Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
Wurzeln.
Das Schreien der Mädchen und das Schreckliche Winseln des Hundes nahm sie nicht wahr.
Sie musste sich konzentrieren, sie schaltete alles um sie herum aus und dachte immer wieder:
„Wir kommen in ganzen Stücken hier raus!“, davon war Jazz überzeugt und sie gab weiter ihr bestes.
Einige Minuten wurden die Mädchen und ihr Begleiter durch den bebenden Tunnel geschliffen, schnell und dennoch vorsichtig. Mina wollte mit ihrer Telekinese helfen, doch hatte sie Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Sie wollte keinem Schaden und dann überkam sie das Gefühl nutzlos zu sein.
„Hat sich denn alles gegen uns verschworen!“, schrie sie und schluckte Erde.
Würde sie das Schicksal so einholen?
Wenn sie jetzt dabei sterben würde, wäre alles verloren. Kummer überkam sie, ihre Familie und ein winziger Teil ihrer Freunde würden dann qualvoll mit ihr untergehen. Dies durfte einfach nicht geschehen, dafür liebte sie alle zu sehr. Dann rissen ihre Gedanken abrupt ab, da Almo undeutliche Dinge schrie.
Über dem bebenden Tunnel hatte sich der Junge aus seinem Versteck gehievt, sich schnell den Rucksack übergeworfen und lief den Abhang hinunter. Zu seinem Glück hatte er seine schwarzen etwas abgetragenen Turnschuhe, die etwas durchnässt vom Regen waren, nicht ausgezogen. So wie er es eigentlich vor gehabt hatte.
Zum letzten Mal sah er noch einmal nach hinten und in diesem Augenblicke explodierte der Hügel.
Mit einer gewaltigen Kraft wurde er weit nach vorne geschleudert und rollte auf dem Erdboden herum. Sein Rucksack hatte sich geöffnet und vieles von seinem letzten Hab und Gut wurde auf dem Erdboden verstreut. Dann landete er unsanft auf den Rücken. Seine mittelgroße Schüssel aus Metall stach ihn etwas in den Rücken, doch zum Glück hatte der Rucksack etwas von dem Aufprall abgefangen und schützend hielt er seine Hände über den Kopf. Erdbrocken, Wurzelteile und Steine flogen wie bei einer Explosion umher, er hatte einen starken Druck auf den Ohren und sein Körper schmerzte noch mehr. „Jetzt bin ich vollkommen im Arsch!“, hustete er und rieb sich die Augen und versuchte so schnell wie er konnte aufzustehen.
Dann nahm er knacksende Geräusche wahr und versteckte sich erst einmal hinter einer alten Fichte.
Er wagte einen kurzen Blick, riss seine Augen vor Verwunderung auf und beobachtete wie lange Fangarme aus dem Loch, dort wo zuvor der Hügel gewesen war hervor krochen. Ihm wurde mulmig zumute und er merkte wie seine Knie wie Espenlaub zitterten.
Mehr konnte er darauf nicht erkennen, viel Erdstaub wirbelte auf und trübte seine Sicht, da er ja nicht wusste was auf ihn zukam zog er sein Familienerbstück aus der Lederscheide und stellte sich kampfbereit, dem was auch immer es war, entgegen.
Das Schwert kam ihm wie Blei vor, genügend Kraft um gegen dieses Wesen zu kämpfen hatte er wahrscheinlich nicht. Denn die Kraft in seinen Armen hatte ihn verlassen und mühselig schwenkte er sein Schwert in die Richtung, aus denen einer der Fangarme auf ihn zugeschossen kam.
So gut er konnte schlug er mit wildem Kampfgeschrei immer wieder auf den Fangarm ein und schlug Stück für Stück davon ab, bis er weitere Schreie wahrnahm.
Er hielt inne und sah wie drei Gestalten und ein kleinerer Schatten aus der Höhle geschleudert wurden.
„Dämonen? Ads? Wesen des Waldes?“, er konnte es sich nicht erklären, also lief er vorsichtig von Baum zu Baum, um unentdeckt zum Geschehen zu gelangen.
Nach und nach konnte er die Schatten deutlicher vor sich sehen. Sie waren wie er, auch auf den Waldboden geworfen worden und versuchten mit aller Kraft aufzustehen. Auch sie wurden von Schmerzgeräuschen dirigiert.
Dann bellte plötzlich ein Hund.
„Wer seit ihr?“, rief er ihnen zu und versteckte sich hinter einer Tanne, die neben ihm stand. Sofort bekam er eine giftige Antwort zurück.
„Auf jeden Fall, keine beschissenen Ads!“, er schnaufte vor Erleichterung und nahm dennoch ein Flüstern wahr.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er herausfiltern konnte, dass es Mädchenstimmen gewesen waren.
Eine kurze Zeit herrschte absolute Stille. Stille die ihm gerade den Atem raubte und seine Hände schweißig werden ließ.
„Vielleicht überlegen sie jetzt, wie sie mich am besten kalt machen?“ Dachte er und umklammerte mit beiden Händen den Griff seines Schwertes etwas fester. Leider musste dabei wieder feststellen, dass sein linker Daumen erneut ausgerenkt war und er seufzte
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