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Dimension 12

Dimension 12

Titel: Dimension 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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vier Träumer Verbindung mit der Oberwelt aufgenommen hatten.
    »Wach auf, Mary! Komm sofort zurück!«
    Sie wehrte sich, aber nicht einmal der vereinigte Wille der Vier konnte Widerstand leisten. Unbarmherzig wurde sie fortgezerrt, zurück in die Tiefe, nach Neu-Baltimore, ins Erwachen.
    Sie öffnete die Augen und setzte sich auf. Auf den anderen Sofas kehrten Michael, Tom und Roger benommen ins Bewußtsein zurück.
    Das Zimmer war überfüllt. Sechs Angehörige der Polizei von Neu-Baltimore standen an der Tür und blickten sie drohend an. Mary wollte zuschlagen, aber die anderen waren in der Überzahl. Es waren sechs der mächtigsten Esper von Neu-Baltimore, und sie hielten ihren Willen mit eisernem Griff fest.
    »Mit welchem Recht brecht ihr hier ein?« fragte sie laut.
    Der Polizist Norman Myrick antwortete: »Wir beobachten dich schon seit Jahren, Mary. Jetzt haben wir dich und deine drei Helfer endlich überführt. Ihr seid verhaftet, weil ihr euch über die Grenzen Neu-Baltimores hinaus gewagt habt.«
    Der Prozeß war eine Farce.
    Henry Markell hielt in der Gemeinschaftshalle über sie Gericht. Das Verfahren war einfach. Markell, der außersinnliche Kräfte besaß, öffnete den anklagenden Polizisten seinen Geist lange genug, um Beweismaterial gegen die Vier zu erhalten.
    Dann räumte er Mary und ihren drei Anhängern Gelegenheit ein, ihre Unschuld zu beweisen, indem sie ihm ihre Bewußtseine öffneten. Mary schlug diese Möglichkeit in ihrer aller Namen störrisch aus. Sie wußte, daß sie verloren war. Gestattete sie Markell einen Einblick in ihre Gedanken, war sie überführt. Verweigerte sie den Einblick, kam das einem Schuldbekenntnis gleich. In beiden Fällen stand das Urteil fest. Mary aber hoffte, ihren Geist vor jedem Einfluß zu bewahren. Sie hatte einen Plan, aber ein Gedankenleser hätte ihn zunichte gemacht.
    Unmittelbar nach Eröffnung des Prozesses stand das Urteil bereits fest.
    Markell sagte: »Wir haben die Anklage der Polizei überprüft. Es ist bewiesen, daß du, Mary, wiederholt unsere Sicherheit gefährdet hast, indem du die Verbindung mit anderen Glocken herstelltest. Jetzt hast du drei weitere Esper dazu verleitet, dich bei einem noch dreisteren Versuch zu unterstützen. Du hast dich mit keinem Wort gegen diese Anklage verteidigt. Willst du jetzt sprechen, Mary?«
    »Ich habe nichts zu sagen.«
    Markell seufzte. »Du weißt, daß unsere Situation unter der Glocke eine heikle ist. Niemand kann voraussehen, wann der Wahnsinn wiederkehrt, der die Erdoberfläche zerstört hat.« Mary lächelte wissend, aber sie schwieg. »Aus diesem Grunde müssen wir jede Verbindung zwischen den einzelnen Glocken mit den schärfsten Maßnahmen unterbinden. Unsere Isolierung muß gewährleistest bleiben.
    Du, Mary, und deine drei Verbündeten, ihr habt dieses Gesetz gebrochen. Damit habt ihr euch schuldig gemacht. Wir können unsere Grenzen nicht ausdehnen, daher unterliegt auch unsere Bevölkerungszahl einer strengen Kontrolle. Verbrecher können wir hier nicht dulden. Ihr habt euren Anspruch auf Luft und Nahrung verwirkt. Heute abend werdet ihr zum Westausgang gebracht und durch ihn ins Meer gestoßen.«
    Mary nahm das Todesurteil mit eiskalter Wut auf. Sie war von Polizisten umzingelt, die ihre Willensfreiheit lähmten und verhinderten, daß sie einen tödlichen Gedanken gegen den Richter oder sonst jemand richtete. Sie befand sich in einer geistigen Zwangsjacke. Es blieb ihr nichts übrig, als sich zu fügen.
    Aber sie hatte einen Plan.
    Sie wurden zum Westausgang geschafft – einer kreisrunden Ventilöffnung der Glocke, die ausschließlich zur Vollstreckung von Todesurteilen benutzt wurde. Eine mannshohe pneumatische Kammer diente als Barriere zwischen dem viele Tonnen schweren Druck des Meeres und der Sicherheit Neu-Baltimores.
    Hintereinander wurden die vier Esper in die Kammer geschoben.
    Mary unterdrückte jeden leisesten Gedanken an ihren Plan, um zu verhindern, daß ihre Todesart abgeändert würde. Sie konnte es sich leisten, Geduld zu haben. Es blieb reichlich Zeit, den anderen ihren Plan in der ersten Mikrosekunde jenseits der Kammer mitzuteilen, wenn die Polizei sie nicht mehr einholen konnte und der zermalmende Druck noch nicht wirksam geworden war.
    Die Kammer öffnete sich – einmal, zweimal, dreimal und ein viertes Mal. Mary empfand als erste die Kühle, dann kam Michael, gefolgt von Roger und Tom. Sofort sandte sie ihre Gedanken nach ihnen aus.
    »Paßt auf! Noch können wir uns

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