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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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von einem Dämon, der vom Träger des Schwertes Besitz ergreift. Dies hier, « er schwang die Axt in den Händen, »dies ist von Menschenhand erschaffen. Gewiss, es ist Erz aus dem Schlund der Verdammung. Doch das Böse benutzt die Waffen des Guten, wenn es zu seinem Vorteil gereicht; also warum es nicht mal mit seinen eigenen Waffen schlagen?« Kallaps Augen zwinkerten verschlagen. Norak gab zu, dass da etwas dran war; nur beruhigte es ihn keineswegs.
    »Wir haben sowieso keine andere Wahl. Wann hatten wir die je?« Eric trat zu den beiden heran. Der Vorfall mit dem Knochenschwert quälte seine Gesichtszüge. Er nahm die Axt aus Kallaps Händen. »Ohne weitere magische Unterstützung kommen wir nicht voran. Entweder das, « er hielt die Axt hoch, »oder das Knochenschwert. Ich verfüge über keine andere Magie und mir persönlich fällt diese Wahl leicht.«
    Norak nickte. »Du hast recht. Entweder mit Hilfe des Erzes oder – gar nicht.« Seine Bedenken wischte er damit allerdings nicht vom Tisch.
    »Ja, wenn Licht Euch geleiten würde, aber so …« Kallap seufzte, schüttelte den Kopf und drehte sich um, als wolle er gehen.
    Wie ein Blitzschlag traf Norak die Erkenntnis. »Was sagtest Du eben?«
    Kallap drehte sich tatsächlich um. Norak hatte befürchtet, er hätte bereits genug von dem Magie-Schnickschnack.
    »Licht, Licht müsste Euch geleiten«, sagte er, als sei dies eine Selbstverständlichkeit.
    »Welches Licht?«, hakte Norak nach. »Das Licht des Schwertes, das Ihr für Gennoh schmiedetet?«
    »Ja, natürlich. Das Seraphenschwert, welches ich für Dich schmiedete. Ich hoffe, Du hast es nicht verlegt, oder?«
    Daraufhin wendete er sich endgültig von ihnen ab. Nur Sprachfetzen, die er vor sich hinmurmelte, drangen noch an ihr Ohr. »Ja, ja, wenn man andere Welten bereist, sollte man seine Schwerter nicht verlieren. Vor allem, wenn diese Schwerter anderen den Verstand gekostet haben, aber wen kümmert das schon …« Den Rest verstanden sie nicht mehr. Er hatte sich zu weit entfernt.
    »Was sollte das?«, wollte Eric wissen.
    »Erinnerst Du Dich nicht? Genau das hatte der Ohab zum Abschied uns hinterhergerufen. › Das Licht wird Euch geleiten.‹ «
    »Ja, stimmt! Die Eule hatte das Licht auch erwähnt. Du meinst …«
    »Ja. Das Schwert des Lichts. Das ist es, was wir brauchen.«
    »Aber woher nehmen?«
    »Eine gute Frage«, gab Norak seinem Freund recht. »›Wenn man andere Welten bereist.‹ Die Zwölf hatten eine andere Welt bereist.«
    »Und deren Zugang wäre wo?«
    »Wir beide wissen, dass es hier eine Menge Wesen gibt, die nicht in diese Welt gehören.«
    »Das Burr-Thal«, sagte Eric. »Dort kommen den Gerüchten zufolge die Monster und Dämonen her. Du hast recht. Vielleicht gibt es einen Zugang dort. Nur die Chance das Schwert zu finden, dürfte gering sein.«
    »Waren das unsere Chancen bis jetzt nicht immer?«
    »Wie wahr! Wollten wir nicht ohnehin in dieses Tal? Jetzt, wo wir das Erz haben und unser einziger Anhaltspunkt der Bauer Johann ist? Der befindet sich im Burr-Thal.«
    Norak nickte abermals. Alle Wege führten sie zu diesem einen Ort. War es das, was man Schicksal nannte? Norak war zu müde, um über diese Frage zu philosophieren. Eine Antwort hätte ihm sowieso nichts gebracht. Keine angenehme Reise stand ihnen bevor. Aber wenigstens hatten sie ein Ziel vor Augen – neben dem sicheren Tod.

20
    Die Dämmerung brach herein und das Burr-Thal erstreckte sich vor ihren Augen, eingezäunt von Palisaden. Tobin, der rote Herold, hatte sich geirrt. Es gab keine Magiebarriere. Der Palisadenzaun bot ausreichend Schutz. Ohnehin konnte nur eine Handvoll Leute dumm genug sein, hier eindringen zu wollen. Norak fielen sogar nur zwei ein.
    Eric rieb das Narbengewebe auf seiner linke Wange. Eine Bestie hatte mit ihren Krallen sein Gesicht zerfetzt – und dafür bezahlt. Im Gegensatz zu Eric hatte sie keinen Freund gehabt, der sich auf Heilmagie verstand.
    Der Kampf gab Eric die unwillkommene Gelegenheit, seine neue Streitaxt zu erproben. Sie war perfekt ausbalanciert. Er konnte sie mit einer Hand schwingen und seine Wendigkeit dadurch ausspielen. Und im Gegensatz zum Knochenschwert wollte die Axt nicht von ihm Besitz ergreifen.
    Um ins Burr-Thal vorzudringen, wollte er allerdings auf ihren Einsatz verzichten. Die Holzmauer verwehrte ihnen den Zutritt. Sie konnten mit etwas Glück sowohl an den Ring, als auch mit etwas mehr Glück an das Seraphenschwert gelangen. Voraussetzung war, jenseits dieser

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