Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)

trotzdem daran, dass es ein Mann ist! Hör auf mir Märchen zu erzählen.“
    „Aber es ist wahr!“, flehte Jazz weiter. „Sag es ihr Mina!“, doch Mina schaute sich nur das Szenario an und schwieg, auch Andy versuchte sie zu überreden.
    Fiza musterte Minas grün schwarzes Haar, aber lachte dennoch abscheulich.
    „Schafft sie mir aus den Augen, weckt mich pünktlich, damit ich die Prüfung und ihre Hinrichtung nicht verpasse.
    „Ja, Königin!“, und dann wurden die drei zügig abgeführt und Königin Fiza verschwand in der Dunkelheit.
    Jazz, Andy und Mina verbrachten ihre letzte Nacht nicht in dem Krankenzelt, man hatte sie wie Tiere in einen Stahlkäfig gesperrt. Zwar waren sie nun auf sich allein gestellt, aber die Möglichkeit zur Flucht hatten sie dennoch nicht. Der Käfig war klein und man hatte sie aneinander gekettet.
    „Haben die schon mal etwas von Menschenrechten gehört!?“ Mina versuchte sich zu wenden, aber es war einfach zu eng gewesen. Ihr Gesicht kam Andys sehr nahe und beiden war diese Situation sehr unangenehm. Andy räusperte sich und versuchte noch einmal auf das Thema „Menschenrechte“ zurück zu kommen. „So wie es aussieht, haben die davon noch nie etwas gehört Mina! Ich verstehe diese Weiber nicht!“
    „Ist doch alles Scheiße“ meinte Jazz bedrückt. „Und was ist mit unsere Fähigkeiten? Denkst du die Königin hat mir meine Kraft geklaut?“ Mina versuchte mit den Achseln zu zucken.
    „Ich hoffe nicht, ich weiß nicht... aber wenn es stimmt und sie deine hat, wer hat dann bitte meine?“ Dieses Thema und die Theorien wie die Amazonen ihre Hinrichtung durchführen würden, gingen noch bis spät in die Nacht.
    Fiza saß währenddessen in ihrem Zelt und trank wieder ihren genüsslichen Rotwein, als dieser leer war ging sie an ihren Standspiegel. Ihr Anblick entsetzte sie leicht.
    Mit ihren Händen tastete sie ihr Gesicht ab, es sah irgendwie rau aus und mehrere Falten zeichneten sich auf ihrer Stirn ab. Aber Fiza war ja schließlich nicht mehr eine der jüngsten, sie hatte fünfzig lange Jahre in ihrem Dorf verbracht und wurde nach dem Tod ihrer Mutter schon mit Mitte zwanzig zur nachfolgenden Königin gekrönt. Ihre ältere Schwester Syra war zwar dafür vorhergesehen, aber sie dankte ab und überließ Fiza das Recht auf den Thron.
    Plötzlich wurde das Zelt geöffnet und riss Fiza aus ihren Gedanken, es war Cloe, die mit beschämtem Blick hinein trat.
    Fiza runzelte die Stirn. „Was möchtest du Cloe?“ Fizas Stimme klang kühl und gefühllos.
    „Ich möchte mit dir reden..“ Cloe konnte Fiza nicht in die Augen blicken und starrte deswegen auf den geschnitzten Holztisch und fing in Gedanken an, die verschiedenen Amazonen zu zählen.
    „Cloe, was willst du? Etwa die Tischbeine?“ Fiza wurde langsam zornig.
    „Nein, ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen. Es war nicht richtig meine Königin so im Kreise anzugreifen, aber verstehe bitte, Rina war meine Schwester. Meine richtige Schwester.“ Cloe atmete tief aus, die Reaktion von Fiza auf die nächste Frage, machte ihr leichte Angst. Sie nahm allen Mut zusammen. „Ich würde gerne die Hinrichtung vollziehen.“ Cloes erneuter Blick fiel wieder zu dem Tisch. Jetzt platzte Fiza deutlich der Kragen, ihre Wangen färbten sich Rot.
    „Was ist bloß los mit dir Cloe? Ich erkenne dich nicht wieder, irgendetwas hat dich verändert. Sprich!“ „Fiza, es ist wegen meiner Schwester, ich trauere und es stärkt mich nicht, das meine Königin mich vor dem ganzen Stamm bloß stellt.“
    Fiza fand ihre bitte unakzeptabel. Andy, Jazz und Mina hatten Rina ja nicht getötet. Aber sie hatten in den Kampf eingegriffen und den Amazonen schaden zugefügt und auch getötet, aber Cloes Wunsch konnte die Königin nicht beherzigen. Cloe war mehr als nur empört.
    „Es ist dann hiermit getan? Verdammt, sie war meine Schwester. Wo ist da bitte die Gerechtigkeit?“
    „Sie haben deine Schwester nicht getötet. Sie werden in die Prüfung gestoßen und die zweite Amazonengeneration übernimmt auch gleichzeitig die Hinrichtung. Um so die Prüfung zu absolvieren. Du kennst die Regeln Cloe.“
    Cloe fing an zu betteln und dies konnte Fiza auf den Tod nicht ausstehen. Amazonen waren stark und winselten nicht wie Hundewelpen.
    „Reiß dich zusammen Cloe, du benimmst dich wie ein Kleinkind!“ Fiza wollte ihr dennoch etwas Stolz lassen, aus ihrer Kommode holte sie drei Metallstifte hervor und gab sie Cloe um die Mädchen und Andy zu