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Diner des Grauens

Diner des Grauens

Titel: Diner des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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kaum ein Kratzer. Doch es brannte wie ein Papierschnitt, der mit fünf Kilo Salz und 20 Litern Zitronensaft übergossen wird. Genauso wie die anderen Wunden. Es war das Silber, das sein Blut kochen ließ und seine Muskeln vergiftete.
    Die Ghoule kicherten trocken. Sie spielten mit ihm. Er war nicht daran gewöhnt, bei einem Kampf derart einst e cken zu müssen. Eigentlich sollte er das Raubtier sein, nicht die Beute.
    Die Schatten schossen um ihn herum und brachten ihm jedes Mal, wenn sie an ihm vorbeikamen, oberflächliche Schnitte bei. Knurrend tat er sein Bestes, sie abzuwehren, doch sie entkamen seinen Krallen spielend. Jeder Schnitt machte ihn langsamer und schwächer. Blut gerann in seinem schwarzen Fell und tropfte auf den Boden. Die meisten Wunden waren Fleisc h wunden. Tausend glühende Fleischwunden.
    Die Küchentür schwang auf und Loretta erschien, eine ble n dende Taschenlampe in der einen Hand schwenkend, eine Schrotflinte in der anderen. Sie richtete den Lichtstrahl auf Duke. Die Ghoule wurden sofort zu realen, materiellen G e schöpfen. »Gütiger Gott!«
    Die Ghoule erstarrten in der plötzlichen Helligkeit. Au f he u lend bedeckten sie ihre Augen.
    Sheriff Kopp schoss. Der Kopf eines Ghouls zuckte, und das Wesen fiel hin, allerdings nur, um sich wieder aufz u raffen. Kopp feuerte noch zweimal in die Brust des Ghouls. Der ta u melte rückwärts, blieb aber auf den Füßen. Die grünhäutige Kreatur beugte sich zum Sprung bereit nach vorn und warf ihm einen verärgerten Blick zu. Nicht w ü tend oder zornig. Einfach genervt, und vielleicht sogar amüsiert, nach dem Grinsen auf seinen krummen Lippen zu urteilen.
    Die Ghoule krochen auf die dunklen Ecken des Diners zu, aber einer war nicht schnell genug. Duke erwischte ihn am Bein und zerrte ihn zurück. Er zischte und spuckte und wand sich, als er ihn am Boden festnagelte. Genussvoll zog er den Kopf des Ghouls zurück. Der dünne Hals brach. Verfaultes Fleisch trennte sich. Duke riss den Kopf ab. Der Kopf durchbohrte ihn mit Blicken, während er ihn we g warf. Der enthauptete Körper wand sich weiterhin. Duke riss innerhalb von Sekunden die Gliedmaßen des Scheusals ab, eines nach dem anderen. Er brach zusätzlich das Rüc k grat des Rumpfes. Die Einzelteile des Ghouls bewegten sich noch immer. Sein Kopf zischte wütend. Aber ein Ghoul in Einzelteilen war relativ harmlos, wenn man nicht dumm genug war, einen Zeh in seinen fauchenden Mund zu stecken.
    Loretta schwenkte das Licht ihrer Taschenlampe über das Diner. Ghoule wichen vor dem Licht zurück. Eine Kreatur drängte sich in eine Ecke. Sie blinzelte, beschattete ihre Augen und stieß ein tiefes, bestialisches Fauchen aus. Die Tasche n lampe wurde schwächer.
    Duke stürzte sich auf den Ghoul. Er packte ihn am Kr a gen seines angeschimmelten Anzugs und hob eine der Krallenhä n de. Das Licht ging aus. Der flüssige Ghoul sickerte ihm durch die Finger. Duke hieb nach dem Scha t ten. Er quiekte. Ein Stück Schwärze schoss im Bogen durch die Luft, platschte auf den Boden und wurde zu einem zuckenden Arm. Duke schlug noch einmal zu, doch der Ghoul glitt davon.
    Loretta fummelte an der erloschenen Taschenlampe h e rum, aber sie war in Ordnung. Nichts, was sie hätte repari e ren kö n nen. Ein Ghoul erschien neben ihr. Sie schlug mit der Tasche n lampe und dem Gewehrlauf auf den Schatten ein. Irgendwie verfehlte sie ihn. Der Ghoul glitt unter sie und hob sie in die Luft. Er zitterte unter ihrem enormen Gewicht und warf sie über die Theke. Loretta krachte mit einem ungeheuren Rums auf die Fliesen.
    Kopp drehte sich und feuerte aus nächster Nähe. Die Kreatur versuchte nicht, aus dem Weg zu gehen. Sie schwebte einfach, wo sie war. Aber er verfehlte sie. Der Ghoul fixierte ihn mit Augen, die nur aus winzigen roten und gelben Punkten besta n den. Dann bewegte er sich fort und ignorierte den Sterblichen, um sich wieder dem We r wolf zuzuwenden.
    Duke ging in eine gekrümmte Kampfposition über, als vier Schatten von allen Seiten näher rückten. Mit allen konnte er es nicht aufnehmen. Nicht, solange sie Silber und die Dunkelheit auf ihrer Seite hatten. Vielleicht mit einem oder – wenn er großes Glück hatte – mit zweien, bevor sie beschlossen, mit den Spielchen aufzuhören und eine Gabel in sein Herz zu rammen.
    Die Ghoule nahmen gerade genug Gestalt an, dass er das Grinsen auf ihren eingefallenen Gesichtern sehen konnte.
    Duke hatte immer gewusst, dass es einmal so enden würde. Nicht genau so, aber

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