Dihati Qo – Die, die sind
Kontrolle.
Eric befahl seinen Fäusten sich zu öffnen, das Schwert fallenzulassen – aber sie gehorchten nicht. Der Dämon, der die Gerippe am Leben erhielt, bemächtigte sich seiner. Er war Teil des Schwerts. Er schrie danach, Eric zu benutzen.
Erics Kiefer knirschten aufeinander. Er musste kämpfen – gegen den Hünen und gegen das Schwert. Doch gegen beide Gegner konnte er nicht bestehen. Eric konzentrierte seinen Willen – der Dämon brach ihn. Das Schwert befahl Eric zu handeln. Und es kannte nur eine Strategie.
Hass brüllte aus ihm heraus und Erics Körper stürzte sich auf seinen Gegner. Norak traute seinen Augen nicht. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit führte Eric Schlag auf Schlag. Dem Hünen blieb keine Zeit zu parieren; er war zu langsam. Eric traf ihn an der Schulter. Fleisch riss, Knochen splitterten.
Eric gefielen die Schreie, das Brechen von Knochen, das Spritzen von Blut. Langsam und genüsslich galt es, das Opfer zu verstümmeln. Seinen nächsten Hieb platzierte er auf das Knie. Er fand dieses Ziel passend.
Erics Irrwitz holte erneut aus, als ihn die Wassersäule fortspülte. Das tosende Nass hob Eric empor, spie ihn aus und knallte ihn zu Boden.
Der Aufprall presste die Luft aus seinen Lungen, doch das Heft blieb fest umklammert. Einer der umstehenden Männer hob seinen Knüppel und brach Erics Schwertarm und mit ihm die Umklammerung des Dämons. Eric krümmte sich. Der Knochen lag nutzlos im Staub.
* * *
Eric erwachte auf einem Tisch in einer Gaststätte. Sein Arm war mit Kräutern gegen die Schwellung umwickelt. Er pochte und Eric spürte, wie der Knochen wieder zusammenwuchs. Ein einfacher Zauber für einen Heiler.
»Wie geht es dem Hünen?«, schnellte Erics Besorgnis hoch.
»Du hast ihm übel mitgespielt, aber er wird es überstehen. Sein Bein könnte steif bleiben.«
Norak hatte ihm geantwortet. Eric senkte beschämt den Kopf. »Ich weiß nicht wieso …«, begann er.
»DAS DÄMONENSCHWERT!«, schrie eine überschnappende Stimme. »Ihr habt die Ausgeburt der Hölle in Euren Händen geführt und wundert Euch, warum dies geschehen konnte? Perversion in Magieform!« Kallap sprang auf die Bank und nahm Erics Kopf zwischen seine Hände. Er stierte ihm in die Augen. »Wusstet Ihr denn nicht, mit was Ihr da spielt? Ein Knochen gehärtet in der glühenden Hitze der Unterwelt, in den schwefligen Feuern der Hölle! Niemand kann dieses Schwert schwingen, ohne dass der Dämon von einem Besitz ergreift.«
»Dann vernichtet es!«, flehte Eric.
»Das kann ich nicht«, antwortete Thorhammer resigniert. »Niemand kann es. Wir haben es versucht. Keinen Kratzer können wir ihm zufügen. Und es weigert sich zu brennen.«
»Werft es weg, vergrabt es. Das darf nie wieder passieren!«
»Stimmt, junger Kämpfer. Aus diesem Grund müsst Ihr es behalten. Wenn ein anderer es zufällig findet – nicht auszudenken, was dann passiert.« Kallap schüttelte seine weiße Mähne. »Ihr habt es genommen, Ihr seid dafür verantwortlich. Tragt es immer bei Euch. Benutzt es nie! Und sorgt dafür, dass es kein anderer benutzt.«
Eric fing an zu weinen. Norak versuchte seinen Freund zu trösten, doch Eric schüttelte ihn ab.
Die anderen Männer und Frauen in der Taverne schauten betreten weg. Norak wandte sich zum Schmied und legte ihm die Hand auf die Schulter. Entsetzt sprang Kallap von der Bank und außer Reichweite. »Nein«, fauchte er »Nicht Du!«
»Entschuldigt, ich weiß, ich bin schuld an dieser Misere. Ich hätte nicht Euren Ofen angreifen dürfen und es tut mir leid. Wir alle haben ein wenig überreagiert.«
»Ach, ›überreagieren‹ nennt man es also, wenn brave Bürger sich ihrer Haut erwehren. Geh weg! Ich weiß, wer Du bist und ich weiß, was Du willst. Ich mach das nicht noch mal durch. Die Leute halten mich für verrückt, aber ich weiß, was ich erlebt hab.«
»Bitte, Ihr müsst uns helfen.«
»MÜSSEN? Hör zu junger Mann. Ich muss gar nichts! Mein Beitrag ist geleistet! Dieses vermaledeite Schwert habe ich geschmiedet. Noch mal fall ich nicht auf Dich herein.«
»Ich weiß nicht, was Euch damals widerfahren ist, aber wenn Ihr uns nicht helft, dann …«
»Ich kann Euch nicht helfen. Ich hab ihn weggeschickt.«
»Bitte? Wen habt Ihr weggeschickt?«
»Den alten Trottel Jakob. Er wollte mir dieses magische Zeug da andrehen. Ja, ja schau nicht so, verrückt mag ich sein, aber ich weiß genau, warum Ihr hier seid.«
»Wohin habt Ihr ihn geschickt?«
»Wahrscheinlich ist er zu
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