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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Schlichte, reine Zärtlichkeit. Ohne das wilde Temperament der Jugend fanden sie genug Zeit, einander in offenherzige Augen zu schauen, um wortlose Botschaften auszutauschen, stumme Gelübde abzulegen. Harmonisch passte sich April seinem Rhythmus an, gemeinsam rockten sie, schwebten empor, und danach schwelgten sie im Wunder, das sie erlebt hatten.
    »Jetzt hast du mir das Gefühl gegeben, ich wäre wieder eine Jungfrau«, flüsterte sie.
    »Und du hast mir vorgegaukelt, ich wäre Superman.«
    Eingehüllt im erdhaften Geruch von Sex und Staub, von Schweiß und längst vergessenen Pferden, hielten sie einander umschlungen. Auf dem harten Boden schmerzten ihre Gelenke. Aber die Herzen jubelten. Aprils schönes langes Haar streifte Jacks Körper, als sie sich auf einen Ellbogen stützte und seine Brust küsste.
    »Was tun wir jetzt, meine Liebste?«, fragte er und strich über ihren Rücken.
    Lächelnd schaute sie ihn durch den goldenen Schleier ihrer Haare an. »Eins nach dem anderen, mein Liebster.«
    Die Gefangenschaft war nicht so alptraumhaft, wie Blue befürchtet hatte.
    »Wirklich schön, diese Sonnenblumen« meinte der Deputy Carl Dawks und zupfte an seinen Shorts. »Die Libellen sind einfach zauberhaft.«
    Blue wischte ihren Pinsel mit einem Lappen ab und ging zum Ende des Flurs, um die Proportionen abzuschätzen. »Insekten male ich besonders gern. Ich werde auch eine Spinne hinzufügen.«
    »Also, ich weiß nicht recht ... Die Leute haben was gegen Spinnen.«
    »Meine Spinne müsste ihnen gefallen. Das Spinnennetz wird so aussehen, als würde es aus lauter Pailletten bestehen.«
    »Was für fanatische Ideen Sie haben, Blue ...»Die Augen zusammengekniffen, studierte Carl das Wandgemälde aus einem neuen Blickwinkel. »Chief Wesley meint, Sie müssten Totenschädel und gekreuzte Gebeine in unserem Flur malen, damit die Leute ermahnt werden, dem Gesetz zu gehorchen. Ich habe ihm gesagt, das würden Sie ablehnen.«
    »Sehr gut.« Ihr Aufenthalt im Gefängnis war seltsam friedlich gewesen. Solange sie nicht an Dean dachte. Nachdem sie begonnen hatte zu malen, was sie wollte, stürmten die Ideen so schnell auf sie ein, dass sie gar nicht alle festhalten konnte.
    Carl wanderte ins Büro. Am Sonntag war sie verhaftet worden. Und jetzt, am Donnerstag, wurde sie noch immer nicht freigelassen. Seit dem Montagnachmittag bemalte sie die Wände des Gefängnisflurs. Außerdem hatte sie in der Polizeiküche Lasagne für das ganze Personal gekocht und am Vortag für ein paar Stunden den Telefondienst übernommen, weil Lorraine, die Sekretärin, an einer Blasenentzündung erkrankt war.
    Bisher hatte sie Besuch von April und Syl bekommen, von Penny Winters, dem Friseur Gary, der Immobilienmaklerin Monica und Jason, dem Barkeeper im Barn Grill. Alle bemitleideten Blue. Aber von April abgesehen, schien niemand ihre Freilassung zu wünschen, solange Nita ihre Unterstützung des Projekts Garrison Grows nicht schriftlich bestätigte. Das war die Trumpfkarte, die Nita ausgespielt hatte, um Blues Festnahme zu veranlassen.
    Blue war wütend auf die alte Frau - und zutiefst gerührt.
    Wer sie nicht besuchte, war Dean. Er hatte angekündigt, er würde ihr nicht folgen. Er pflegte keine leeren Drohungen auszustoßen.
    Chief Wesley steckte seinen Kopf in den Flur. »He, Blue, gerade habe ich gehört, Lamont Daily würde auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen.«
    »Wer ist Lamont Daily?«
    »Der County Sheriff.«
    »Okay.« Sie legte den Pinsel beiseite, wischte ihre Hände ab und kehrte in die unverschlossene Zelle zurück. Derzeit war sie der einzige Häftling. Nur Ronnie Archer hatte ein paar Stunden hinter Gittern verbracht, nachdem er von Carl wegen Fahrens ohne Führerschein geschnappt worden war. Karen Ann hatte die Kaution für den Menschen bezahlt, den sie liebte. Im Gegensatz zu Dean. Die Kaution für Ronnie hatte allerdings auch nur zweihundert Dollar betragen.
    In ihrer Gefängniszelle fand sie genug Ruhe und Muße, um über ihr Leben nachzudenken und dieses ganze Chaos zu analysieren. Syl hatte ihr einen Polstersessel und eine Stehlampe aus Messing geschickt, Monica versorgte sie mit Büchern und Zeitschriften. Und den Bishops - dem Ehepaar, das bald eine Frühstückspension eröffnen würde - verdankte sie saubere Bettwäsche und flauschige Handtücher. Nichts davon konnte sie unbeschwert genießen. Am nächsten Tag würde Dean zum Trainingslager fliegen - höchste Zeit für einen Ausbruch.
    Eine perfekte Mondsichel schien vom

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