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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zurückzuziehen. Zum Tanz.
    Dad wand sich, Mom winkte ihm.
    Entschlossen wandte er sich von beiden ab und ging zum Farmhaus.
    Als April abrupt zu tanzen aufhörte, lachte Jack. »Schau doch, Riley, wir strengen sie zu sehr an.«
    Er hatte Dean nicht gesehen, und April zwang sich zu lächeln. Endlich hatten Vater und Tochter Spaß miteinander. Das wollte sie nicht mit ihrem Kummer verderben. »Ich bin durstig. Jetzt hole ich uns was zu trinken.«
    In der Küche angekommen, schloss sie die Augen. Deans Gesicht hatte ihr tiefen Kummer verraten, keine Verachtung. Er hatte sich gewünscht, mit ihnen zu tanzen.
    Das spürte sie. Aber er war unfähig, den ersten Schritt zu tun.
    Sie füllte zwei Gläser mit Orangensaft, für Riley und sich selbst. Deans Gefühle konnte sie nicht kontrollieren, nur ihre eigenen. Loslassen und zum Himmel fliegen. Für Jack schenkte sie Eistee ein. Sicher würde er lieber ein Bier trinken. Nun, darauf musste er verzichten. An diesem Abend hatte sie ihn nicht erwartet. Sie hatte mit Riley hinter dem Cottage gesessen. Während sie über Jungs redeten, hörten sie ein altes Prince-Album. Da tauchte Jack auf, und ehe sie wusste, wie ihr geschah, tanzten sie alle. Es hatte sich einfach ergeben.
    Schon immer waren April und Jack ein perfektes Tanzpaar gewesen. Von der gleichen Energie erfüllt, bevorzugten sie denselben Stil. Im Bann der Musik musste sie nicht an die Dummheit einer einundfünfzigjährigen Frau denken, die sich nach wie vor von Jack Patriot faszinieren ließ. Jetzt erklang eine Ballade.
    Sie trug die Drinks hinaus, blieb auf den Verandastufen stehen und beobachtete, wie Jack einen langsamen Tanz mit Riley versuchte.
    »Das kann ich nicht«, protestierte das Kind.
    »Steig auf meine Füße.«
    »Nein, dafür bin ich zu schwer. Ich würde deine Zehen zerquetschen.«
    »Was, ein mageres Huhn wie du? Das werden meine Zehen verkraften. Komm schon!«, befahl er und nahm sie in die Arme. Vorsichtig platzierte sie ihre nackten Füße auf seinen Sneakers. So klein wirkte sie neben ihm, so hübsch mit ihren dunklen Locken, den leuchtenden Augen, der goldenen Haut, April hatte sich rettungslos in sie verliebt.
    Sie setzte sich auf die Treppe und schaute den beiden zu.
    In ihrer Kindheit hatte sie einmal ein kleines Mädchen mit seinem Vater tanzen sehen. Aprils Dad hatte sie wie ein Ärgernis behandelt. Manchmal schloss sie sich in der Toilette ein, um unbemerkt zu weinen. Doch sie rächte sich, als sie älter wurde, und schenkte zahllosen Jungs die Liebe, die er ihr verweigerte.
    Einer davon war Jack Patriot gewesen.
    Da Riley ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl besaß, wuchs ihr Selbstvertrauen. Bald stieg sie von Jacks Schuhen hinab, versuchte ihre eigenen Schritte, er überforderte sie nicht mit komplizierten Experimenten. Am Ende der Ballade wirbelte er sie herum und nannte sie einen Champion. Von leichten Schwindelgefühlen erfasst, lächelte sie stolz. April brachte ihnen die Drinks.
    Als die Gläser leer waren, meinte Jack, nun müsste Riley ins Bett, und führte sie zum Farmhaus. Zu rastlos, um ins Haus zu gehen, holte April eine Decke und breitete sie im Gras aus, legte sich darauf und betrachtete die Sterne. In vier Tagen wollte Blue abreisen, Dean in anderthalb Wochen. Sie selbst würde nach L.A. zurückkehren und sich in die Arbeit stürzen. Die nötigen Kräfte würde sie aus der Gewissheit ziehen, dass sie endlich gelernt hatte, ihre Seele zu retten.
    »Dean ist daheim«, sagte die vertraute heisere Stimme. »Also habe ich Riley nicht allein gelassen.«
    Verwirrt hob sie den Kopf und sah Jack über die Wiese herankommen. »Ich dachte, du würdest im Bett liegen.«
    »So alt bin ich noch nicht.« Er schlenderte zum Gettoblaster und inspizierte die CDs, die daneben auf den Verandastufen lagen. In diesem Moment begann Lucinda Williams »Like a Rose« zu singen. Jack ging zur Decke zurück und streckte eine Hand aus. »Tanz mit mir.«
    »Keine gute Idee, Jack.«
    »Dank einiger schlechter Ideen hatten wir unsere schönsten Zeiten. Benimm dich nicht wie eine alte Lady.«
    Solche Ermahnungen hasste sie, das wusste er. Prompt stand sie auf. »Wenn du mich betatschst...«
    Ein Piratengrinsen entblößte seine Zähne. Dann zog er sie an sich. »Mad Jack betatscht nur Häschen unter dreißig. Andererseits, da es dunkel ist...«
    »Halt den Mund und fang zu tanzen an.«
    Früher hatte er nach Sex und Zigaretten gerochen, jetzt atmete sie Eiche, Bergamotte und Nachtluft ein. Auch sein Körper

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