Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
durchbrach und sie in Flamme aufgehen ließ. Wieder stank es nach Schwefel und nach verbranntem Fleisch, der Geruch hüllte das ganze Dorf ein.
Als nun weitere Ads aus einer anderen Richtung in Scharen auf sie zugelaufen kamen, bemerkten sie wie aussichtslos ihre Situation war. Zwar war ihnen Zandra und eine weitere Zentaurin mit Pfeil und Bogen zur Hilfe geeilt und zertraten mit ihren Hufen die zu Boden gefallen Ads, doch weiter zu kämpfen war nutzlos.
Nach kurzer schreiender Absprache griffen Zandra und ihre Freundin im Lauf nach den Schützlingen, schwangen sie sich auf den Rücken und ritten mit ihnen zu dem verbotenen Waldstück. Ihr Ritt war überaus schnell und sie brauchten nicht lange bis dorthin.
Einige Male rutschten sie vor Erschöpfung aus oder stolperten über die herausragenden Wurzeln.
„Tut mir wirklich leid“, hechelte Zandra und der Trupp war sich einig, dass dies nicht so schlimm sei, solange sie nicht hinunter fielen.
Als ihnen sich eine gerade Fläche des Waldes anbot setzten die Zentaurinnen die Mädchen ab und Jazz erleuchtete mit dem Beutel, wie mit einer Laterne den weiteren Wald. Etwas nervös hielten Jenny und Nathalie Ausschau nach den mysteriösen Wesen und waren beruhigt, dass diese sich nicht zeigten.
„Was ist los?“ Jazz wurde unruhig und ihre Blicke erforschten knorrige, deformierte, dicke Bäume und dichte Sträucher. „Das ist wie in einem Horrorfilm!“, flüsterte sie und griff mit der anderen Hand nach ihrer Axt. Doch was war schlimmer? Dieser unheimliche Wald oder die Schar Ads der nun mit Fackeln ihre Fährte aufnahm und den Trupp auslöschen wollte.
Mina lachte und machte sich über die Ads lustig. „Wie feige diese Missgeburten doch sind!“, nun hatte sie Jazz wieder an ihr Schicksal erinnert und sie fuhr Mina an.
„Feige also, es ist sehr überraschend es aus deinem Mund zuhören.
„Hey!“, verteidigte sich Mina leicht aggressiv. „Ich habe dich nur schützen wollen Ok.“
Nathalie ging dazwischen und fragte worüber sie sich stritten. An den Blicken der anderen konnte Jazz sofort ausmachen, dass sie alle über Minas Schicksal bescheid wussten.
„Ihr habt es alle gewusst? Welche Ironie und ich stand vollkommen im Dunklen. Ihr könnt mich alle mal!“, darauf setzte sie sich von der Gruppe ab und ging fluchend und wütend einfach weiter.
„Du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen..“
„Doch!“, unterbrach Zandra Mina. „Wir haben uns hier lang genug aufgehalten, ihr werdet weiterziehen und wir versuchen sie abzulenken.“
„Denk noch nicht einmal daran!“, fuhr ihr Mina zischend über die Lippen.
„Wir danken euch dass ihr diese Bürde auf euch nehmt und darum werden wir euch den Rücken stärken“, der scharfe Unterton in Zandras Stimme gefiel keinem der Mädchen.
„Ich wünsche euch alles Gute. Bitte denkt nicht weiter über uns nach!“ Zandra und ihre Stammesfreundin stellten sich auf ihre Hinterhufe, umklammerten ihre Bögen und ritten der Adscharr entgegen und Mina streckte traurig eine Hand nach ihnen aus.
„Sollen wir nicht doch nochmal zurück?“ Jenny musste es los werden, doch Nathalie griff ihr sofort ans Handgelenk. „Du weißt dass es nicht geht und es auch keinen Sinn mehr machen würde.“ Mina bat sie aufzuhören und fand es unnötig jetzt darüber zu sprechen, vor allem weil man wusste dass das Dorf dem Untergang geweiht war und der Geruch von verbranntem Fleisch sie langsam erreichte.
„Wir können es nicht mehr ändern“, sagte sie ruhig, „auch Jazz und ich haben den Stamm der Kalyet und Zandra und ihr Volk ins Herz geschlossen. Aber es wäre reiner Selbstmord.“
Darauf senkte sie ihren Kopf und folgte ihrer Freundin. Zum letzten Mal schauten sich die Amazonen mit Tränen in den Augen um und erspähten durch die Bäume und Sträucher das brennende Dorf.
„Wir werden es zu Ende bringen!“, dachte Jenny laut und Nathalie war der selben Meinung und nahm ihre Amazonenschwester in den Arm und kurz darauf schritten sie weiter.
Das Wetter hatte sich geändert, der Regen ging langsam in Schnee über und die Mädchen zogen mit eng angezogenen Ponchos weiter. Der Wind war kühler geworden und erschwerte ihnen weiter voran zukommen.
Wie es schien verließ sie ihr Glück, die Ads waren ihnen immer noch auf den Fersen, der Beutel war erloschen und desorientiert blieben sie stehen. „Und was nun?“ Jazz war immer noch leicht wütend, schüttelte den Beutel und machte darüber Witze, dass er vielleicht
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