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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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»Kostenlose Drinks für alle in der Bar.«
    »Ich dachte, ich hätte ein gestörtes Verhältnis zu meiner Mutter.«
    Die graublauen Augen verengten sich. »Wer sind Sie eigentlich?«
    Solche Fragen hasste Blue. Virginia würde antworten, sie sei ein Kind Gottes. Aber Blue bezweifelte, dass der Allmächtige in diesem Augenblick bereit wäre, Virginias Tochter zu adoptieren. Und wenn sie von Monty und dem Biberkostüm erzählte, würde sie sicher keine Pluspunkte sammeln. Zum Glück hatte April bereits eine Erklärung gefunden.
    »Schon gut, mein Sohn übt eine legendäre Wirkung auf Frauen aus.« Abschätzend wanderte Aprils Blick von dem zerzausten Pferdeschwanz zu den abgewetzten schwarzen Motorradstiefeln. »Sie sind wohl kaum der Typ, den er normalerweise bevorzugt.«
    »Um es ausdrücklich zu betonten - mein dreistelliger Intelligenzquotient hebt mich aus der Masse heraus.«
    April folgte ihr bis auf die Verandastufen. »Was zum Teufel soll ich jetzt machen?«
    »Vielleicht könnten Sie versuchen, sich mit Ihrem Sohn zu versöhnen, während sie auf die Ergebnisse ihrer letzten ärztlichen Untersuchung warten. Da die moderne Medizin gerade bei der Behandlung von Herzkrankheiten so gewaltige Fortschritte macht, dürfen Sie mit guten Neuigkeiten rechnen.«
    »Das war eine rhetorische Frage«, erwiderte April trocken.
    »Ich habe nur einen Vorschlag gemacht.«
    Kurz danach ging April zum Pächter-Cottage, und Blue schlenderte durch die stillen, staubigen Räume.
    Nicht einmal die renovierte Küche vermochte sie aufzuheitern. Trotz ihrer ehrenwerten Beweggründe hatte sie nicht das Recht, in der Rolle einer guten Fee zu schwelgen, wenn sich andere Leute mit familiären Problemen herumschlugen.
    Am Abend war Dean noch immer nicht zurückgekehrt. Während die Dunkelheit auf das Haus herabsank, gewann Blue die unangenehme Erkenntnis, dass es nur in der Küche und in den Badezimmern elektrisches Licht gab.
    Inständig hoffte sie, Dean würde bald auftauchen. So gemütlich das Haus tagsüber auch wirkte, in der Finsternis erschien es ihr unheimlich. Die Plastikvorhänge knisterten wie vertrocknete Gebeine, die Bodenbretter knarrten. Da man alle Türen entfernt hatte, konnte sie sich in keinem Schlafzimmer einschließen. Wenn sie bloß ein Auto besäße. Dann würde sie in die Stadt fahren und in einem Laden herumhängen, der die ganze Nacht geöffnet hatte. Aber sie saß hier fest. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als zu schlafen.
    Sie wünschte, sie hätte ein Bett gemacht, solange es noch hell gewesen war. Unbehaglich tastete sie sich durch das dunkle Speisezimmer und an einem Stuhl vorbei, zur Notlampe, die ein Zimmermann in die Ecke gestellt hatte. Sobald das Licht aufflammte, tanzten gespenstische Schatten an den Wänden. April zog den Stecker heraus und stolperte die Treppe hinauf, hielt sich am Geländer fest und zog das lange gelbe Kabel wie einen Schwanz hinter sich her.
    Am verwinkelten Flur reihten sich fünf Schlafzimmer aneinander. Nur zu einem gehörte ein Privatbad mit elektrischem Strom. Von den geisterhaften Geräuschen des alten Hauses genervt, wollte sie die anderen Räume gar nicht erst inspizieren. Aber sie knipste alle funktionstüchtigen Lampen in diesem Stockwerk an.
    Aus dem Bad drang nur schwaches Licht ins Zimmer. Das war besser als gar nichts. Sie stellte die Notlampe in eine Ecke und faltete die gestapelte Bettwäsche auseinander, die auf der Matratze lag. Das neue breite Bett hatte ein Kopfende aus geschwungenem Kirschbaumholz, aber kein Fußteil. Außer einer passenden Kommode mit drei Türen war es das einzige Möbelstück, das der Raum enthielt. Sechs nackte Fenster beobachteten Blue mit starren Augen, ein steinerner Kamin bildete ein klaffendes Maul.
    Um Dean klarzumachen, dieses Zimmer wäre für diese Nacht schon besetzt, stellte sie die Trittleiter, die ein Handwerker zurückgelassen hatte, vor die Türöffnung. Wenn er hereinkommen wollte, würde ihn dieses Hindernis wohl kaum davon abhalten. Andererseits - warum sollte er? Nachdem er jene erschütternde Neuigkeit über seine Mutter erfahren hatte, war er wohl kaum in verführerischer Stimmung.
    Sie ging ins kleine Bad und wusch ihr Gesicht. Da Dean mit ihrem Gepäck davongefahren war, musste sie ihre Zähne mit einem Finger putzen. Sie zog ihren BH durch einen Ärmel des T-Shirts und schlüpfte aus den Stiefeln. Alles andere behielt sie an, falls sie schreiend aus dem Haus flüchten musste. Mit großstädtischen Gespenstern

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