Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Schwulen-Pornos aussiehst.«
    »Und du siehst wie eine nationale Katastrophe aus.«
    »Genau das ist der Grund, warum ich diese Dusche zuerst beanspruche.« Blue steuerte den schäbigen Seesack an, den er in eine Ecke gestellt hatte, öffnete den Reißverschluss und wühlte auf der Suche nach sauberen Kleidern in ihren Sachen. »Wahrscheinlich weigerst du dich, im Flur Wache zu halten, wenn ich im Bad bin?«
    »Soll ich dir nicht Gesellschaft leisten?« Das klang eher bedrohlich als verführerisch.
    »Erstaunlich ... Ein Superstar wie du kümmert sich um einfache kleine Leute?«
    »So bin ich nun einmal.«
    »Vergiss es.« Sie ergriff ihre Kleider, ein Handtuch und ein paar Toilettenartikel. Dann floh sie ins Bad. Sobald sie sicher war, er würde ihr nicht folgen, wusch sie ihr Haar und rasierte ihre Beine. Dean wusste nicht, dass der Herzfehler seiner Mutter erfunden war. Trotzdem wirkte er eher kampflustig als besorgt. Was April ihm angetan hatte, interessierte Blue nicht. Schnee von gestern.
    Sie schlüpfte in saubere, aber ausgebleichte schwarze Bikershorts, ein weites T-Shirt mit tarnfarbenem Muster und Flip-Flops. Nachdem sie ihr Haar mit Deans Föhn getrocknet hatte, band sie es mit einem roten Gummiring zusammen. Die kurzen Enden ließen sich nicht bändigen und hingen in ihren Nacken hinab. April zuliebe würde sie ein bisschen Lipgloss und Mascara benutzen, wenn diese Kosmetika nicht vor drei Tagen verschwunden wären.
    Als sie die Treppe hinabstieg und das Erdgeschoss erreichte, sah sie einen Elektriker im Speisezimmer auf einer Leiter kauern und den antiken Lüster anschließen. Das Wohnzimmer wurde nicht mehr von einem Plastikvorhang verdeckt. Durch die Türöffnung sah sie Dean mit dem Zimmermann reden, der gerade den alten Stuck begutachtete. Offenbar hatte der Hausherr in einem anderen Bad geduscht, denn sein feuchtes Haar begann sich zu kräuseln. Er trug Jeans und ein T-Shirt, das zu seinen Augen passte.
    Anscheinend nahm der Wohnraum mit dem gigantischen Kamin die ganze Länge des Hauses ein. Neue Glastüren führten zu einer Betonplatte an der Rückseite des Gebäudes hinaus.
    Am letzten Abend war Blue zu entnervt gewesen, um Aprils Leistung zu würdigen. Aber jetzt blieb sie in der Küchentür stehen und sah sich bewundernd um. Die antiken Utensilien und die nostalgisch weißen Furnierholzschränke mit den Türgriffen aus kirschroter Keramik erweckten den Eindruck, sie wäre in die vierziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts zurückgekehrt. In ihrer Fantasie erschien eine Frau in einem frisch gebügelten Baumwollkleid, das Haar zu einem ordentlichen Nackenknoten festgesteckt, die über der Spüle Kartoffeln schälte, während aus dem Radio der Andrews-Sisters-Song »Don‘t Sit Under the Apple Tree« tönte.
    Vermutlich war der große weiße Kühlschrank mit den abgerundeten Ecken eine Reproduktion. Aber der alte weiße Emaille-Gasherd mit den doppelten Backofentüren war echt. Darüber standen Salz- und Pfefferstreuer in einem Regal, mehrere Dosen und eine Nina Mason-Vase voller Wiesenblumen. Die Arbeitsflächen der Theken waren noch nicht eingebaut. Und so sah sie, dass die Furnierholzmöbel keine Originale, aber schöne Nachbildungen waren. Auch der Fliesenboden im schwarzweißen Schachbrettmuster musste neu sein. An der Wand klebten Farbmuster, die verrieten, wie die Küche aussehen würde sonnengelbe Wände, weiße Schränke, leuchtend rote Akzente.
    Don‘t sit under the apple tree ...
    Aus zwei Quellen strömte Licht in den Raum - durch ein breites Fenster über der Spüle und durch schmale Fenster in der abgetrennten Frühstücksnische, in der immer noch die Etiketten der Hersteller klebten. Auf dem Küchentisch aus Chrom mit der kirschroten Resopalplatte lagen einige Papiere neben Donuts-Schachteln und Styroporbechern.
    Eine Hand anmutig auf der Lehne eines Wiener Kaffeehausstuhls, in der anderen ein Telefon, stand April mitten im Raum. Sie trug dieselbe Jeans wie am Vortag, dazu ein granatrotes Baby-Doll-Top, silberne Ohrringe und flache Schuhe aus salbeigrünem Schlangenleder. »Um sieben sollten sie hier sein, Sanjay.« Sie nickte Blue zu und zeigte auf die Kaffeekanne. »Dann nehmen Sie eben einen anderen Laster. Bis heute Abend müssen die Thekenplatten eingebaut werden, damit die Anstreicher loslegen können.«
    Dean schlenderte in die Küche. Ohne eine Miene zu verziehen ging er zur Donut-Schachtel. Aber als er den Tisch erreichte, tanzte ein Sonnenstrahl von seinen zu Aprils

Weitere Kostenlose Bücher