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"Dieser Weg wird kein leichter sein,,,": Mein Leben und ich (German Edition)

"Dieser Weg wird kein leichter sein,,,": Mein Leben und ich (German Edition)

Titel: "Dieser Weg wird kein leichter sein,,,": Mein Leben und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Großmann , Gerald Asamoah
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Publikum peitschte das Nationalteam gnadenlos nach vorne. Ich war bei diesem tollen 4:1 nicht dabei, hatte aber dafür im Hinspiel in Kiew gespielt und alles dafür getan, dass wir ein 1:1 erreichten und somit den Grundstein für das erfolgreiche Rückspiel legten. Am Ende hieß es: Das deutsche Team war für die Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea qualifiziert. Und ich hoffte inständig, dass ich dabei sein konnte. Denn dann würde ein weiterer Fußballertraum wahr werden: Ich würde vom WM-Fernsehgucker als kleiner Junge zum Teilnehmer mit der deutschen Nationalmannschaft werden. Dafür wollte ich in der kommenden Bundesligasaison arbeiten.

Unvergesslich – meine Weltmeisterschaften
    Die WM-Saison
    Das Jahr 2001 war insgesamt das schönste Jahr meiner Laufbahn, das kann man nicht anders sagen. Trotz des schwachen Auftakts der neuen Bundesligasaison. Auch ich zeigte mich nicht so konstant wie erwartet. Vielleicht war doch zu viel passiert und ich hatte nicht genug Zeit, dies alles zu verarbeiten. Ich saß also häufig auf der Ersatzbank und auch das Nationalteam spielte fürs Erste ohne mich. Doch nach der Winterpause kam ich zurück. Auf Schalke schaffte ich wieder den Sprung in die Stammelf und auch Rudi Völler berief mich wieder ins Nationalteam. Und ich machte sogar wieder Tore. Ich traf beim 7:1 gegen Israel im Februar 2002 einmal, ein Spiel, bei dem wir uns sogar den Luxus erlaubten, zur Pause mit 0:1 zurückzuliegen. Es folgten das Spiel gegen die USA, bei dem wir erstmals die WM-Trikots vorstellten und 4:2 gewannen, ein 0:1 in Cardiff gegen Wales und Mitte Mai ein 6:2 in Leverkusen gegen Österreich.
    Mein persönliches Highlight bestand natürlich darin, dass ich mich wieder an meine alte Stärke herangekämpft hatte. Platz fünf mit Schalke war nach dieser Saison fast ein Lohn und am Ende strahlten alle wieder. Denn mit dem zweiten Pokalsieg in Folge, diesmal schlugen wir Bayer Leverkusen mit 4:2, hatten nicht nur die Fans, sondern auch wir Spieler unseren Frieden mit dieser Saison gemacht.
    Nach dem Pokalsieg wurden wir in Gelsenkirchen wieder ordentlich gefeiert. Natürlich gehen so ein Sieg und auch die dazugehörige Feier mit Zehntausenden von Fans in die Geschichte eines Vereins ein, aber auch der Pokal selbst hatte diesmal eine neue Geschichte mehr. Denn es passiert schon mal, dass nach den ausgelassenen Feierlichkeiten das Prunkstück hier und da einen kleinen Kratzer aufweist, der dann wieder ausgebügelt werden muss. Bei uns geschah sogar ein bisschen mehr und ich sollte auch noch der Übeltäter sein!
    Der Pokal stand bei der Fahrt auf dem Party-LKW durch Gelsenkirchen neben dem Manager – und ich daneben. Für den Kelch war das eine ziemlich wackelige Angelegenheit, an der Kante zum Abgrund. Aber Assauer wollte davon nichts wissen. Meinen Hinweis, doch bitte aufzupassen, wischte er in seiner manchmal bekannt schroffen Managerart vom Tisch. Na ja, und wir hatten natürlich auch schon das ein oder andere Bier getrunken. Ich hatte dennoch Angst, dass im Fall, dass das begehrte Stück seinen Abgang machte, jemand zu Schaden kommen könnte. So ein Pokal ist nämlich nicht nur schwer zu bekommen, sondern hat auch sein Gewicht. »Ich weiß, was ich tue«, erwiderte der Manager noch auf meine Bitte, er möge doch aufpassen. Dann wandte ich mich ab, redete mit einem Teamkollegen und als ich mich wieder umdrehte, war der Pokal verschwunden. Und keiner hatte es gemerkt. »Der Pokal ist weg!«, rief ich und Assauer schaute mich böse an. Er feilte wahrscheinlich schon an der Legende, ich hätte den Pokal auf dem Gewissen. Und so war es dann auch.
    Als ich zum Nationalteam kam, hatten alle gelesen, ich sei es gewesen. Doch dieser Eintrag in die Pokalgeschichtsbücher gehört einzig und allein Rudi Assauer. Und er war auch der Adressat der Rechnung. Denn der Pokal musste, nachdem er gefunden und beim Verein abgegeben wurde, aufwendig für mehrere Zehntausend Euro restauriert werden. So bestätigte sich einmal mehr der alte Mythos: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!
    Schlafentzug als Vorbereitung
    Es blieb wieder einmal wenig Zeit, um die nächste Runde Fußballspielen einzuläuten. Das Nationalteam wollte kurz nach dem Pokalsieg mit mir nach Japan. Die WM stand an und ich war dabei. Auch wenn meine Teilnahme in gewisser Weise abzusehen war – ich war die meiste Zeit im Kader –, die Freude war dennoch riesig, dass es geklappt hatte. Mein erstes großes Turnier für Deutschland, und dann noch in

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