Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
entschuldigen.
„Ist schon gut, nur unterlasse solche weiteren Aussagen, einige Leute hier verstehen keinen Spaß oder sind nicht so tolerant wie ich!“
„Also bist du nicht sauer?“, Jazz zupfte nervös an ihrem Mantel.
„Nein, es ist deine Meinung, morgen sieht es schon ganz anders aus und Bancali wird dir gefallen! Vielleicht bleibst du sogar?“
Jazz Gesicht fing an zu glühen und für eine kurze Sekunde hatte sie sich dies vorgestellt. Dann dachte sie an Lu.
„Beides hätte ich gern.“
„Sind wir endlich da? Ich bin schwanger und muss mal für kleine Austrägerinnen!“, quengelte Mina von hinten, denn langsam wurde es ihr hinten unangenehm eng. Ihr Körper spannte, hastig zog sie wieder ihren Mantel an und zog ihrer Kapuze tief ins Gesicht.
Schließlich wollte sie ihre Tarnung nicht auffliegen lassen. Sie streckte ihren Bauch weit wie möglich raus und ließ sich von Jazz aus dem Hinteren Abteil helfen. „Pass auf, ich bin schwanger und keine beschissene Artistin!“, zwinkerte sie Jazz an.
„Das hast du nun davon Schätzchen“, flüsterte sie „du und deine bescheuerten Ideen.“
Endlich war es dann soweit, Mina war erleichtert, endlich konnte sie wieder gerade gehen und mit einem lauten Knacken bedankte sich ihr Rücken.
„Uh, ist das ekelig Mina, muss dass sein?“
„Was denn?“, grinste Mina und Jazz schaute zu Ali, der wiederum mit den Achseln zuckte.
„Ich werde mal eben die Kisten ausladen, könntet ihr euch vielleicht um die Pferde kümmern?“
Die Mädchen nickten und abrupt riss jemand die Haustüre auf.
Wütend wie ein Tornado stürmte Alis Bruder Raj auf sie zu und wollte wissen wo er so lange gewesen war. Die Mädchen waren im Moment für ihn neben sächlich gewesen.
„Ich war die besondere Ware abholen Raj, es ist kein Katzensprung und dass weißt du auch“, sprach er in einem ruhigen Ton.
Doch Raj war immer noch aufgebracht und fing nun stark an, mit seinen Händen zu artikulieren. Mina unterdrückte ihr Lachen und biss sich auf die Unterlippe und zwar so stark, dass es schon schmerzte und leicht nach Eisen schmeckte.
Raj erinnerte sie eher an eine eifersüchtige Hausfrau, deren Mann im Suff zu spät nach hause gekommen war und an seinen weißen Hemdkragen ein roter Kussmund aufblitzte.
Raj war wirklich aufbrausend, für einen kurzen Augenblick verglich Jazz die beiden Brüder, Raj war mindestens einen Kopf größer und kräftiger wie sein Bruder. Und sein glattes Schwarzes Haar war bis zu seinen Ohren gewachsen, während Ali seine schwarzen Haare kurz trug. Seine braunen Augen wirkten nicht so fröhlich und liebenswert wie Alis und Jazz fand das die Brüder so verschieden wie Tag und Nacht waren, man merkte es deutlich.
Dann zeigte Raj plötzlich auf Mina und Jazz, die leicht zurück schreckten und riss Jazz zugleich aus dem Vergleich der Brüder.
„Und wer sind die beiden Mädchen? Prostituierte?“
Jazz und Mina verschlug es die Sprache.
„Bitte was?“, bohrte Mina nach und Jazz hielt sie an ihrem Ärmel ihres Mantels fest.
„Denk noch nicht mal daran auszuflippen!“, zischte sie leise und ließ Mina wieder los.
Um das Missverständnis schnell zu beheben, erzählte Ali Raj die Kurzfassung wie er sie kennen gelernt hatte. Er wollte seinen Bruder so schnell wie möglich beruhigen, sonst würden sie die Ausgangssperre überziehen.
Raj entschuldigte sich sofort bei den Mädchen und rollte trotzdem mit seinen dunklen braunen Augen und führte sie anschließend ins Haus. Ali kümmerte sich dann um alles weitere, da Raj es unhöflich von seinem Bruder fand, dass die Mädchen sich um seine Pferde kümmern sollten. Also lud er seinen Karren ab, fütterte seine Pferde, nahm ihnen das Geschirr ab, bürstete sie kurz und war vor Beginn der Ausgangssperre ins Haus gestürmt.
Mina und Jazz schauten sich in der Zeit etwas im Haus um, sie gingen durch die Haustüre und standen schon praktisch in der Küche. Diese war in einem leichten Orange gestrichen und erinnerte an einen sonnigen Sommertag, der lieblich nach Essen duftete und auf dem Tisch hatte man für zwei Personen gedeckt. Den Mädchen wurde nun bewusst, dass Raj länger wie geplant mit dem Essen auf seinen Bruder gewartet hatte.
„Ihr habt bestimmt Hunger nicht wahr?“ Ali lief sofort zu einem dunkel braunen Hängeschrank und holte noch zwei weitere Gedecke und stellte sie auf den Tisch.
Dann gingen sie zum Flur, da Raj ihre Mäntel aufhängen wollte, im ganzen Flur hingen Familienfotos
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