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Dieser Sonntag hat's in sich

Dieser Sonntag hat's in sich

Titel: Dieser Sonntag hat's in sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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hat einen Vertrag mit uns über eine
Sechs-Tage-Woche mit einem entsprechend hohen Gehalt.«
    »Aha. Er hat also frei von...?«
    »Samstag abend bis Montag morgens um
acht. Wie ich schon sagte, weiß ich nicht, was er während dieser Zeit macht.«
    »Lebt Mr. Wilkonson auf der Ranch?«
    »Ja. Sein Haus ist drüben beim Westtor —
drei Kilometer südlich, auf der anderen Seite der Straße.«
    »Vielleicht könnten Sie mir etwas über
Mr. Wilkonson erzählen.«
    »Miss... Es tut mir leid, ich habe
Ihren Namen vergessen, und ich muß Ihre Visitenkarte oben liegenlassen haben.«
    »Hernandez, Alissa Hernandez.«
    »Miss Hernandez, ich verstehe nicht,
was Ihre Frage mit der Überprüfung eines solchen Unfalles zu tun hat. Sollten
Sie nicht einfach zu Frank Wilkonson gehen und ihn fragen, ob er das Auto Ihres
Versicherungsnehmers angefahren hat?«
    »Es wäre sicher das einfachste. Leider
ist die Zuverlässigkeit des Zeugen etwas fragwürdig, und die Beweise sind nicht
eindeutig. Sehen Sie, das Fahrzeug ihres Verwalters ist als grüner Ford
Ranchero gemeldet, aber die Farbspuren auf dem Auto unseres
Versicherungsnehmers deuten darauf hin, daß das Fahrzeug, das den Schaden
verursachte, weiß war. Wenn ich mit Mr. Wilkonson spreche, und er glaubt, daß
ich eine Anschuldigung erhebe, könnte er meine Firma in ziemliche
Schwierigkeiten bringen. Er könnte sogar gerichtlich...«
    »Aber bringen Sie Ihre Gesellschaft
nicht in die gleiche Gefahr, wenn Sie zu seinem Arbeitgeber gehen und ihm im
Grunde die gleichen Fragen stellen?«
    Ich setzte mein treuherzigstes Lächeln
auf und ließ meine Hände hilflos flattern. Dabei mußte ich aufpassen, es nicht
zu übertreiben. »Sie haben wohl recht, Mr. Johnstone. Und normalerweise hätte
ich nicht soviel gesagt, aber Sie schienen... nun, es tut mir leid, wenn ich zu
weit gegangen bin...«
    Sei vorsichtig, McCone, dachte ich. Du
siehst nicht wie ein Dummchen aus, und wenn du so weitermachst, wird er dich
durchschauen. »Auf jeden Fall«, fügte ich in geschäftsmäßigem Ton hinzu, »wäre
ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir Ihren Eindruck von Mr. Wilkonson sagen könnten —
als Vorbereitung auf mein Gespräch mit ihm — , wenn das dann überhaupt noch
notwendig ist.«
    Johnstone nickte. »Ich verstehe. Und
ich möchte Frank helfen, wenn ich kann. Der Mann hatte diese Woche schon genug
Ärger.«
    »Dieser Ärger...«
    »Das hatte nichts mit der Sache zu tun,
die Sie untersuchen. Ich erzähle Ihnen gerne alles, was in seiner Personalakte
steht, aber über diesen Punkt kann ich nicht sprechen.«
    »Beginnen wir doch damit, wie lange er
schon für Sie arbeitet.«
    »Er arbeitet für meinen Vater, Harlan
Johnstone. Mein Vater ist der Besitzer der Ranch; ich helfe ihm nur. Wilkonson
wurde vor« — er hielt inne, um nachzurechnen — »etwa drei Jahren eingestellt.
Zuvor hatte er eine verantwortungsvolle Stellung auf einer großen Ranch in
Texas, in der Nähe von Fort Worth. Er hatte die besten Empfehlungen, darum hat
mein Vater ihm auch einen langfristigen Vertrag mit guten Bedingungen
angeboten.«
    »Sind Sie mit ihm zufrieden?«
    »Sehr.« Er hatte das so schnell gesagt,
daß ich mir nicht sicher war, ob es die Wahrheit war. »Die Gewinne sind um
neunundzwanzig Prozent gestiegen, vor allem weil er die Ausgaben stark
reduziert hat.«
    »Und Sie sagen, daß Mr. Wilkonson auf
der Ranch lebt? Gehört die Unterbringung zu den Vergünstigungen, die Sie
erwähnten?«
    »Das versteht sich für einen
Ranchleiter von selbst.«
    »Wie steht es mit den anderen
Vergünstigungen?«
    »Es tut mir leid, aber der Vertrag ist
vertraulich.«
    »Ist Mr. Wilkonson verheiratet?«
    »Ja. Seine Frau heißt Jane.«
    »Kinder?«
    »Sechs, eines kam hier auf die Welt.
Aber verlangen Sie bitte nicht, daß ich Ihnen ihre Namen alle aufzähle.«
    »Schon gut. Meine Schwester hat auch
sechs, und ich habe Schwierigkeiten, die Namen zu behalten. Sagen Sie, scheinen
die Wilkonsons glücklich zu sein?«
    »Was hat das mit Ihren Nachforschungen
zu tun?«
    »Es könnte sein, daß ich mit der Frau
sprechen muß.«
    »Oh. Ja, ich würde schon sagen. So
glücklich, wie man eben sein kann, wenn der Mann sechs Tage in der Woche von
früh bis spät arbeitet und die Frau ganz erledigt ist von diesen...« Seine
Stimme verlor sich, aber ich hätte schwören können, daß er »Gören« hatte sagen
wollen.
    »Wissen Sie, ob Mr. Wilkonson letzten
Sonntag irgendeinen Grund hatte, nach San Francisco zu fahren?«
    Er schüttelte den

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