Diner des Grauens
sind die Jungs. Sie helfen mir eine Weile mit dem Diner.«
Earl nickte in Richtung der Teenager.
Duke stopfte den Rest seines Sandwichs in die rechte Backe. Kauend nahm er noch einen Schluck von seiner Cola, bevor er Earl die halb leere Flasche reichte.
»Ich geh wieder ins Bett.«
»War nett, Sie kennen zu lernen«, bemerkte Tammy, als er zurück in den Lagerraum schlurfte.
Duke murmelte eine Antwort, während er ging.
Loretta ließ zwei Hamburgerbratlinge auf den Grill fa l len. »Das Übliche, Kinder?«
»Ja, Ma'am«, antwortete Chad.
Tammy lehnte sich an die Theke. Sie streckte die Arme über den Kopf. Ihr Top rutschte nach oben und entblößte die untere Kante ihres Büstenhalters.
Earl blickte taktvoll an die Decke.
»Wie lange wollen Sie hier bleiben, Sir?« Sie warf ihm ein herausforderndes Grinsen zu. »Wenn man fragen darf?«
»Paar Tage.«
Sie warf ihr langes, schwarzes Haar mit den Händen z u rück. Mehrere Strähnen fielen über ihre Schulter. Leicht seufzend sog sie Luft ein, unhörbar für sterbliche Ohren.
Earls Herz schlug hart in seiner Brust. Oder hätte es g e tan, wenn es noch geschlagen hätte. Er spürte die Verbi n dung. Vampire hatten einen übernatürlichen Sinn für die körperlichen Begierden der Menschheit. Sie fühlte sich von ihm angezogen. Oder, genauer gesagt: von dem Vampir in ihm. Nicht jeder spürte es. Aber wenn Leute es taten, konnten sie nicht anders, als sich zu ihm hingezogen zu fühlen. Kerle wollten seine besten Freunde sein. Frauen wollten mit ihm ins Bett. Nicht dass sie wirklich wussten, warum. Die Anziehung war fast immer unterbewusst.
Tammy beugte sich zu ihm und ließ ihn ein gutes Stück ihres Dekollet é s sehen. Langsam fuhr sie mit den Händen ihre festen, herrlich proportionierten Schenkel auf und ab.
Earl war für seinen weiten Overall plötzlich sehr dan k bar.
»Ich werde in drei Monaten achtzehn«, verriet Tammy ohne Vorwarnung.
Die Bemerkung hing unbehaglich neben dem Geruch von verbranntem Fett in der Luft. Chad stellte sich hinter Tammy und schlang die Arme um ihre Taille. Keines der Kinder wandte den Blick von Earl ab.
Der Vampir lächelte höflich und nickte.
Auf der Liste aller Probleme, die Untote hatten, war das Minderjährigen-Syndrom eines der nervtötendsten. Aus i r gendwelchen unerklärlichen Gründen waren Mädchen im Teenageralter am anfälligsten für seine untote Natur. Sie waren auch am wenigsten in der Lage, ihre Hormonflut unter Kontro l le zu halten. Die Bürde der Selbstkontrolle lastete voll und ganz auf seinen Schultern. Meistens war das linkische Flirten der Teenager ganz einfach zu handh a ben. Pickel und Zahnspangen schadeten auch nicht.
Tammy legte einen Finger auf ihre roten Lippen und l ä che l te.
Das hier war eine Ausnahme.
Loretta kam ihm zu Hilfe. »Warum wartet ihr Kinder nicht draußen? Es dauert nicht mehr lange.«
»Klar, Miss Vernon«, antwortete Chad, erpicht darauf, seine Freundin aus Earls Gegenwart zu entfernen.
Gegen seinen Willen konnte Earl nicht anders, als Tammys perfekt gerundeten bald-achtzehn-Jahre-alten-Hintern zu b e trachten. Eine wohlgeformte Wade war das Letzte, was ve r schwand. Loretta räusperte sich auf eine Weise, die zu gleichen Teilen missbilligend und drohend wirkte. Earl entschied, dass jetzt ein guter Moment war, sich in den Lagerraum zurückz u ziehen.
*
Chad schlang seine Arme eng um Tammy. Seine prüfende Zunge fand ihr Ohr.
»Lass das, Blödmann.« Sie bohrte ihm den Ellbogen in die Seite und er ließ von ihr ab. »Geh auf die andere Seite.«
»Aber Baby … «
Sie funkelte ihn an. Er gab auf und setzte sich ihr geg e nüber.
»Ich versteh das nicht. Warum willst du so einen dürren alten Typen, wenn du das hier haben kannst?« Er spannte seinen übertrainierten Bizeps an.
»Er ist ein Vampir«, seufzte sie.
Fasziniert vom Anblick des eigenen beeindruckenden Kö r perbaus hörte Chad nur mit halbem Ohr zu. »Wer? Der fette Typ?«
»Nein, der dürre Typ«, korrigierte sie. »Der fette Typ ist ein Werwolf.«
»Woher weißt du das?«
Sie erwog, ihm zu erklären, wie sie als kleines Mädchen en t deckt hatte, dass sie das zweite Gesicht besaß, die Fähigkeit, die übernatürliche Welt zu sehen. Die Welt, deren Existenz die meisten Leute ihr Leben lang abstritten. Die Leute bemerkten Earls fehlenden Schatten nicht – oder Dukes vernarbte Handflächen. Dabei waren das für jema n den, der wusste, worauf er achten musste, offensichtliche Zeichen.
»Hey,
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