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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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der Cerberus-Agent tun musste. Nachdem er Gillians Aufenthaltsort vom Bettlerkönig erfahren hatte, war er ihr vom quarianischen Lagerhaus zum Afterlife gefolgt und hatte beobachtet, wie sie den Club betrat.
    Es wäre wünschenswert gewesen, sie ohne großes Aufsehen zu töten, vielleicht im Bett oder in einer dunklen Gasse. Doch das quarianische Lagerhaus wurde sehr gut bewacht, und selbst wenn es ihm gelungen wäre, dort unbemerkt einzudringen, wäre er irgendwann unweigerlich entdeckt worden. Das bedeutete, dass er in der Öffentlichkeit zuschlagen musste, etwas, das auf Omega ungleich leichter fiel als auf der Citadel. Doch auch das barg noch immer einige Risiken, weil die Leute auf der Straße nicht nur bewaffnet, sondern auch geradezu paranoid waren. Es war zu vermuten, dass sie zurückschossen, wenn er auf Gillian feuerte.
    Leng wurde von leisen Schluchzern aus seinen Gedanken gerissen. Er schaute über die Schulter zurück. Die Frau, die in der Wohnung lebte, weinte schon wieder. Er hatte ihr mit Klebeband den Mund verschlossen und sie mit einer Schnur an einen Stuhl gefesselt. Leng blickte sie finster an. „Ruhe! Denken Sie daran, was ich Ihnen gesagt habe. Benehmen Sie sich, und Sie bleiben am Leben. Machen Sie Ärger, sterben Sie. Ganz wie Sie wollen.“ Das Schluchzen verstummte.
    Leng setzte das Fernglas wieder an die Augen und richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf den Eingang des Nachtclubs. Nichts hatte sich verändert. Die Frage, die ihn beschäftigte, lautete: Warum war Gillian ins Afterlife gegangen? Sie schien nicht der Typ zu sein, der Nachtclubs frequentierte. Nicht, dass das wichtig gewesen wäre. Er sollte sie umbringen, nicht verstehen.
    Die Minuten verstrichen. Leute kamen und gingen. Zwei Prostituierte stritten sich. T’Loaks Söldner verjagten sie. Gerade als Leng in eine Vase pinkeln wollte, die er zu diesem Zweck ausgesucht hatte, kam Bewegung auf.
    Auf Omega gab es nur wenige private Fahrzeuge. Wann immer eines auftauchte, konnte man sicher sein, dass sich ein VIP darin befand. Als eine gepanzerte Limousine aus einer Seitenstraße auftauchte, bewegte Leng das Gewehr so, dass er das neue Ziel im Visier hatte. Auf dem Wagen befand sich ein Geschützturm, und vier uniformierte Söldner standen auf dem Trittbrett, bereit, jederzeit herunterzuspringen und einzugreifen, sollte sich irgendjemand oder irgendetwas dem Fahrzeug in den Weg stellen.
    War das Aria T’Loak, die ihren Club aufsuchen wollte? Leng ging davon aus. Seine Annahme wurde bestätigt, als der Wagen vor dem Afterlife stoppte und die Asari ausstieg. Leng konnte ihr Gesicht nicht sehen und hätte auch keinen Schuss auf sie abgeben können – selbst wenn er es gewollt hätte –, weil sich die Limousine im Schussfeld befand. Das war kein Zufall. Die auffallend ehrerbietige Art, mit der die Wachen die Person behandelten, verriet Leng alles. Die Piratenkönigin war eingetroffen. Das war sehr unterhaltsam, aber völlig bedeutungslos.
    Die Limousine entfernte sich, Ruhe kehrte auf der Straße ein, und Leng begann erneut, über seine volle Blase nachzudenken, als etwas Merkwürdiges geschah. Plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, wandten sich die kroganischen Türsteher um und rannten in den Club. Lengs Interesse war sofort wieder erwacht und veranlasste ihn, das Fadenkreuz auf den Eingang zu richten.
    Zunächst geschah nichts. Doch dann, einige Sekunden später, erschien Gillian. Sie schien genau auf ihn zuzurennen. Das geschah so plötzlich und unerwartet, dass Leng kaum genug Zeit hatte, sein Gewehr auszurichten und den Abzug zu betätigen. Ein leises Ploppen ertönte, als der Schalldämpfer seine Arbeit verrichtete. Der Gewehrkolben wurde gegen Lengs Schulter gepresst, und das Projektil schoss auf sein Ziel zu. Es war klein, doch dank des Zugs im Gewehrlauf und der extremen Mündungsgeschwindigkeit besaß es eine gewaltige Durchschlagskraft.
    Doch Gillian bewegte sich zu schnell. Statt sich in ihren Kopf zu bohren, traf das Geschoss einen Kroganer, der ihr nachsetzte. Eine Wolke aus Blut und Hirnmasse stob auf, als das Projektil durch das Auge der Echse eindrang, ihr Gehirn zerfetzte und auf der anderen Seite des Kopfes die Schädeldecke fortsprengte.
    Der Körper des Kroganers war noch nicht auf der Straße aufgeschlagen, als Leng bereits fluchte, das Gewehr absetzte und nach Gillian Ausschau hielt. Doch es war zu spät. Seine Zielperson war verschwunden.
    Leng blieb nichts anderes zu tun, als seine Sachen einzupacken und

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