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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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waren.
    Ihre Kampferfahrung beruhte auf Gegnern aus Fleisch und Blut. Aber dies war weder der Ort, noch die Zeit sich über fehlendes Fleisch zu beklagen.
    Der vorderste Skelettkrieger trat einen Schritt vor und hob seinen Beidhänder. Noraks Lichtkugel offenbarte das matte Weiß der Klinge. Selbst das Breitschwert bestand aus einem Knochen.
    Die dunklen Augenhöhlen seines Gegenübers fixierten Norak. Die Worte zu dem Zauber fielen ihm nicht ein, während seine Hände schon wild gestikulierten. Der Knochenmensch hielt unbeirrt auf ihn zu und schwang seine Waffe. Norak sah das Knochenschwert auf sich zukommen.
    Eric reagierte schnell. Er schlug die flache Seite seiner Axt gegen die Rippen des Kriegers. Dessen Knochen krachten gegen die Felswand und das Schwert verfehlte Norak.
    Norak stieß die angehaltene Luft aus und dankte stumm seinem Freund. Er schloss die Augen und sein Atem verbannte die Furcht. Da waren sie – die Worte!
    Leere Augenhöhlen funkelten Eric an. Das Skelett rappelte sich auf und hob erneut das Schwert. Ein weißes Feuer fraß sich durch den Brustkorb des Knochengerüsts und der Schreck löste die Waffe aus seinen Fingern. Das Feuer nahm Besitz von seinen Rippen und sprang auf Arme, Beine und Kopf über. Eine blendende Flamme verzehrte das Gerippe. Sein Kiefer klappte auf, doch die fehlenden Lungen versagten ihm das Röcheln.
    ›Reinigendes Feuer‹ nannte Noraks Großvater diesen Spruch. Zurückblieb ein Knochenschwert und Asche. Glühende weiße Asche.
    Blieben drei Skelette und ein Ghul. Und die verschwendeten keine Zeit. Zwei Skelette traten ihnen gegenüber, das dritte rannte davon. »Verstärkung!«, blitzte es durch die Köpfe der beiden Freunde. Sie hassten Knochenmenschen.
    Noch jemand machte auf sie aufmerksam – der Ghul. Ein ansteigendes zirpendes Geheul quälte sich aus seiner Kehle. Sanft wie eine gezackte Schneide riss es durch die Ohren der Freunde.
    Eric ließ Axt und Schild fallen und probierte das Knochenschwert. Er war viel zu vernarrt in Waffen, um sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen.
    Obwohl schwerer als erwartet, schwang er das Breitschwert über sein Haupt. Das Echo des Ghuls wanderte durch die Gänge, das Schwert sauste auf seinen Schädel zu. Trotz des behäbigen Schwungholens wich der Ghul nicht aus. Wie ein Wolf schloss er beim Heulen die Augen.
    Mit brachialer Gewalt und dem Schimmern dunkler Magie durchbrach das Schwert die Schädeldecke des Aasfressers und stoppte erst bei Kontakt mit dem Höhlenboden. Überrascht durch die mit Magie verstärkte Energie des Schwertes verlor Eric das Gleichgewicht. Er fiel, ähnlich den beiden Hälften des Ghuls, zu Boden.
    Zwei Skelette standen Norak im Weg, um das dritte an der Flucht zu hindern. Sein schrulliger Großvater war nicht besonders angesehen gewesen. Schuld daran waren Aussprüche wie ›Ein Feuerball zur rechten Zeit, schlichtet schnell den größten Streit.‹ Genau diese Art Humor hatte er an seinem Großvater so geliebt.
    Vergöttert hatte er ihn, als er ihm den Feuerballspruch beibrachte. Er war zwar weniger effektiv als das Reinigungsfeuer, dafür konnte Norak aber damit im engen Gang beide Skelette aufhalten.
    Die Skelettkrieger standen dicht an dicht. Der Feuerball schlug zwischen ihnen ein und die Krieger taumelten angesengt zurück.
    Doch Noraks Kräfte schwanden. Sie reichten nur noch für einen einzigen Spruch und mit dem musste er das fliehende Skelett aufhalten. Sein Großvater hatte ein Faible für Feuer gehabt. Der fliehende Krieger sollte das gleich merken.
    Der Gang war lang und gerade. Norak hatte Sichtkontakt und das genügte. Er konzentrierte sich. Die anderen beiden Krieger drangen wieder auf ihn ein. Diese Gefahr musste er ausblenden – und es gelang.
    Tanzende Feuersäulen ragten vor dem flüchtenden Skelett empor und versperrten den Weg. ›Feuersturm‹ nannte sein Großvater das. Leider hatte Norak die Distanz zwischen Feuerwand und Skelett zu groß gewählt. Das Knochenvieh sollte in den flammenden Tod hineinlaufen. Doch es stoppte kurz davor und kehrte um.
    Norak brach erschöpft zusammen. Gerade noch rechtzeitig, sonst hätte ihm ein ebenso verrußtes wie verärgertes Skelett mit seinem Hieb den Kopf abgetrennt.
    Eric war wieder auf den Beinen. Eine Zweihänderwaffe machte ihn auf engem Raum zu unbeweglich im Kampf gegen zwei Gegner. Also warf er das Knochenschwert weg und hob Schild und Axt wieder auf. Er stellte sich den zwei Skeletten entgegen und verfluchte das dritte, das

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