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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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frei.
    Einen Augenblick stand sie schwankend am Rand des Pfades, bis sie plötzlich mit ihrer Last umkippte und in den weichen, blasigen Schlamm fiel.
    Blinzelnd saß sie im Morast und wollte noch immer keines ihrer Bündel loslassen. Ein dicker Lehmkloß rutschte ihr über Stirn und Nase, und als er ihre Oberlippe erreichte, versuchte sie ihn wegzublasen.
    Da hörte sie ein lautes Lachen über sich und sah Wesley, der sich mit einem schadenfrohen Gesicht zu ihr hinunterbeugte, auf dem Pfad stehen. »Anscheinend gibt es doch etwas, das selbst unsere unglaublich tüchtige Leah nicht bewältigen kann! Du dachtest, du könntest den halben Prärieschoner durch den Schlamm tragen. Sieht aber so aus, als ob du das nicht könntest!« sagt er mit einem diebischen Grinsen.
    Leah hob einen Arm, der bis zur Schulter mit Schlamm bedeckt war, und versuchte, sich die Haare aus den Augen zu wischen. Justins Hut schwamm neben ihr auf einer Pfütze. Langsam begann sie ihre Bündel und Säckchen im Schlamm zusammenzusuchen und auf den Pfad hinaufzuheben.
    »Du wolltest mich nicht einmal um Hilfe bitten, als du schon aus den Schuhen kipptest«, sagte Wes, während er ihr den Verpflegungssack abnahm. »Wenn ich nicht in der Nähe gewesen wäre, würde dir jetzt kein Mensch aus diesem Schlamassel heraushelfen.«
    »Ich säße nicht in diesem Schlamassel, wenn du mir nicht so viel aufgebürdet hättest«, sagte sie und entfernte die Schlaufe von ihrem Hals, die mit dem Sack auf ihrem Rücken verbunden war.
    »Und warum hast du nicht >nein< gesagt, als es dir zuviel wurde? Oder existiert dieses Wort nicht in deinem Wortschatz?« erwiderte er. Und mit ernster Stimme setzte er hinzu: »Warum mußt du immer alles selbst machen? Warum bittest du nie jemanden um Hilfe?«
    Leah sah zu ihm hinauf und wurde sich plötzlich bewußt, daß sie bis zur Nase im Schlamm steckte, nur weil er ihr eine Lektion erteilen wollte. Natürlich brauchte sie manchmal die Hilfe anderer Leute, aber in den letzten Tagen hatte sie immer für zwei arbeiten müssen, damit Kim sich nicht die Hände schmutzig zu machen brauchte. Sie hatte versucht, der Frau zu helfen, die Wes liebte.
    Er merkte nicht, wie sich der Ausdruck ihrer Augen veränderte. Er sah auch nicht, wie ihre rechte Hand im Schlamm versank. Als Wes sich bückte, um das letzte Bündel entgegenzunehmen, flog Leahs Arm nach vorn und schleuderte ihm einen dicken Lehmklumpen mitten in das grinsende Gesicht.
    Während er gurgelte und spuckte, um den Lehm aus seinem Mund zu entfernen, kratzte sie mit beiden Händen den Schlamm zusammen und begann ihn damit zu bombardieren. Als sie ihre Munition verschossen hatte, war er von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt. »Glaubst du, Kim wird dich jetzt noch mit offenen Armen begrüßen?« fragte sie lächelnd.
    »Da hört sich doch . . .«, begann er, und dann machte er einen Satz auf sie zu.
    Leah rollte sich im gleichen Moment zur Seite, als er nach ihr greifen wollte, und er landete mit dem Gesicht nach unten im Schlamm. Als er sich auf den Rücken wälzte und nur noch seine Augen weiß aus dem Modder herausleuchteten, begann Leah zu lachen.
    »Wesley«, prustete sie, als er sich aufrichten wollte, »wenn du mich darum bittest, helfe ich dir beim Aufstehen.«
    Mit einem versteckten Grinsen streckte Wes seinen schlammbedeckten Arm Leah entgegen. Als sie ihn ergriff, zog er ihn rasch nach unten.
    »Nein!« rief sie erschrocken, ehe sie wieder in dem Schlammloch eintauchte. Jetzt war auch ihre Vorderseite mit Modder bedeckt.
    »Du unverschämter. . .«, begann sie und spuckte den Schlamm aus dem Mund. »Wie konntest du dich unterstehen, so etwas zu tun! Schau mich an!«
    »Das tue ich ja«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Das tue ich ja!« Sein Blick hing an dem Vorderteil ihres Kleides, das wie eine zweite Haut an ihrem Körper klebte.
    Es ist schwierig, wenn nicht gar unmöglich, ein hochmütiges Gesicht zu machen, wenn man von Kopf bis Fuß mit Schmutz bekleckert ist. Leah war wütend über Wes, weil er sie absichtlich zu Fall gebracht hatte, und nun warf er ihr auch noch lüsterne Blicke zu. Sie hatte genug von seinem schamlosen Betragen, sie war doch mehr als nur ein Körper!
    Sie ballte die Hände zu Fäusten, richtete sich auf und stürzte sich auf ihn.
    Lachend breitete Wes die Arme aus, und als sie versuchte, ihn zu schlagen, schlang er seine Arme um sie und wälzte sich mit ihr auf die Seite.
    »Hör auf!« schrie sie und versuchte, ihn von sich

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