Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
dem Auto?“ Die Männer lachten leise auf. „Was ist daran so lustig?“, wollte Mina wissen.
„Wir haben keins. Andere Freunde wollen nicht nach Kolem und leihen uns ihres nicht, sie halten nichts von Kolem.“
„Das verstehe ich jetzt nicht“, unterbrach Jenny und schnell wurde ihnen erklärt, dass Kolem für viele das reinste Schlaraffenland sein musste. „Verbotenes Glücksspiel, feinster geschmuggelter Alkohol, willige Frauen die wenig kosten..“, jetzt gerade widerte Jack die Mädchen an.
„Also eigentlich ein Paradies für Männer!“ beendete Mina abwertend. „So kannst du es auch nennen. Einigen Freunden, von uns wurde sogar nach besonderen Besuchen im “Jen“, verboten nach Kolem zu fahren.“
Dies interessierte wirklich keines der Mädchen, aber da sie die Männer brauchten, hörten sie einfach weiter zu. „Naja, einige hatten ihre Frauen oder Freundinnen im Jen betrogen. Wenn ich ehrlich bin, hat Jen auch eine echt scharfe Auswahl“, Leo lachte.
„Und was für eine.“
„Es ist ein Puff hab ich recht?“ Jazz Mund formte sich zu einem aufgesetzten Lächeln.
„Natürlich, an was hast du denn gedacht? Etwa an einen Bonbonladen?“ Jazz aufgesetztes Lächeln erlosch sofort, stattdessen schoss ihr das Blut in den Kopf. Nun fiel ihr wieder ein, wie oberflächlich die Menschen doch eigentlich waren.
Obwohl sie im Amazonendorf durch das Training und den Lebensstil etwas an Gewicht verloren hatte, schien sie in deren Augen immer noch zu kräftig zu sein. „Was würden die Arschlöcher denn sagen, wenn sie meinen knorrigen Unterarm sehen würden? Oder ich den in ihren widerlichen...,“ Jazz schüttelte den Kopf und bevor sie Leo kontern konnte, legte Mina Leo wieder die Klinge auf die Schulter.
„Noch so ein Ding und ich schäle dir das Fleisch von den Knochen. Was sieht dann wohl besser aus?“ Leo graulte von dieser Vorstellung und kleinlaut entschuldigte er sich bei Jazz, aber sie tat so, als hätte sie alles überhört und ging still neben Mina her. Sie liebte Minas kleine aggressive Andeutungen.
Weitere fünfzehn Minuten waren vergangen, als sie endlich die Haltestelle für den sogenannten Sammelbus erreicht hatten. Die Straßenlaterne die auf die Haltestelle zeigte, ließ den Schnee wie kleine Diamanten aufblitzen und enthüllte leider auch das Aussehen der Männer. Erst fuhren die beiden zusammen, als sie den mit Blut befleckten Poncho von Jazz erblickten. Noch bevor die Männer einen Blick auf ihren hölzernen Unterarm werfen konnten, versteckte sie ihn schnell hinter ihrem Rücken. „Kleiner Unfall!“, nuschelte sie und Jack und Leo fragten nicht weiter nach. Dennoch waren sie positiv von den Mädchen überrascht, die Mädchen hatten sich dagegen nicht zu viel erhofft. Jack und Leo sah man deutlich an, dass sie nicht wirklich besonders viel Wert auf ihr Aussehen legten.
Ihr rotes und braunes kinnlange Haar, kroch schmierig unter ihren Wollmützen hervor. Bei Leo taten einem schon die Augen weh, denn sein rotes Haar wurde von einer dunkel gelben Wollmütze hervorgehoben. Oder sollte diese Farbkonstellation von seiner starken Akne oder seinem misslungenem drei tage Bart ablenken? Der Trupp wusste es nicht genau.
Er war jedenfalls kein Typ Mann, mit denen sich jemals eins der Mädchen verabredet hätte, seine Jacke war mindestens eine Kleidergröße zu groß und seine schwarze Jeans saß überhaupt nicht.
Lässig steckte er seine Hände in die Hosentasche und schwankte etwas hin und her.
„Ihr macht eigentlich einen sehr netten Eindruck“, grinste er und seine grünen Augen funkelten, „wenn da die Waffen nicht wären und das getrocknete Blut, ja ja.“
„Halt die Klappe!“, zischte Mina, wies Leo in die Schranken und warf einen Blick auf ihre Uhr.
„Wir haben bald halb zehn, wann kommt denn der scheiß Bus?“
„Reg dich doch nicht so auf Kleines!“, lächelte Jack sie an und Mina schien fast wie ein Kessel überzukochen. „Kleines!“, abwertend warf sie ihm einen Blick zu und stellte feste, dass zwischen den beiden Männern kaum ein Unterschied bestand.
Jack war wie Leo ungepflegt aber seine blaue Jeans und die graue Winterjacke passten wenigstens wie angegossen.
Ansonsten blickte sie nur in hell braune Augen, sah eine breite Nase und einen schmalen Mund der vor Kälte bebte. „Wo kommt ihr denn her?“, wollte er wissen. „Ihr habt bis jetzt nichts von euch erzählt.“
„Weil wir es auch nicht für nötig halten“, antwortete Nathalie mit einem
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