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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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…?« Der Sprecher war vollkommen perplex. Erst sah er sich Retsetlee an und blieb dann staunend vor Eric stehen. Norak, immer noch in der Gnomillusion gewandet, zwängte sich an ihnen vorbei und blieb neben dem zweiten der Hauptleute stehen. Gopolan nutzte die Gunst der Stunde, um sich neben den gaffenden Dritten zu stellen.
    »Und Du glaubst, damit kriegst Du Deinen Posten zurück?«, platzte es schließlich aus dem Ersten heraus, der Gopolans frühere Position geerbt hatte. Hitzig fuhr er zu Gopolan herum. Sein Zorn blitze dem ehemaligen Hauptmann entgegen.
    »Nein«, antwortete Gopolan. »Ich strebe nach höheren Aufgaben.«
    Auch wenn diese Antwort den neuen Hauptmann nicht umgehauen hatte, Eric tat es auf alle Fälle. Ein gezielter Hieb Gopolans bettete den Zweiten unsanft zu Boden und Norak hielt dem Letzten seinen Spieß an die Kehle. In Wirklichkeit war es sein Schwert, aber die Illusion gaukelte dem Hauptmann etwas anderes vor. Wobei es ihm einerlei sein konnte, welchem Gegenstand das spitze Ende gehörte.
    »Wie viele Männer sind in den oberen Stockwerken?«, blaffte Gopolan den Gefangenen an.
    Der Hauptmann schluckte, soweit dies Noraks Klinge zuließ. »Dreißig Mann.«
    »Wie wird der Zugang zum obersten Stockwerk reguliert?«
    »Ohne die Losung kommt man nicht hoch.«
    »Die verrätst Du uns doch freundlicherweise, nicht?«
    Der Gefangene schielte in Noraks Richtung und dessen süffisantes Grinsen behagte ihm gar nicht. »Hitzeflimmern.«
    »Nicht gerade originell.« Gopolan nickte und Norak befreite den übriggebliebenen Hauptmann von seiner schweren Verantwortung, indem er ihm den Schwertknauf gegen die Schläfe stieß.
    * * *
    Norak und Gopolan gingen allein die weiteren Stockwerke nach oben. Gopolan erklärte jedem Wachmann, er solle ja auf seinem Posten bleiben, ein Angriff stehe unmittelbar bevor. Es war nicht gut, wenn jemand über die bewusstlosen Hauptleute samt Eric und Retsetlee stolperte.
    Unter den verkohlten Resten der Falltür angekommen, rief Gopolan nach oben »Wir haben eine wichtige Meldung zu machen. Wir müssen hoch. Lasst die Leiter runter.«
    »Die Losung«, kam es von oben.
    »Hitzeflimmern«, schallte es von unten zurück.
    Es kam keine Leiter. Stattdessen lauschten sie dem alarmierenden Geläut einer Glocke. Ein kurzer Blick aus dem Fenster verriet, dass alle Wachen draußen mit erhobenen Waffen Richtung Turm eilten. ›Hitzeflimmern‹ war zwar nicht originell, aber durchaus effektiv, um Eindringlinge aufzuhalten.
    * * *
    Warnrufe und Glockengeläut aus den oberen Etagen. »Mist!«, fluchte Eric. Nicht schon wieder. Sein Kopf ruckte zur Bodenöffnung. Von dort stürmten die Soldaten nach oben. Sein Blick flog zur Decke. Die Wachen oben beschlossen, nach den Hauptleuten zu sehen. Erics Instinkte brüllten wie ein umzingeltes Raubtier. Er hörte auf sie und brach aus.
    »Folgt mir«, rief er Retsetlee zu und sprang auf die Stufen nach hoch.
    * * *
    »Verdammt!«, zischte Norak. »Warum ist die Luke so weit oben? Man müsste einfach hochspringen können.« Kaum hatte er es zu Ende gedacht, sprang er auch schon. Aus dem Stand in die Höhe durch die Luke mit einer sicheren Landung auf dem Boden der höhergelegenen Etage. Abermals waren die Wachen auf dieser Ebene starr vor Schreck, auch wenn diesmal Norak und nicht Eric vor ihnen stand.
    * * *
    Die meisten Soldaten überrannte Eric, viele schob er beiseite, nicht alle konnte er schonen. Das tat ihm leid, aber es ging um sein Leben.
    Retsetlee heftete sich an Erics Fersen, um ja nicht von Feinden eingekesselt zurückzubleiben. Auf der Ebene unter der Falltür angekommen, sahen sie Gopolan mit gezücktem Kurzschwert und einer Schar Wächter, die, anstatt ihn anzugreifen, wie gebannt auf die Luke starrte. Ein fragender Blick in Richtung Gopolan und Eric bekam seine Antwort.
    »Er ist einfach hochgesprungen. Es ist unglaublich. Ich kann es nicht fassen. Einfach durchgesprungen.«
    Die neuentdeckten magischen Fähigkeiten des guten Norak fingen an, Unbehagen in Eric auszulösen. Schön, dass Norak der Situation gewachsen und den Gnomen überlegen war, doch bereiteten die Ausmaße seiner Macht Eric mit der Zeit Sorgen.
    * * *
    Norak dagegen hatte keine Sorgen. Die Wachen ihm gegenüber dafür umso mehr. Sie flehten Norak an, sie zu verschonen.
    Noraks Lippen verzogen sich zu einem gnadenlosen Lächeln. Konnten diese Leute wirklich so dumm sein, auf Erbarmen zu hoffen?
    Norak hielt inne und schüttelte seinen Schädel, um seine

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