Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
Vom Netzwerk:
Leuten den Schädel einzuschlagen, nur weil sie ein wenig kleiner als andere waren.
    Aber auch die Gnome waren von Noraks Kunststück beeindruckt. Er sah aus, wie einer von ihresgleichen. Nur Norak kam nichts verändert vor. Er blickte an sich herab und es war noch alles da, wo es hingehörte. Auch an Größe hatte er nicht eingebüßt. Es sollte ihm recht sein. Wenn es funktionierte, dann hatten sie endlich mal einen Plan A, der aufgehen konnte.

35
    Mit finsterer Miene führte der Hauptmann den kleinen Trupp an. Jede Nachfrage wiegelte Gopolan barsch ab und schob den Fragesteller beiseite. Die meisten Gnome jedoch nickten wohlwollend, wenn sie hinter Gopolan die Gefangenen erblickten. Ein Ratsältester des Schelms und einer der Fremden – zum Glück nicht der Magiebegabte.
    Doch ebenso lag Besorgnis in ihren Gesichtern, eben dieser Zauberkundige könnte kommen, um seinen Freund zu befreien. Den Schluss des Zuges bildete ein Gnom, den zuvor noch keiner gesehen hatte. Das brachte die letzte Truppenverstärkung so mit sich – zu viele neue Rekruten.
    Die vier schritten zum Haupteingang des Turms, was für Eric und Norak eine neue Erfahrung war. Sonst zogen sie es vor, Hintereingänge zu benutzen, auch wenn sich diese in luftiger Höhe befanden.
    »Die Gefangenen sollen im Turm verwahrt werden, bis wir sie dem Narren übergeben können.« Schroff und ohne Gruß wandte sich Gopolan an die Wachen vor der Tür. Diese sahen sich fragend an.
    »Die Order lautet, niemandem Einlass zu gewähren, bis der Narr, oder einer seiner Abgesandten eintrifft.« Der Befehlshaber der Türwache pochte auf seine Befehle.
    »Gute Idee! Wir schaufeln ein Loch hier draußen und schmeißen sie rein und schaufeln es wieder zu. Wenn sich ihre Lungen dann mit Sand gefüllt haben, wird der Narr bestimmt großen Spaß bei ihrer Befragung haben!« Gopolan spielte sich erbost auf. »Seid Ihr von Sinnen? Meint Ihr, ich kann Kindermädchen spielen? Ich muss zurück zu meiner Truppe. Die beiden in den Turm gesteckt und ein Aufpasser genügen völlig. Wir schnüren sie so zusammen, dass sie sich nicht mehr bewegen können und wenn der Narr kommt, kann er sie gleich in eine Truhe packen und mitnehmen.«
    Die Wachen prusteten vor Lachen bei dem Gedanken, wie der Narr zwei große Truhen hinter sich herzog. Trotzdem blieb der Befehlshabende stur. »Tut mir leid. Wir haben unsere Befehle. Sie können nicht rein.«
    »Kommt schon«, flehte Gopolan. »Das ist das einzige Gefängnis, was ich weit und breit sehe. Entweder halten sie diese Mauern oder keine.«
    Die Wache verkniff das Gesicht.
    »Soll ich sie frei rumlaufen lassen?«, bohrte Gopolan nach.
    Die Wache trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Oder hier draußen anpflocken? Dann hast Du sie immer im Blick und kannst drauf aufpassen, dass sie nicht abhauen.«
    »Schon gut, schon gut!«, entgegnete der Befehlshabende barsch. »Bring sie rein. Schnür sie aber gut fest. Wenn sie sich nur einen Zoll bewegen können und dem Narren auf die Füße spucken, mache ich Dich dafür verantwortlich.« Der Befehlshabende delegierte gerne Verantwortung, aber Gopolan nickte nur knapp. Dann gingen die vier hinein.
    * * *
    Wieder im Turm! Zum zweiten Mal näherten sich die Freunde ihrem Ziel. Die unterste Ebene des Turms beherbergte an die zwanzig Soldaten, die sich gerade ausruhten oder Würfel spielten. Die Wache im Turm war weniger gewissenhaft, als die außerhalb. Gopolan ging ohne Zögern Richtung Treppe. »He, warum bringst Du sie nach oben?«, fragte eine Stimme hinter ihnen.
    »Damit sie nicht so einfach abhauen können.« Diese ebenso knappe wie nichtssagende Antwort musste genügen, denn Gopolan ging einfach weiter. Niemand hielt ihn auf.
    Im oberen Stockwerk debattierten gerade drei Hauptleute. Sie beugten sich über einen Holztisch auf dem fein säuberlich Karten, Pergamente und Essensreste verstreut waren. Die Herrschaften schauten hoch und erkannten Gopolan als unerwünschte Person, kaum dass er durch die Öffnung kam.
    »Was um alles in der Welt machst Du hier?« Zornesröte schoss dem Sprecher ins Gesicht.
    »Mich rehabilitieren.« Gopolan blieb ruhig und gelassen, als mache er so etwas jeden Tag.
    »Rehabilitieren? Ist Dein Hirn vom Patrouillendienst versandet? Wie möchtest Du das denn anstellen?«
    Gopolan deutete hinter sich. Die beiden Gefangenen kamen die Treppe hoch und die Hauptleute hatten Mühe ihre Kinnladen nicht auf den Boden knallen zu lassen.
    »Das kann doch nicht wahr sein. Wie zum

Weitere Kostenlose Bücher