Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
er zum Fahrersitz herüber und begann mit Blues Ohrläppchen zu spielen. Seine Finger waren unglaublich zartfühlend. Beinahe verlor sie die Kontrolle über den Aston. Als sie den Mund öffnete, um ihm zu empfehlen, seine Hand bei sich zu behalten, steckte er etwas in das winzige Loch, und sie spähte in den Rückspiegel. Ein violetter Tropfen zwinkerte ihr zu. »Da siehst du, wie wichtig Accessoires sind. Wenn wir anhalten, mache ich den zweiten Ohrring fest.«
    »Du hast mir Ohrringe gekauft?«
    »Das musste ich. Weil ich Angst hatte, du würdest dich mit Radmuttern schmücken.«
    Plötzlich hatte sie ihren eigenen Mode-Stylisten, sie würde April gar nicht brauchen. Erriet er ihre Gedankengänge? Die Widersprüche in seinem Wesen steigerten die Faszination, die er auf sie ausübte. Ein so betont maskuliner Mann durfte schöne Dinge nicht so sehr lieben. Eher etwas Bodenständiges. Sie hasste es, wenn sich jemand weigerte, in bestimmte Schubladen zu passen. Dadurch wurde das Leben viel zu kompliziert.
    »Leider sind es keine echten Steine«, fügte er hinzu. »Mein Kreditkartenkonto war schon überzogen.«
    Echt oder nicht, Blue fand die Ohrringe zauberhaft.
    Nita Garrisons stattliche Residenz lag an einer Allee, zwei Häuserblocks von der City entfernt, sie war aus dem gleichen hellbraunen Stein erbaut wie die Bank und die katholische Kirche, mit tief herabgezogenem Dach und einer formidablen Fassade im italienischen Stil. Aus den neuen großen Giebeldreiecken ragten Doppelfenster heraus - vier im Erdgeschoss, fünf im Oberstock. Beinahe wirkte der Garten zu gepflegt, mit symmetrisch angeordneten Blumenbeeten und sorgsam gestutzten Hecken. Blue stoppte den Aston vor dem Eingang. »Gemütlich wie ein Gefängnis.«
    »Heute war ich schon mal hier. Aber sie war nicht daheim.« Deans Arm streifte ihren Nacken, und sein Daumen streichelte ihre Wange, während er den anderen Ohrring in ihrem Ohrläppchen befestigte. Unwillkürlich erschauerte sie. Das fühlte sich noch intimer an als Sex.
    Um den Bann zu brechen, schlug sie vor: »Wenn du heute Abend einen dieser violetten Tropfen tragen willst - ich leihe ihn dir sehr gern.«
    Statt den Angriff zu kontern, rieb er ihr Ohrläppchen behutsam zwischen den Fingern. »Sehr hübsch.«
    Wenn er sie nicht sofort losließ, würde sie vor lauter Lust vergehen. Zu ihrer Erleichterung öffnete er den Wagenschlag und stieg aus.
    Dann neigte er sich herab und schaute sie an. »Wenn ich rauskomme, sollte das Auto immer noch hier stehen.«
    »Keine Bange.« Blue zupfte an einem ihrer violetten Ohrringe. »Natürlich werde ich dich nicht im Stich lassen. Wenn ich mich langweile, fahre ich vielleicht einmal um den Block.«
    »Besser nicht.« Warnend formte er eine Pistole mit seinem Finger und zielte auf ihre Brust.
    Im komfortablen Fahrersitz zurückgelehnt, sah sie ihn zur Haustür gehen. Eine Gardine flatterte an einem Fenster. Dean drückte auf den Klingelknopf und wartete. Als sich nichts rührte, läutete er ein zweites Mal. Noch immer nichts. Schließlich hämmerte er mit einer Faust gegen die Tür, und Blue runzelte die Stirn. Das würde Nita Garrison nicht gefallen. Hatte er Blues Festnahme vergessen? Erst vor vier Tagen ...
    Nach einer Weile stieg er die Eingangsstufen herab. Aber ihre Erleichterung war nur von kurzer Dauer, denn statt die Hoffnung aufzugeben, ging er zur Seite des Hauses. Weil Nita eine alte Frau war, glaubte er offenbar, er könnte sie in die Enge treiben. Wahrscheinlich hatte sie schon ihre Privatpolizei verständigt. Garrison war nicht Chicago, sondern der Stoff, aus dem Yankee-Albträume bestanden - eine kleine Südstaatenstadt mit ihren eigenen Gesetzen. Wenn Dean hinter Gittern landete, müsste Blue auf ihr Dinner verzichten. Dann durchzuckte sie ein ebenso erschreckender Gedanke. Würde man sein schönes Auto konfiszieren?
    Entschlossen sprang sie aus dem Aston. Wenn sie Dean nicht zurückhielt, würde sein Luxusschlitten bei einer dieser Polizei-Versteigerungen ein würdeloses Schicksal erleiden. Seit Jahren war er es gewohnt, dass sein berühmter Name jede Tür aufsperrte. Deshalb fühlte er sich unbesiegbar. Aber er unterschätzte die Macht dieser Frau.
    Blue folgte ihm auf einem Steinplattenweg zur Seite des Hauses, wo er in ein Fenster spähte. »Tu das nicht!«
    »Warum nicht? Sie ist da drin. Das weiß ich, weil ich Pech und Schwefel rieche.«
    »Offensichtlich will sie nicht mit dir reden.«
    »Aber ich mit ihr.« Dean bog um die Ecke.

Weitere Kostenlose Bücher