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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Richtung Höhle.
    Der Mann blickte zur Höhle und wieder zu Norak. »Ich habe Informationen«, eröffnete er sein Angebot, »wie Ihr die ersten fünfhundert Manneslängen heil übersteht. Ich weiß, das hört sich nicht nach viel an«, hob er beschwichtigend die Hände. »Aber bedenkt, wie viele Fallen Euch schon auf diesem ersten Stück nach dem Leben trachten werden. Der Burggraben ist immer am besten verteidigt. Dahinter wird es leichter.« Die Augen des Händlers funkelten verschlagen.
    »Erzähl mir doch, warum ich glauben sollte, dass dieses Erz magisch ist und solche Macht besitzt«, lenkte Norak vom eigentlichen Thema ab.
    »Ich bitte Euch, mein edler Herr«, brauste der Händler betont empört auf.
    » Edler Herr?«, dachte sich Norak. »Na, das wird ja immer besser. Was kommt als nächstes: ›Durchlaucht‹?«
    »Die Magie dieses Erzes bezweifelt niemand hier im Dorf, was rede ich, niemand im Umkreis von tausend Meilen!«
    Tausend Meilen? Norak ging im Geiste die Personen durch, bei denen sie nach der Höhle gefragt hatten. Die Leute hatten sie als Ammenmärchen abgetan. Abgesehen von der Eule, aber die zählte für Norak nicht – hatte sie überhaupt gesprochen?
    Doch genau das war der Punkt. Alle diese Leute hatten schon die Höhle als Märchen empfunden. Eine Höhle, auf deren Eingang er einen ausgezeichneten Blick hatte.
    Außerdem hatten Eric und er sicherlich nicht diesen beschwerlichen Weg auf sich genommen, um nun unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Das ganze Geplänkel mit dem Händler veranstaltete er nur, um den Preis zu drücken. Vermutlich hatte der gewiefte Gauner das schon längst durchschaut.
    Da dieser Gauner Noraks Gedankengänge nicht mitbekam, redete er unbeirrt weiter. »Dieses Wissen stammt von Gennoh ’di Albah .« Der Alte macht eine Pause, um den Namen wirken zu lassen. »Er hat die Macht des Erzes sogar hier draußen gespürt. Sie ist durch ihn hindurchgeflossen, pure Magie, so stark, dass selbst Gennoh starr vor Entsetzen war.«
    »Für wie blöd hält der Kerl mich eigentlich?«, überlegte Norak. Die Erwähnung Gennohs war bloß theatralisches Gehabe, um den Preis in die Höhe zu treiben. Selbst wenn es den mächtigsten aller bekannten Magier hierher verschlagen haben sollte, könnte dieser alte Mann nicht sagen, was ihn hier wie sehr ›durchflossen‹ haben könnte.
    Gennoh war schon so lange tot, dass seine Existenz selbst zur Legende zählte. Seit über zweihundert Jahren hatte ihn keiner zu Gesicht bekommen. Der Ohab hatte Norak dazu gebracht, in Gennoh mehr zu sehen, als nur eine von vielen weiteren Sagen. Allerorten kursierten Gerüchte, er sei wieder aufgetaucht und natürlich waren diese Geschichten niemals stichhaltig. Diese war keine Ausnahme.
    Nichtsdestoweniger konnten sie jeden Vorteil brauchen gegen die Ausgeburten der Hölle, die man ihnen in den Weg stellte. Eric war ein ausgezeichneter Kämpfer, aber er besaß keine Magie. Eine Klinge aus diesem Erz, die er schwingen konnte – selbst wenn das Erz nur einen Bruchteil der versprochenen Macht besaß, sollten sich ihre Gegner in acht nehmen. Aber was, wenn sich alles als Lug und Trug herausstellte?
    Es war keine Zeit für Spekulationen. »Wie viel?«, fragte Norak.
    »Bitte?« Die Gegenfrage des Händlers klang überrascht. Glaubte er aufgrund der langen Pause, Norak sei nicht länger interessiert? »Umso besser«, dachte sich Norak, laut sagte er, »Wie viel verlangst Du für Deine Information?«
    »Nun ja, in Anbetracht dessen, was Euch die Information bringt, würde ich sagen 50 Goldst…«
    »FÜNFZIG Goldstücke! Ich glaube, Du bist von Sinnen! Ich gebe Dir fünf jetzt, und weil ich so ein unverschämt großzügiger Mensch bin, weitere fünf, falls wir lebend aus der Höhle herauskommen. Du solltest also lieber hoffen, dass Deine Informationen gut sind. Ich weiß nämlich nicht, wer sonst den Fluch von Dir nimmt, den ich vorher auf Dich aussprechen werde.«
    Dem Händler floss schlagartig die Farbe aus dem Gesicht. »Aber Herr, ich bitte Euch! Dafür gibt es keinen Grund. Ich bin ein ehrlicher …«
    »Du bist ein durchtriebener alter Halunke, der das schnelle Gold sieht, und zwar bei zwei naiven Vollidioten, die sowieso nicht lebend zurückkehren. Fünf plus Fluch jetzt. Fünf ohne Fluch später. Übrigens, der Fluch ist gratis, den bekommst Du so oder so.«
    Der alte Händler erbleichte so stark, dass sein Gesicht einem Totenschädel glich.
    »Sehr schön«, dachte sich Norak, »ich liebe

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