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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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neuer Name. Neugierig fragte Norak »Könnt ihr uns mehr über die Weissagung und das Orakel erzählen?«
    »Bei der Weissagung ist mein Wissen leider begrenzt.« Die Augen des weisen Mannes blickten kurz zu Boden und dann wieder auf. Er verbarg etwas. »Aber das Orakel kann ich Euch verkünden. Seine Worte waren an König Poran gerichtet. Es sagte, er brauche insgesamt sieben Personen. Die eine zu Anfang. Von ihr wissen wir nicht, wer sie war. Ihre Aufgabe war es, die Quelle vor den Eroberern zu schützen. Sie hat den Ring versteckt.«
    »Armin«, sagte Norak leise und dachte an das, was die Amme ihnen erzählt hatte.
    »Bitte?«
    »Ihr sagtet, Ihr kennt den Namen dieser Person nicht. Ab heute könnt Ihr sie › Armin ‹ nennen.«
    Der Ohab nickte und fuhr fort. »Danach werden zwei kommen und die Quelle finden. Diese zwei seid Ihr. Euch folgen vier weitere Dihati, die helfen, die Quelle zu schützen und zu verwahren. Ihr müsst die Quelle in den Kerker bringen. Dort kann das Böse sie nicht finden.«
    »In einen Kerker?« Norak hob verwundert die Augenbrauen.
    »Ja. In einen Kerker, den die Dihati speziell für das Böse errichten.«
    »Wie sollen wir einen Kerker bauen, der das Böse gefangen hält?«
    »Kommt Zeit , junger Freund, kommt Rat.«
    * * *
    Der Ohab ließ es in Bezug auf den Kerker darauf bewenden. Sie saßen sich eine Minute lang schweigend gegenüber. Dann ergriff Norak das Wort. »Was die Sprachen betrifft, sind wir vom Thema abgekommen. Wir kennen die Bedeutung der einzelnen Wörter nicht. ›Ohab‹ heißt vermutlich ›Ältester‹ oder ›Oberhaupt‹, ›Dihati‹ habt Ihr uns schon erklärt, aber was ist mit ›Ontru Ulelu‹ oder ›Biwda’ Gef‹?«
    »›Biwda’ Gef‹ bedeutet ›Bewacher des Kerkers‹ und ›Ontru Ulelu‹ sollte Euch beiden schon aufgegangen sein: ›die Höhle der Eule‹.«
    Norak schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Langsam ergab es einen Sinn.
    »Nun, Ohab«, meldete sich Eric zu Wort, »habt Ihr irgendwelche Ratschläge für unser weiteres Vorgehen?«
    »Ihr kennt Euren Auftrag. Wenn die Eule Euch riet, das Erz der Verdammten zu suchen, so tut es. Ich selbst wusste nicht, dass es wirklich existiert.«
    Diesen Spruch waren die beiden langsam leid.
    »Für Dich, junger Zauberer«, der Ohab deutete dabei auf Norak, »habe ich noch etwas. Es wird sich als sehr nützlich erweisen, da bin ich mir sicher.«
    * * *
    Norak verstaute die Bücher und Schriftrollen über Magie in seinem Rucksack. Sie waren das Geschenk des Ohabs. Sie hatten den Rest des Tages in dem Bergdorf verbracht und hier übernachtet.
    Norak hatte begierig die Lektionen aufgesogen, die der Ohab ihn über Magie lehrte. Jetzt war es an der Zeit weiterzureisen.
    Das ganze Dorf versammelte sich zum Abschied und wünschte ihnen Glück. Der Ohab schüttelte beiden die Hände. Zu Norak gewandt sagte er »Vergiss nicht, was ich Dich über die Elemente gelehrt habe. Nicht nur ein Element steht gegen ein anderes, wie Feuer und Wasser. Jedes der drei anderen ist gegen ein Dich angreifendes Element einsetzbar. Manchmal sogar alle vier. Oft sind sie nur in der Kombination wirksam. Stehe einmal einem Luftkobold gegenüber und Du verstehst, was ich meine.« Norak nickte. Er würde diese Worte beherzigen.
    Dann brachen sie auf. Nach fünfzig Schritten rief der Ohab ihnen nach. »Das Licht wird Euch geleiten.« Die Freunde drehten sich fragend um. Doch der Ohab wandte ihnen bereits den Rücken zu und ging in Richtung Felsüberhang davon.
    »Was sollte das nun wieder?«, fragte Norak.
    »Dieser Mann ist merkwürdig. Da fällt mir ein, wir haben gar nicht gefragt, was der Kreis ist«, stellte Eric fest.
    Norak seufzte. »Was soll’s. Komm mit. Dafür ist es jetzt zu spät. Vermutlich erfahren wir es noch früh genug. He, wir sind die Dihati.«
    Erics Begeisterungsstürme über diese Erkenntnis hielten sich in engen Grenzen. Er sah seinen Freund missmutig an, dann drehte er sich um und trottete vorneweg. So machten sich die zwei wieder auf den Weg.

13
    Wieder ist er von dem Schimmern der Wände fasziniert. Abermals sitzt der alte Mann ruhig auf seinem Platz. Nach wie vor kommt ihm dieses Gesicht vertraut vor. Aber weiterhin verweigert ihm sein Gedächtnis die Erkenntnis. Der alte Mann spricht. »Die Höhle der Eule war nur die erste Etappe. Hört auf das Federvieh, sonst erreicht Ihr nicht das nächste Ziel! Findet die Feuerhöhle. Zweifelt nicht, Ihr seid ganz nah!«
    * * *
    Norak erwachte. Eric hielt

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