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Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Titel: Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Amend , Daniel Meyer
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Mal mit dem Kopf.
    »Du Lusche!«
    »Ich weiß, ich weiß«, lachte er und hielt sich schuldbewusst die Hände vors Gesicht.
    »Du hast auch jeden Grund, dich zu schämen«, sagte ich laut und zeigte mit dem Finger auf ihn. »Morgen zeige ich dir mal, wie man das macht.«

    Lars saß am Steuer von Papas VW und erlaubte mir, das Lenkrad zu halten. Ich durfte schalten und lenken und musste mich dazu weit nach links beugen, um alles richtig zu machen. Es klappte schon ganz gut. Eine Frau, die mit ihrem Auto neben uns fuhr, winkte und lächelte, und wir winkten zurück. Ich glaube, sie freute sich für mich. Da meine Eltern noch schliefen, als Lars aus der Dusche kam, hatte er sich einfach Papas Autoschlüssel genommen, ohne zu fragen. Mir war das eigentlich nicht so recht, weil ich keinen Ärger bekommen wollte, aber Lars grinste nur und meinte, dass man ab und zu ruhig aus dem langweiligen Alltag ausbrechen könne. Nicht fragen, einfach machen. No risk, no fun. Wir wollten frühstücken, und ich schlug die Hansebäckerei Junge vor. Die Bäckerei lag direkt neben Lidl, und ich kannte mich dort gut aus. Wir parkten Papas Auto direkt vor dem Eingang. Ich durfte abschließen und den Schlüssel einstecken. Ein hübsches türkisches Mädchen bediente uns. Lars bestellte sich ein Käsesandwich, einen frisch gepressten Orangensaft und einen Espresso. Ich nahm Rührei mit Speck und einen Kindercappuccino.
    »Habt ihr eine Bonuskarte?«, fragte sie freundlich.
    »Nee«, sagte Lars ohne zu überlegen.
    »Klar, haben wir eine«, rief ich, boxte in seine Seite und schob mich vor ihn. »Du musst entschuldigen«, lächelte ich das Mädchen an. »Mein großer Bruder ist zum ersten Mal hier. Er kommt aus Berlin. Und er ist Single. Also, wenn du Interesse hast?«
    Lars begann zu lachen.
    »Oh, wie lange bleibt er denn in Hamburg, dein großer Bruder?«, lächelte sie mich an.
    »Er fährt heute wieder, leider, aber ich habe seine Handynummer. Die kann ich dir nachher geben. Und dann rufst du ihn an. Er würde sich freuen, weil er ja niemanden hat außer mich.«
    »Das ist aber traurig«, sagte sie.
    »Ja, aber so schlimm ist es jetzt auch nicht. Du kannst dich gerne um ihn kümmern.«
    »Und woher weißt du das so genau?«, fragte sie.
    »Was denn?«, fragte ich zurück.
    »Dass ihm das gefallen würde?«
    »Hallo? Ich bin sein kleiner Bruder. Ich weiß das eben.«
    »Ach so.«
    Lars und das hübsche türkische Mädchen lächelten sich an. Dann schob sie ihm unser Essen über den Tresen, und wir setzten uns an einen der vielen freien Tische. Außer uns war nur noch ein Ehepaar da. Jedenfalls sahen sie wie ein Ehepaar aus. Die meisten Kunden kauften frische Brötchen und fuhren damit schnell wieder nach Hause. Wir nicht. Wir blieben. Lars bekam erst einmal eine saftige Ansage von mir: »Siehst du, so wird das gemacht! Wenn wir fertiggegessen haben, fragst du nach ihrer Nummer, und alles ist geritzt. Ist doch ganz einfach. Wie hast du das denn früher gemacht?«
    »Das frage ich mich auch manchmal, aber zum Glück bist du jetzt da, hmm?«
    »Ehrlich mal.«
    Wir hatten jede Menge Spaß in der Bäckerei, bewarfen uns mit Rührei und Käsestückchen und rülpsten um die Wette. Das Ehepaar, das nur zwei Tische weiter saß, beobachtete mich die ganze Zeit. Ich konnte Lars gerade noch davon abhalten, eine Kanonenladung Rührei in ihre Richtung abzufeuern. Er stand auf und ging aufs Klo. Als er zurückkam, zog er hinter ihnen eine lustige Orang-Utan-Grimasse. Ich begann laut zu lachen. Der Mann und die Frau drehten sich zu Lars, der aber lächelnd an ihnen vorbeiging, als sei nichts gewesen. So lustig. Auf dem Parkplatz vor der Bäckerei durfte ich noch ein paar Runden mit Papas Auto drehen und musste versprechen, nichts davon zu Hause zu verraten.
    »Das ist unser Geheimnis, okay?«, sagte Lars. »Ich bekomme sonst Ärger.«
    »Versprochen, Bruderherz.«

Als Überraschung für meinen großen Bruder ließ ich mir von meiner Lieblingsfriseurin LARS    in die Seite rasieren.

23
    Die Tage zogen ins Land, und ich ließ mir im ELBE-Einkaufszentrum von Bianca, meiner Lieblingsfriseurin, LARS als Schriftzug in die Seite rasieren. Keiner wusste davon. Es sollte eine Überraschung werden. Und weil ich schon mal da war, ließ ich mir auch gleich die Augenbrauen zupfen. »Damit ich hübsch aussehe, für die Mädchen«, sagte ich, und die lieben Omis, die um mich herum saßen, lachten darüber. Bianca hat lange schwarze Haare und eine Tätowierung auf

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