat ein und setzte sich hin, um sich die Nachrichten in der Today Show anzusehen.
     
    Ah, NBC. Charlton Heston als Moderator, King Richards Schwiegersohn als Nachrichtenpräsentator.
    »Unser Aufmacher heute morgen«, sagt Eisenhower jr., und sein schmales Gesicht sieht mürrisch und verdrossen aus, »ist der mutmaßliche Selbstmord eines weiteren unserer Einsatzspezialisten in der Sauerstoffproduktionsanlage in Von Braunville, der amerikanischen Mondbasis, die sich dort oben in den Censorinus-Krater im lunaren Hochland schmiegt. Zur Zweihundert-Jahr-Feier dieses großartigen Landes wurde am vierten Juli 1976 der erste Spatenstich in Von Braunville getan. Seit jenem Tag haben fast dreihundert verschiedene Amerikaner sowie Dutzende von Personen aus verbündeten NATO-Staaten und die sowjetischen Mitarbeiter unserer Mission diese Basis für Zeitspannen zwischen zwei Wochen und einem Jahr bewohnt. Nur etwa fünfzig gründlich ausgebildete Astronauten, Wissenschaftler, Techniker und zivile Beobachter leben und arbeiten gleichzeitig in Von Braunville. Selbstmord, das müssen wir betonen, ist unter ihnen keine Epidemie.
    Aber es haben sich fünf Personen umgebracht, seit die OH 2 -Anlage in Von Braunville Anfang ’77 die Produktion aufnahm – beinahe einer pro Jahr. NASA-Vertreter und Beamte in Schlüsselpositionen der Verwaltung sind übereinstimmend der Ansicht, daß fünf Selbstmordfälle tatsächlich als unverhältnismäßig zu betrachten sind, zumal angesichts des intensiven Trainings und der positiven Motivierung derer, die der Basis zugewiesen werden, und der geringen Zahl von Menschen, die dort gleichzeitig leben. Die kalte Statistik erweist, daß etwas mehr als 1,4 Prozent des Mondbasis-Personals sich während des Dienstes dort das Leben genommen haben.
    Etliche andere – die Zahl ist aus Sicherheitsgründen geheim – haben nach ihrer Rückkehr von der Mondbasis Selbstmord begangen. Die meisten Ärzte und Psychotherapeuten sind jedoch der Auffassung, daß diese Suizide nach der Rückkehr ohne Bedeutung für die Ermittlung etwa vorhandener, mit der Arbeit im Weltraum zusammenhängender Depressionen oder Erkrankungen sind. Am beunruhigendsten empfinden die für Effizienz und Moral unserer raumfahrenden Pioniere Zuständigen die Selbstmorde aktiver Bewohner der Censorinus-Basis.«
    Eisenhower jr. wendet sich dem Mann zu, der zu seiner Rechten im NBC-Nachrichtenstudio sitzt. »Ich spreche mit James L. Bodine, dem amtlichen Sprecher der NASA, zuständig für das Mondprogramm.«
    Eine Großaufnahme von Bodine, der beruhigend lächelt. »Guten Morgen, David.«
    EISENHOWER: »Guten Morgen, Jim. Könnten Sie uns bitte mitteilen, bei wem es sich um das letzte Selbstmordopfer der Mondbasis handelt?«
    BODINE: »Wir sind eben dabei, die Familie der betreffenden Person zu informieren. Deshalb möchte ich diese Informationen noch nicht preisgeben. Ich bin sicher, Sie verstehen, daß hier Diskretion erforderlich ist.«
    EISENHOWER: »Natürlich. Wie hat sich denn diese letzte Tragödie abgespielt, und wie plant die NASA die Chancen für einen sechsten Selbstmord in Von Braunville zu minimieren?«
    BODINE: »Bitte denken Sie daran, daß es leicht ist, auf dem Mond zu sterben; dort oben am Leben zu bleiben, das ist das Schwierige. Wie in allen bisherigen Fällen, David, hat der Selbstmordkandidat sich außerhalb einer Schlafraumkuppel bewegt, ohne sich gegen das lunare Beinahe-Vakuum hinreichend zu schützen. Das war Absicht, nehmen wir an. Es war auch tödlich. Was nun die NASA zu tun gedenkt …«
    EISENHOWER: »Woher wissen Sie, daß das Opfer nicht – verzeihen Sie, Jim – nicht ermordet wurde?«
    BODINE: »Wir schicken keine Mörder auf den Mond.«
    EISENHOWER: »Im Idealfall schickt die NASA auch keine Selbstmörder auf den Mond, aber dies ist doch anscheinend der fünfte in knapp sechs Jahren. Wieso könnte es sich in diesem Fall

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