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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Reizen so beharrlich widerstand, hatte er keine Lust, seine Brieftasche zu öffnen. Er musterte ihr zerzaustes Haar, das armselige Outfit. Nein, sie war wirklich kein aufregender Typ. Unter normalen Umständen hätte er sie gar nicht beachtet. Aber am letzten Abend hatte sie ein großes rotes Stoppschild hochgehalten. Und jetzt wurde das Spiel fortgesetzt.
    »Was willst du tun?«, fragte er.
    »Nun ...« Sie kaute an ihrer Unterlippe. »In Kansas City kenne ich niemanden. Aber in Nashville wohnt eine ehemalige Zimmerkameradin vom College. Wenn du da vorbeifährst...«
    »Was, ich soll dich nach Nashville kutschieren?« Das klang fast so, als würde diese Stadt auf dem Mond liegen.
    »Wenn‘s dir nichts ausmacht.«
    Gar nichts machte es ihm aus. »Also, ich weiß nicht recht. Nashville - das ist ziemlich weit weg. Außerdem müsste ich alle deine Mahlzeiten und noch ein Hotelzimmer bezahlen. Es sei denn ...«
    »O nein, ich schlafe nicht mit dir!«
    Dean schenkte ihr ein träges Lächeln. »Denkst du immer nur an Sex? Obwohl ich deine Gefühle nicht verletzen will, muss ich sagen, mit dieser Tour kommst du mir fast verzweifelt vor.«
    Ein ganz gemeiner Köder. Natürlich biss sie nicht an. Stattdessen setzte sie eine billige Pilotenbrille auf. Damit sah sie aus wie Rotkäppchen, das eine F-18 kommandierte. »Fahr einfach und sieh hinreißend aus«, empfahl sie ihm. »Du musst dein Gehirn nicht anstrengen, nur um Konversation zu machen.«
    Diese Biberlady hatte vielleicht Nerven. So eine Frau hatte er noch nie kennen gelernt.
    »Jetzt hör mir mal zu, Blue. Ich sehe nicht nur fabelhaft aus, ich bin auch ein Geschäftsmann. Das bedeutet, dass ich eine Gegenleistung für mein Investment erwarte.« Nun müsste er sich so fies fühlen, wie das klang. Aber dafür amüsierte er sich viel zu sehr.
    »Immerhin besitzt du ein Original-Blue-Bailey-Porträt. Außerdem hast du einen Wachtposten für dein Auto und einen Bodyguard, der dir die Fans vom Leib hält. Eigentlich müsstest du mich bezahlen. Und dazu werde ich dich auch auffordern. Zweihundert Dollar für die Fahrt nach Nashville.«
    Bevor er erklären konnte, was er von dieser Idee hielt, meldete sich das Safe Net.
    »Hi, Boo, hier ist Steph.«
    Blue beugte sich zum Mikrofon vor. »Verdammt, Boo, du elende Ratte! Was hast du mit meinem Höschen gemacht?«
    Danach entstand eine lange Pause. Dean warf ihr einen vernichtenden Blick zu. »Jetzt kann ich nicht reden, Steph. Ich ziehe mir gerade ein Hörbuch rein. Gleich wird jemand erstochen.«
    Als er das Safe Net ausschaltete, rückte die Biberlady ihre Pilotenbrille zur Nasenspitze hinab und betrachtete ihn über den Rand hinweg. »Tut mir leid, ich habe mich gelangweilt.«
    Verblüfft hob er die Brauen. Sie war auf seine Gnade angewiesen. Trotzdem gab sie nicht klein bei. Faszinierend.
    Er knipste das Radio an und unterstützte die Gin Blossoms mit einem verdammt guten Trommelwirbel auf dem Lenkrad. Aber Blue versank in ihrer eigenen Welt. Sie verzichtete sogar auf einen Kommentar, als er den Sender wechselte, weil Jack Patriot schon wieder »Why Not Smile?« säuselte.
    Nur mit halbem Ohr hörte sie die Radiomusik im Hintergrund. Dean Robillard erschien ihr so fremdartig, dass er aus einem anderen Universum stammen könnte. Das dürfte er nicht merken. Hatte er ihr die Lüge über Monty und die geplünderten Bankkonten abgekauft? Das wusste sie nicht, denn er verbarg sehr gut, was er dachte. Selbstverständlich würde sie ihm nicht erzählen, dass ihre Mutter die Missetäterin war.
    Virginia war Blues einzige Verwandte. Deshalb hatte die Tochter ihr eine Vollmacht über alle Konten gegeben. Bereitwillig kaufte Mom alle ihre Kleider in den billigen Läden von der Heilsarmee. Wenn sie sich in den Staaten aufhielt, schlief sie bei Freunden auf der Couch. Nur eine humanitäre Krise von gigantischen Ausmaßen konnte sie veranlasst haben, Blues Geld zu klauen. Diesen Diebstahl hatte Blue am Freitag entdeckt, vor drei Tagen, als sie versucht hatte, ihre Bankcard zu verwenden. Virginia hatte eine Nachricht auf dem Handy hinterlassen.
    »Schätzchen, ich habe nur ein paar Minuten Zeit. Heute muss ich deine Bankkonten angreifen. Ich werde dir sobald wie möglich schreiben und alles erklären.« Nut selten verlor Virginia die Beherrschung. Aber die leise sanfte Stimme hatte brüchig geklungen. »Verzeih mir; mein Liebling. Ich bin gerade in Kolumbien. Gestern wurden einige Mädchen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, von

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